• Zweiter Titel in Folge in der American Le Mans-Serie
  • Audi Fahrer aus voller Überzeugung
  • Kirchenglocken gaben ihm den Namen „Dindo“
ALMS 2007
Dindo Capello

Zum zweiten Mal in Folge hat Audi Werksfahrer Rinaldo „Dindo“ Capello gemeinsam mit seinem Teamkollegen Allan McNish den Titel in der „Königsklasse“ der American Le Mans-Serie gewonnen – ein Erfolg, der ihn besonders stolz macht, denn der 43 Jahre alte Italiener ist ein großer Fan der amerikanischen Sportwagen-Rennserie.

„Das liegt zum einen an den großartigen Strecken“, erklärt Capello mit leuchtenden Augen. „In Amerika gibt es noch echte Rennstrecken mit einem natürlichen Verlauf. Die meisten europäischen Strecken wurden durch Schikanen entstellt. Außerdem ist es faszinierend, dass in der American Le Mans-Serie vier Klassen in einem Rennen fahren. Das heißt, die Zuschauer bekommen in zwei Runden mehr Überholmanöver zu sehen als in einer ganzen Formel 1-Saison.“

Am Steuer des 650 PS starken Audi R10 TDI hat Dindo Capello besonders viele Überholmanöver zu absolvieren. In der American Le Mans-Serie genauso wie bei den 24 Stunden von Le Mans, seiner zweiten großen Leidenschaft. „Dieses Rennen kennt jedes Kind – und damit ist es für einen Rennfahrer etwas ganz Besonderes.“

Seit 1994 steht Dindo Capello in den Diensten von Audi. Ein Wechsel der Marke kommt für ihn nicht mehr in Frage. „Ich liebe diese Marke, die mir in meiner Karriere so viel gegeben hat“, sagt er. „Die großen Erfolge, die Audi im Motorsport hat, sind kein Zufall. Die Menschen, die bei Audi arbeiten, sind ganz Besondere. Sie haben mir von Anfang an das Gefühl gegeben, in eine große Familie zu kommen. Ich hoffe, dass ich noch einige Jahre für Audi fahren kann.“

Für die Zeit danach hat Dindo, der bis vor einigen Jahren seine ergrauten Haare schwarz färbte, bereits vorgesorgt und sich in Alessandria an einem Audi Zentrum beteiligt. „Audi Händler zu werden, ist eine gute Möglichkeit, auch nach meiner aktiven Laufbahn weiter für Audi zu arbeiten“, erklärt er.

Dindo liebt seine Heimat im Piemont und seinen Wohnort Santa Stefano Belbo über alles. „Ich bin dort geboren und kenne fast jeden der rund 5.000 Einwohner persönlich. Ich liebe es, durch die Weinberge zu joggen und dabei die wunderschöne Landschaft zu genießen.“

In Canelli lebt er mit seiner Frau Elisabetta und Sohn Giacomo, den er jeden Morgen zu Fuß zur Schule begleitet – wenn er nicht gerade auf Reisen ist. „Leider war ich in den ersten drei Lebensjahren von Giacomo kaum zuhause und konnte meine Frau nicht so unterstützen, wie es ein Mann mit einem normalen Beruf getan hätte“, erzählt Dindo. Das versucht er nun, nachzuholen und jede freie Minute mit der Familie zu verbringen.

Eigentlich steht „Rinaldo“ als Vorname im Reisepass des ALMS-Champions. Aber seit seiner Kindheit nennen ihn alle nur „Dindo“. Der Grund dafür waren die Kirchenglocken in seinem Heimatdorf, die er nur zu gerne nachmachte. „Deshalb hat mich mein größerer Bruder ‚Ding-dong‘ genannt. Später wurde daraus Dindo.“

Dindo passt auch viel besser zu diesem liebenswerten Menschen, der auch mit 43 Jahren noch zu den Schnellsten der Vollgasbranche zählt. Um sich fit zu halten, treibt er sechsmal die Woche Sport – drei Tage im Fitness-Studio, drei Tage in der Natur. Dazu fährt er regelmäßig Kart.