Blick zurück: Le Mans 2006 und der erste Diesel-Erfolg
Der Audi R10 TDI war ein starkes Statement: Mehr als 650 PS Leistung und mehr als 1.100 Newtonmeter Drehmoment erzeugte sein V12-TDI-Motor. Er war der erste dieselangetriebene Sportprototyp eines Automobilherstellers. Eindrucksvolle Daten – doch Le Mans stellt bekanntlich viele Hürden. Gerade die Handhabbarkeit und Zuverlässigkeit einer ganz neuen Technologie werden aber bei einem Langstrecken-Rennen wie diesem auf eine besonders harte Probe gestellt. Seine Generalprobe hatte der von Grund auf neu entwickelte Audi im März 2006 bei den 12 Stunden von Sebring. „Dort haben wir erlebt, wie aufwendig ein Motorwechsel sein kann“, erinnert sich Ralf Jüttner, Teamdirektor des Audi Sport Team Joest. „Deshalb haben wir entschieden, in Le Mans nicht – wie sonst üblich – vor dem Rennen den Motor zu tauschen, sondern sämtliche Trainings sowie das 24-Stunden-Rennen mit demselben Aggregat zu bestreiten.“ Daraus ergab sich die Notwendigkeit, in den Trainings möglichst wenige Kilometer zu fahren. Unter diesen Umständen einen neuen Rennwagen auf den Kurs von Le Mans abzustimmen, war eine große Herausforderung. Zwei Audi R10 TDI gingen in Le Mans an den Start. Während die Nummer „7“ im Rennen einige Rückschläge erlitt, fuhr das spätere Siegerauto mit der Nummer „8“ fehlerfrei. Die Sensation war perfekt: Frank Biela (D), Emanuele Pirro (I) und Marco Werner (D) fuhren den ersten Diesel-Sieg der Geschichte ein. Der V12 TDI hatte am Ende, inklusive der Trainingsrunden, mehr als 6.400 Kilometer abgespult und die Sieger mit einem Schnitt von 215,4 km/h ins Ziel befördert. Er war schnell und extrem sauber zugleich – damit hatte der TDI-Antrieb alle Vorurteile gegen Dieselmotoren endgültig widerlegt. „Es war eindrucksvoll, wie sauber dieser Antrieb war“, so Ralf Jüttner. „Als das Auto aus dem Parc fermé wieder zurück in der Box war und wir den Sieg feierten, ging Ulrich Baretzky, Leiter der Rennmotorenentwicklung, mit Papierservietten ans Siegerauto.
Audi gelingt zweiter Le Mans-Hattrick
Capello/Kristensen/McNish gewinnen Krimi Audi R10 TDI bleibt beim 24-Stunden-Klassiker ungeschlagen Achter Audi Sieg beim zehnten Start an der Sarthe
Der Audi R10 TDI bleibt bei den 24 Stunden von Le Mans weiter ungeschlagen: Auch bei seinem dritten Einsatz gewann der Diesel-Sportwagen den französischen Langstrecken-Klassiker. Bei der an Spannung kaum zu übertreffenden 76. Auflage des Rennens triumphierten Dindo Capello (Italien), Tom Kristensen (Dänemark) und Allan McNish (Schottland) am Steuer des Audi R10 TDI mit der Startnummer 2.
Das mit Spannung erwartete Duell zwischen Audi und Peugeot hielt, was es versprach: Vor einer Rekordkulisse von 258.500 Zuschauern lieferten sich die beiden Automobilhersteller mit ihren Diesel-Sportwagen einen packenden Schlagabtausch, den Audi am Ende mit einem Vorsprung von 4.31 Minuten für sich entschied. Während der gesamten Renndistanz lagen der siegreiche Audi R10 TDI und der beste Peugeot 908 nie mehr als eine Runde auseinander. Nachdem Peugeot in der Anfangsphase das Tempo bestimmt hatte, setzte sich in der Nacht die Zuverlässigkeit und Effizienz des Audi R10 TDI durch. Nachdem es in Le Mans zu regnen begonnen hatte, übernahmen Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish um 5:17 Uhr die Führung und gaben diese bis zum Ziel um 15 Uhr nicht mehr ab. Auf der regennassen Strecke konnten die Audi Piloten die Überlegenheit der Audi TDI Power voll ausspielen und eine Runde Vorsprung herausfahren. Zudem profitierten sie davon, dass das Audi Sport Team Joest mit einer Abstimmung ins Rennen gestartet war, die den besten Kompromiss für trockene und nasse Streckenbeläge darstellte. Während die Konkurrenz im Laufe des Rennens auf ein Regen-Setup umbaute, blieb es bei Audi bei Reifenwechseln. Die erfolgten allerdings umso häufiger, da sich die Witterungsbedingungen in der zweiten Hälfte des Rennens permanent änderten. Slicks, Intermediates, Regenreifen – entscheidend war, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Reifenwahl zu treffen.
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Audi R10 TDI
Jubiläumsmagazin Motorsport
LMP 2006
24h Le Mans 2006
Audi Sport – Elitetruppe an zwei Standorten
Hier entstand der 650 PS starke V12 TDI-Motor für den Sport-Prototyp R10 und das neue V8-Triebwerk für den A4 DTM.
Die Zentrale von Audi Sport befindet sich in Ingolstadt, wo der größte Teil der rund 150-köpfigen Mannschaft arbeitet. Von Ingolstadt aus koordiniert Dr. Wolfgang Ullrich (55) das Motorsport-Engagement der AUDI AG und der zur Markengruppe gehörenden Töchter Lamborghini und SEAT. Seit November 1993 ist der gebürtige Österreicher Motorsportchef von Audi und Leiter von Audi Sport. Audi Sport ist vor allem für die Entwicklung und die Erprobung der Rennfahrzeuge verantwortlich. Jedes neue Rennfahrzeug wird bei Audi Sport entwickelt. Die Anbindung an die Technische Entwicklung (TE) der AUDI AG garantiert dabei den Technologietransfer vom Motorsport zur Serie und umgekehrt. Audi Sport genießt in der Szene den Ruf einer „Elitetruppe“, die seit mehr als 25 Jahren Garant für die großen Motorsport-Erfolge der Marke Audi ist. Das Modell, neue Rennfahrzeuge „in-house“ zu entwickeln, hat sich bewährt. Genauso der Renneinsatz durch bewährte Partner wie das Team Abt Sportsline.
Le Mans-Sieg beschleunigt die TDI Entwicklung
95 Sensoren sammelten im Audi R10 TDI Messwerte Transfer zwischen Motorsport- und Serientechnologie Showrunden des Audi R10 TDI im Werk Neckarsulm
Mit Showrunden im Werk Neckarsulm feierte Audi am Mittwoch den historischen ersten Triumph eines Dieselmotors bei den 24 Stunden von Le Mans. Am Steuer des siegreichen Audi R10 TDI saß Marco Werner, der den französischen Langstreckenklassiker am vergangenen Wochenende gemeinsam mit Frank Biela und Emanuele Pirro gewonnen hatte.
Mehrere tausend Audi Mitarbeiter jubelten Marco Werner während seiner Fahrt über das Werksgelände zu. Einige von ihnen waren direkt oder indirekt am Erfolg des Audi R10 TDI in Le Mans beteiligt. Der über 650 PS starke V12 TDI Motor entstand bei Audi Sport in der Abteilung Sport- und Sondermotoren, die ihren Sitz im Werk Neckarsulm hat. „Die direkte Anbindung von Audi Sport an die Technische Entwicklung (TE) der AUDI AG ist mit entscheidend dafür, dass wir im Motorsport so erfolgreich sind“, erklärt Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Wir können auf das Know-how und die Prüfstände unserer Kollegen aus der Serienentwicklung komplett zurückgreifen. Das hat es uns ermöglicht, den Vorsprung der Serientechnologie von Audi in den ersten Audi TDI Rennmotor bei den 24 Stunden von Le Mans, dem schwierigsten Autorennen der Welt, erfolgreich umzusetzen – und das in kürzester Zeit.“ Auch umgekehrt funktioniert bei Audi der Transfer zwischen Motorsport- und Serientechnologie. Das Kurbelgehäuse des Le Mans-Motors ist aus Aluminium gefertigt – eine Bauweise, wie sie bei Audi künftig auch in der Serie zum Einsatz kommen könnte. Der Einspritzdruck des Rennmotors liegt weit über jenen 1.600 bar, die bisher bei Serienmotoren erreicht werden. Auch die Zünddrücke erreichen Werte, wie sie noch bei keinem Audi Motor realisiert wurden. „Dieser Motor wird eine Basis dafür sein, dass die nächsten Generationen von Audi TDI-Motoren alles noch einen Tick besser können, als sie dieses heute schon tun“, ist Dr.
Fakten zum siebten Le Mans-Sieg von Audi
Auch die Zuschauer auf dem Norisring können den revolutionären Diesel-Sportwagen von Audi live erleben: Frank Biela dreht am Sonntag um 13:10 Uhr kurz vor dem Start des DTM-Rennens mit dem R10 TDI Demorunden.
Fakten und Zahlen zum Erfolg in Le Mans: 250.920 Zuschauer verfolgten die 75. Auflage der 24 Stunden von Le Mans vor Ort – ein neuer Rekord. Der in Le Mans siegreiche Audi R10 TDI hatte die Chassisnummer 202. Dieses Fahrzeug gewann im März bereits das 12-Stunden-Rennen in Sebring (USA), spulte anschließend weitere zwölf Stunden in Sebring ab und absolvierte im April einen 30-Stunden-Test in Paul Ricard (Frankreich). Mit dem siebten Sieg – bei nur neun Teilnahmen – schob sich Audi in der ewigen Bestenliste von Le Mans auf den dritten Platz nach vorne. Mehr Le Mans-Siege haben nur Porsche (16) und Ferrari (9). Emanuele Pirro stand in Le Mans zum neunten Mal in Folge auf dem Podium. Frank Biela und Emanuele Pirro feierten jeweils ihren fünften Sieg in Le Mans. Damit liegen sie in der ewigen Bestenliste hinter Tom Kristensen (sieben Siege) und Jacky Ickx (sechs) gemeinsam mit Derek Bell auf Rang drei. Für Marco Werner war es der dritte Le Mans-Sieg in Folge. Das Durchschnittsalter des Siegerteams lag bei 43 Jahren – ein Beweis dafür, dass in Le Mans auch Routine gefragt ist. Für das Team von Reinhold Joest war es bereits der neunte Le Mans-Triumph. Damit ist es das mit Abstand erfolgreichste Le Mans-Team. Reifenpartner Michelin feierte seinen zehnten Le Mans-Sieg in Folge. Das Siegerfahrzeug absolvierte insgesamt 369 Runden (elf weniger als im vergangenen Jahr). Dies entspricht einer Distanz von 5.029,101 Kilometern und einem Schnitt von 209,152 km/h. Inklusive dem zweiten Qualifying und dem Warm-up lief der V12 TDI-Motor im Heck des siegreichen R10 TDI mehr als 5.600 Kilometer ohne das geringste technische Problem.
Audi R10 TDI bleibt weiter ungeschlagen
Petersburg Zehnter Sieg in Folge für den Audi R10 TDI
Die einzigartige Siegesserie des Audi R10 TDI geht weiter: Auf dem Stadtkurs in St. Petersburg (Florida) sorgten Dindo Capello/Allan McNish (Italien/Schottland) und Emanuele Pirro/Marco Werner (Italien/Deutschland) in einem turbulenten und spannenden Rennen für einen eher unerwarteten Audi Doppelsieg. Damit bewiesen sie, dass der Le Mans-Sportwagen auch auf einem engen Stadtkurs siegfähig ist.
Im Qualifying am Freitag musste sich Audi noch mit Position drei begnügen. Auch im Rennen fuhren die 150 Kilogramm leichteren LM P2-Fahrzeuge die schnellsten Rundenzeiten. Doch die Zuschauer in St. Petersburg erlebten eine eindrucksvolle Demonstration der Audi TDI Power: In Zweikämpfen konnten die Audi Piloten den Drehmomentvorteil des V12 TDI-Motors voll ausspielen und sich beim Beschleunigen immer wieder an ihren Konkurrenten vorbeischieben. Sie blieben während der 2:45 Stunden absolut fehlerfrei und glänzten mit konstanten Rundenzeiten. Bei insgesamt fünf Safety Car-Phasen behielt das Team von Audi Sport North America zudem stets einen kühlen Kopf und traf immer die richtigen Entscheidungen. Auch eine gleich nach dem Start gegen Allan McNish ausgesprochene Stop-and-Go-Strafe konnte den Audi Doppelsieg nicht verhindern. Der Schotte benötigte lediglich 15 Runden, um sich vom achten Platz wieder an die Spitze nach vorne zu kämpfen. Im Duell mit dem Schwesterauto profitierten Capello/McNish in der Anfangsphase bei glühender Hitze von einer perfekten Reifenwahl. In der kühleren Schlussphase in der Abenddämmerung waren jedoch Pirro/Werner besser bereift, was für ein packendes Fotofinish sorgte, das die Zuschauer von den Sitzen riss. Ganze 0,426 Sekunden lagen die beiden Audi R10 TDI im Ziel auseinander. Der Triumph in St. Petersburg war der zehnte in Folge für den revolutionären Diesel-Sportwagen der AUDI AG. Seit seinem Debüt im März 2006 ist der Audi R10 TDI damit ungeschlagen.
Erster Renneinsatz des neuen Audi R10 TDI
Saisonauftakt der American Le Mans-Serie in Sebring (USA) Frank Biela und Tom Kristensen komplettieren Fahrerkader Audi Piloten vor schwieriger Aufgabe
Der Audi R10 TDI des Modelljahres 2007, der am Montagabend in München der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde, bestreitet am übernächsten Samstag (17. März) in Sebring (USA) sein erstes Rennen. Das 12-Stunden-Rennen im „Sonnenstaat“ Florida ist Auftakt und einer der Höhepunkte der American Le Mans-Serie und für die Mannschaft von Audi Sport zudem die Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans 2007.
Der weiter entwickelte Audi R10 TDI unterscheidet sich nicht nur durch ein neues Design von seinem erfolgreichen Vorgängermodell, das vor genau einem Jahr mit einem Triumph in Sebring seinen Siegeszug begann und seitdem ungeschlagen ist. Damit er auch 2007 das Auto bleibt, das es zu schlagen gilt, wurde der LM P1-Sportwagen in zahlreichen Details optimiert. Schließlich wird es der Audi R10 TDI in seinem zweiten Einsatzjahr nicht einfacher haben. Die 150 Kilogramm leichteren LM P2-Fahrzeuge dürfen in der American Le Mans-Serie mit mehr Motorleistung starten als in Le Mans. Gleichzeitig müssen Diesel-Fahrzeuge künftig mit neun Liter kleineren Tanks auskommen – so will es das Reglement des Automobile Club de l‘Ouest (ACO). Die Verkleinerung des Tankvolumens von 90 auf 81 Liter – realisiert durch den Einbau einer Zwischenwand im Tank – war nicht die einzige Modellpflege-Maßnahme, die bei Audi Sport im Winter am R10 TDI vorgenommen wurde. Im Bereich des V12 TDI-Motors wurde gemeinsam mit Partner Bosch die komplexe Elektronik optimiert. Die meisten anderen Maßnahmen zielten in Richtung Effizienz, Verbrauch, Haltbarkeit und Fahrbarkeit. Die maximale Leistung liegt unverändert bei rund 650 PS, die Leistungskurve wurde jedoch spürbar verbessert. Das Kohlefaser-Monocoque des R10 TDI blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. An der Außenhaut gab es nur minimale aerodynamische Retuschen, die auf den ersten Blick nicht auffallen.
Audi R10 TDI beendet Debütsaison ungeschlagen
Doppelsieg beim Finale der American Le Mans-Serie Verbrauchsvorteil des Audi TDI Motors entscheidend Achter Sieg beim achten Renneinsatz des R10 TDI
Mit einem Doppelsieg beim Finale der American Le Mans-Serie in Laguna Seca (Kalifornien) hat die AUDI AG erneut ein Stück Motorsport-Geschichte geschrieben: Der Audi R10 TDI ist der erste Le Mans-Prototyp, der in seiner Debütsaison ungeschlagen blieb. Achtmal ging der revolutionäre Diesel-Sportwagen seit seinem Debüt im März an den Start, achtmal überquerte er die Ziellinie als Gesamtsieger.
Beim Triumph in Laguna Seca war der Verbrauchsvorteil des modernen V12 TDI-Motors entscheidend. Von den Positionen vier und fünf gestartet, verloren beide Audi R10 TDI in der überaus turbulenten ersten Rennhälfte jeweils eine Runde. Emanuele Pirro musste bereits nach drei Runden die Boxen ansteuern, weil sich ein Teil der Inboard-Kamera gelöst hatte und zwischen die Pedale gefallen war. Kurz vor Ende der zweiten Stunde kollidierte Allan McNish beim Anbremsen des berühmten „Cork Screw“ mit einem Konkurrenten. Der Wechsel der beschädigten Fronthaube und eine anschließende Stop-and-Go-Strafe kosteten auch den zweiten R10 TDI eine Runde. Mit einer cleveren Strategie und optimaler Ausnutzung diverser Safety Car-Phasen gelang es dem Team Audi Sport North America, beide Fahrzeuge wieder in dieselbe Runde mit der Spitzengruppe zu bekommen. In der Schlussphase des spannenden Rennens spielte das Team dann den Verbrauchsvorteil der Diesel-Triebwerke voll aus: Während die Konkurrenten in der letzten Stunde noch einmal zum Nachtanken an die Boxen kommen mussten, fuhren beide R10 TDI ohne einen weiteren Tankstopp ins Ziel. Allan McNish gelang dabei das Kunststück, mit reduzierter Drehzahl und Leistung 64 der 159 Runden mit einer einzigen Tankfüllung zu absolvieren – acht mehr als zuvor. Mit den letzten Tropfen Shell V-Power Diesel im Tank überquerte McNish die Ziellinie als Sieger.