• Schnellste Zeit beim „Sebring Winter Test“
  • R10 schon fast so schnell wie der Audi R8
  • 400 Testrunden an drei Tagen
ALMS 2006
Die beiden Audi R10 beim "Sebring Winter Test"

Der neue Audi R10 hat bei Testfahrten in Sebring (Florida) angedeutet, dass das ehrgeizige Ziel der AUDI AG, bei den 24 Stunden von Le Mans mit einem Diesel-Sportwagen um den Gesamtsieg zu kämpfen, nicht unrealistisch ist. Am letzten Tag des offiziellen „Winter Test“ der American Le Mans-Serie (ALMS) erzielten Dindo Capello und Frank Biela mit den beiden R10 die schnellsten Zeiten aller drei Tage – begünstigt auch durch die gegenüber den beiden Vortagen deutlich kühleren Außentemperaturen.

Mit seiner Bestzeit von 1.47,308 Minuten unterbot Dindo Capello den aus der Saison 2002 stammenden Streckenrekord und kam damit bis auf knapp eine Sekunde an die schnellste Rundenzeit des erfolgreichen Vorgängermodells R8 heran, die bei Reifentests im vergangenen Winter erzielt wurde. Frank Biela erreichte eine persönliche Bestzeit von 1.48,248 Minuten, absolvierte jedoch ein anderes Testprogramm als Capello.

„Ich habe mich im R10 schon nach zwei Runden wie zuhause gefühlt“, sagte Capello, der den neuen Diesel-Sportwagen in Serbing zum ersten Mal fuhr. „Der R10 hat die typische DNA von Audi. Nach der schlechten Saison in der DTM war es wichtig für mich, zu zeigen, dass ich noch schnell und hungrig bin. Ich weiß allerdings auch, dass die Bedingungen heute optimal waren. Die Strecke hatte sehr viel Grip, und die Temperaturen waren niedrig. In Sebring ändern sich die Verhältnisse permanent. Deshalb sind die Ergebnisse nur schwer einzuordnen – zumal die stärksten Konkurrenten am letzten Tag nicht mehr gefahren sind.“

Wichtiger als die Rundenzeiten war für das Entwicklungsteam von Audi Sport ohnehin die Erkenntnis, dass der noch junge Diesel-Sportwagen auch bei seinem dritten Test keine gravierenden Schwachstellen offenbarte. Trotzdem konnten die Audi Piloten an den ersten beiden Tagen nicht so viele Runden drehen wie erhofft: Am Montag musste eine kleinere Modifikation am Fahrwerk des R10 vorgenommen werden. Nach einem Reifenschaden am Fahrzeug von Dindo Capello blieben die beiden neuen Audi am Dienstagnachmittag in der Box. Ein beschädigtes Kabel kostete Frank Biela fast den ganzen Dienstagvormittag. Am Mittwoch liefen die beiden Audi R10 dann nahezu problemfrei und absolvierten am letzten Tag 262 der insgesamt 400 Testrunden (2.380 Kilometer).

„Wir hatten ein paar kleinere Probleme, die uns Zeit gekostet haben“, sagte Frank Biela, der trotzdem eine positive Testbilanz zog: „Wir haben vieles von dem, was wir abarbeiten wollten, auch tatsächlich abgearbeitet. Deshalb können wir zufrieden sein. Wir sind ja nach Sebring gekommen, um Kinderkrankheiten am R10 aufzudecken. Das haben wir getan.“