• Schnellste Strecke der American Le Mans-Serie
  • Capello/McNish können vorzeitig Meister werden
  • Audi R10 TDI bisher ungeschlagen
ALMS 2006
Audi R10 TDI #2 (Audi Sport North America), Dindo Capello

Auf der schnellsten Strecke des Jahres hat Audi in der American Le Mans-Serie den ersten „Matchball“: Beim achten von zehn Läufen in Mosport (Kanada) könnten sich Dindo Capello (Italien) und Allan McNish (Schottland) am Steuer ihres Audi R10 TDI am 3. September bereits vorzeitig den Titel in der Fahrerwertung sichern. Es wäre das erste Mal in der Motorsport-Geschichte, dass Piloten mit einem Diesel-Sportwagen eine bedeutende Meisterschaft gewinnen.

Vor dem Rennen in Mosport, etwa 60 Meilen östlich der kanadischen Metropole Toronto, haben die beiden Audi Piloten 42 Punkte Vorsprung vor den Lola-Piloten Butch Leitzinger und James Weaver. Holen Capello/McNish mindestens sieben Punkte mehr als ihre Verfolger, liegen sie vor den letzten beiden Rennen in Road Atlanta (30. September) und Laguna Seca (21. Oktober) uneinholbar an der Spitze.

Obwohl der Audi R10 TDI in der American Le Mans-Serie nach vier Einsätzen weiter ungeschlagen ist, stehen Capello/McNish vor einer schwierigen Aufgabe. Einerseits müssen sie sich gegen ihre Teamkollegen Frank Biela (Deutschland) und Emanuele Pirro (Italien) durchsetzen, die zwei der letzten drei Rennen für sich entschieden. Zudem haben ihre Titelrivalen Leitzinger und Weaver ein weiteres „Zückerchen“ von den Organisatoren erhalten: Sie dürfen nicht nur mit einem 65 Kilogramm leichteren Auto starten, sondern erstmals auch mit einem fünf Liter größeren Tank.

Schon in Portland und Road America hatten die Audi Piloten alle Hände voll zu tun, sich die gewichtserleichterten Dyson-Lola vom Hals zu halten. Mehrere Feindberührungen unterstreichen, wie hart in der American Le Mans-Serie gekämpft wird. Zudem war Mosport in den vergangenen beiden Jahren „Dyson-Land“: Zweimal in Folge (2004 und 2005) siegten Leitzinger/Weaver dort.

Das Team von Audi Sport North America will dennoch alles dafür tun, die Serie von Siegen des Dyson-Teams in Mosport zu stoppen und den Siegeszug des R10 TDI fortzsetzen. Der revolutionäre Diesel-Sportwagen hat seit seinem Debüt in Sebring im März noch kein Rennen verloren. Und schnelle Strecken wie Mosport mit einem Schnitt von über 210 km/h liegen dem neuen Audi ganz besonders.

Der achte Lauf der American Le Mans-Serie 2006 wird am Sonntag (3. September) um 15 Uhr gestartet (21 Uhr in Deutschland) und dauert 2:45 Stunden. SPEED überträgt das Rennen in den USA in voller Länge live, Motors TV in Europa.

Stimmen vor dem Rennen in Mosport

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Mosport ist eine sehr schwierige Strecke, auf der zuletzt zweimal in Folge das Dyson-Team gewonnen hat. Die 65 Kilogramm Gewichtsunterschied zwischen dem R10 TDI und dem Dyson-Lola dürften sich in Mosport stärker bemerkbar machen als zuletzt in Road America. Zudem dürfen unsere Konkurrenten ab sofort mit fünf Liter größeren Tanks fahren. Das heißt, es wird noch schwieriger für uns. Wir werden trotzdem versuchen, mit Blickrichtung Meistertitel ein weiteres gutes Ergebnis zu erzielen.“

Frank Biela (Audi R10 TDI #1): „Ich glaube, dass unser R10 TDI auch in Mosport gut sein wird, weil die Strecke ähnlich schnell ist wie Road America. Die Abstimmung im Highspeed-Bereich muss sehr gut sein, weil man überall schnell unterwegs ist. Mosport macht viel Spaß, aber es darf dort nichts schief gehen. Die Auslaufzonen sind verbessert worden, aber noch nicht optimal.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): „Mosport ist eine meiner Lieblingsstrecken, weil ich schnelle Kurven mag. Aus irgendwelchen Gründen war ich dort aber noch nie richtig gut. Die einzigen Unfälle, die ich je mit dem Audi R8 hatte, sind in Mosport passiert. Trotzdem gefällt mir die Strecke, also überwiegt die Vorfreude.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #2): „Mosport ist die schnellste Strecke der American Le Mans-Serie, sie sollte unserem R10 TDI perfekt liegen. Ich habe gute Erinnerungen an Mosport. Ich habe dort 2000 mit Allan (McNish) gewonnen, das war der knappste Zieleinlauf in der Historie der American Le Mans-Serie. 2002 habe ich mit Tom (Kristensen) erneut gesiegt. Seitdem war ich nicht mehr in Mosport. Umso mehr freue ich mich darauf, wieder auf einer der anspruchsvollsten Strecken der Serie zu fahren.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #2): „Ich war bisher zweimal in Mosport, zuletzt 2000 mit Dindo (Capello), als wir bei wechselhaften Witterungsbedingungen mit 148 Tausendstel Vorsprung gewonnen haben. Ich hoffe, dass unser Vorsprung dieses Mal etwas größer ist… Wir Fahrer mögen die schnellen Kurven in Mosport, in denen man richtig attackieren kann. Ich denke, unser R10 TDI wird das auch mögen. Trotzdem erwarte ich ein hartes Rennen. Dyson war in Mosport in den letzten Jahren sehr stark. Ich erwarte, dass sie 2006 noch stärker sein werden.“

Dave Maraj (Team Direktor Team Audi Sport North America): „Wir sind stolz darauf, mit dem R10 TDI bisher alle Rennen gewonnen zu haben, die wir bestritten haben. Diese Serie möchten wir natürlich fortsetzen, aber das wird nicht leicht. Mosport ist eine der schwierigsten Strecken der American Le Mans-Serie. Es ist eine schelle Berg-und-Tal-Bahn, auf der immer viel passiert. Zudem wechselt das Wetter häufig. Das Team wird 100 Prozent geben und versuchen, einen weiteren Sieg zu holen. Natürlich wäre es besonders schön, den Fahrertitel vorzeitig zu gewinnen.“

Der Zeitplan in Mosport

Freitag, 1. September
13:05 – 13:35 Uhr Test (LM GT1 / GT2)
13:35 – 14:35 Uhr Test (alle Klassen)
14:35 – 15:05 Uhr Test (LM P1 / P2)

Samstag, 2. September
10:15 – 11:15 Uhr Freies Training
14:00 – 15:00 Uhr Freies Training
15:10 – 15:30 Uhr Qualifying (LM GT1 / GT2)
15:40 – 16:00 Uhr Qualifying (LM P1 / P2)

Sonntag, 3. September
10:05 – 10:35 Uhr Warm-up
15:00 – 17:45 Uhr Rennen