Le Mans 2001
Audi Pilot Rinaldo Capello (#2) im Infineon Audi R8

Sechs Wochen nach dem überlegenen Audi Doppelsieg bei den 24 Stunden von Le Mans wird es für das Team von Audi Sport North America wieder ernst: Mit dem „Grand Prix of Sonoma“ im kalifornischen Sears Point beginnt am 22. Juli 2001 die heiße Phase in der American Le Mans-Serie (ALMS). Sieben Rennen in drei Monaten – alle in Nordamerika – gilt es zu absolvieren, ehe Ende Oktober der ALMS-Champion 2001 feststeht.

Die weite Reise nach Kalifornien tritt das Audi Team mit guten Erinnerungen an. „In Sears Point begann vor genau einem Jahr die Siegesserie des R8“, erklärt Teamdirektor Reinhold Joest. 13 Rennen in Folge hat Audi seitdem mit dem erfolgreichen Rennsportwagen gewonnen. „Diese eindrucksvolle Serie möchten wir natürlich fortsetzen“, sagt Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Allerdings wird uns Panoz mächtig einheizen, weil sie nun wieder auf ihr bewährtes Auto setzen. Ich bin auch gespannt, wie sich der modifizierte Cadillac auf der Kurzstrecke schlägt.“

Das Team Audi Sport North America startet in Sears Point mit jenen beiden Infineon Audi R8, die auch in Le Mans eingesetzt wurden. Trotz der zurückgelegten Distanz von bereits mehr als 4000 Kilometern werden die beiden Le Mans-Motoren weiter verwendet. „Aufgrund des Regens war die Laufleistung in Le Mans deutlich geringer als erwartet“, erklärt Dr. Ullrich. „Wir haben die Motoren kontrolliert, alles war in bester Ordnung.“

Die Benzindirekteinspritzung (FSI), die sich beim Doppelsieg in Le Mans bewährt hat, wird nun auch in den USA-Rennen eingesetzt. Der durch die neue Audi Technologie weiter reduzierte Benzinverbrauch ist bei einem nur 2:45 Stunden langen Rennen wie in Sears Point zwar nicht so entscheidend wie bei einem Langstrecken-Rennen, erlaubt dem Team jedoch eine flexiblere Boxenstrategie.

Ab Sears Point fahren die beiden Infineon Audi R8 auch in der ALMS mit der neuen Aerodynamik, die in Le Mans erstmals erfolgreich eingesetzt wurde. „Auf der Strecke in Sears Point braucht man in erster Linie Abtrieb“, so Audi Sportchef Dr. Ullrich. „Mit der neuen Aerodynamik haben wir vor allem einen besseren Cw-Wert bei gleich hohem Abtrieb.“

Den vier Kilometer langen Kurs in der Nähe von San Francisco bezeichnen die Audi Piloten übereinstimmend als anspruchsvoll und sehr interessant. „Sears Point ist zweifellos eine der schwierigsten Strecken der Saison“, sagt ALMS-Tabellenführer Rinaldo Capello. Der Italiener hat in dieser Saison bereits vier Rennen gewonnen und stand in Sears Point auch 2000 ganz oben auf dem Podium. „Das war mein erster Erfolg im R8 und der Beginn unserer Siegesserie im vergangenen Jahr. Ich hoffe, es klappt auch dieses Mal.“

Capello teilt sich das Cockpit des Infineon Audi R8 mit der Startnummer eins mit Tom Kristensen, der zum ersten Mal in Sears Point startet. „Die meisten Strecken, auf denen wir in diesem Jahr fahren, sind neu für mich“, meint der Däne. „Aber das war bisher kein Problem.“

Den Infineon Audi R8 mit der Startnummer zwei pilotieren Frank Biela und Emanuele Pirro. „Nach dem Le Mans-Sieg brauchen wir nun auch in der American Le Mans-Serie unbedingt einen Sieg, sonst wird es für Emanuele und mich im Titelkampf sehr schwierig“, weiß Frank Biela. „Zweite Plätze hatten wir jetzt genug...“

„Im vergangenen Jahr lief es für uns in Sears Point gar nicht gut, weil wir nicht die richtige Abstimmung gefunden haben“, erinnert sich Emanuele Pirro. „Trotzdem hat mir die Strecke sehr gut gefallen, auch wenn sie nicht ganz ungefährlich ist.“

Konkurrenz erhält das Team Audi Sport North America nicht nur von Panoz und Cadillac, sondern auch vom eigenen Kundenteam Champion Racing. Der Deutsche Ralf Kelleners teilt sich das Cockpit des Vorjahres Audi R8 mit Andy Wallace. Kelleners verdiente sich den Stammplatz mit guten Leistungen bei den Langstrecken-Rennen in Sebring und Le Mans. „Ich freue mich riesig“, sagt Kelleners. „Der Audi R8 ist einfach ein Traum.“

Der Zeitplan in Sears Point
Freitag, 20. Juli
12:40 – 14:10 Uhr Testfahrten

Samstag, 21. Juli
09:00 – 10:00 Uhr 1. freies Training
13:45 – 14:45 Uhr 2. freies Training
17:25 – 17:45 Uhr Zeittraining

Sonntag, 22. Juli
08:30 – 09:00 Uhr Warm-up
12:00 – 14:45 Uhr Rennen