• Nur zwei Punkte Rückstand in der Fahrerwertung der LMS
  • Erster Einsatz des Audi R10 TDI in Großbritannien
  • Vorgängermodell Audi R8 in Silverstone zweimal erfolgreich
LMS 2008
Allan McNish und der Audi R10 TDI in Silverstone

Nur 14 Tage nach dem Erfolg von Timo Scheider mit dem Audi A4 DTM in Brands Hatch startet Audi erneut bei einem Rennen in Großbritannien: In Silverstone findet am 14. September das Finale der europäischen Le Mans-Serie (LMS) statt, in der das Audi Sport Team Joest noch Chancen auf den Titelgewinn hat.

An das 1000-Kilometer-Rennen in Silverstone hat Audi beste Erinnerungen: 2004 siegte Allan McNish gemeinsam mit Pierre Kaffer, ein Jahr später triumphierte der Schotte in einer denkwürdigen Regenschlacht mit Stéphane Ortelli – beide Male am Steuer eines Audi R8.

Der Erfolg in Silverstone im Jahr 2005 war der 59. von insgesamt 63 für den legendären R8, mit dem Audi mehr als sechs Jahre lang die Sport-Prototypen-Szene beherrschte. Vor allem seine Motorisierung machte den R8 einzigartig: Ab Mitte 2001 wurde er von einem TFSI-Motor angetrieben. Die Kombination von Turboaufladung und Direkteinspritzung, die bei Audi inzwischen auch in der Serie erfolgreich zum Einsatz kommt (zum Beispiel im Audi TTS), hatte bis zu diesem Zeitpunkt im Motorsport noch niemand gewagt.

Für den Audi R10 TDI gilt Ähnliches. Mit dem ersten – und bisher einzigen – Diesel-Sportwagen, der die berühmten 24 Stunden von Le Mans gewann, schrieb Audi ein bedeutendes Kapitel Motorsport-Geschichte. Das bei den Le Mans-Siegen 2006, 2007 und 2008 gesammelte Know-how fließt in die nächste Generation von TDI-Motoren.

„Mit dem R8 und dem R10 TDI konnten wir den für Audi wichtigen Technologie-Transfer zwischen Motorsport und Serie besonders eindrucksvoll darstellen“, erklärt Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „In den Genuss der TFSI-Technologie, die wir 2001 in Le Mans zum ersten Mal eingesetzt haben, kommen heute viele Audi Kunden auf der ganzen Welt. Die Weiterentwicklung der TDI-Technologie wird durch das Le Mans-Engagement beschleunigt.“

In Silverstone startet der inzwischen drei Jahre alte Audi R10 TDI am 14. September zum letzten Mal in dieser Saison bei einem Rennen in Europa und erstmals in Großbritannien. Die beiden Audi Youngster Alexandre Prémat (26) und Mike Rockenfeller (24) haben in der Fahrerwertung der LM P1-Klasse nur zwei Punkte Rückstand auf das Peugeot-Duo Marc Gené/Nicolas Minassian. In der Herstellerwertung liegt Audi sechs Punkte hinter Peugeot.

„Beides lässt sich noch aufholen“, sagt Dr. Wolfgang Ullrich. „Unsere Konkurrenz ist sehr schnell. Aber bei einem 1000-Kilometer-Rennen kann viel passieren. Und das Wetter ist in Silverstone oft sehr wechselhaft.“

Um nichts dem Zufall zu überlassen, hat das Audi Sport Team Joest das Fahrzeug von Dindo Capello und Allan McNish für das Rennen in Silverstone neu aufgebaut. Die beiden Le Mans-Sieger hatten sich zuletzt am Nürburgring über ein ungewöhnliches Fahrverhalten ihres R10 TDI beklagt.

Das 1000-Kilometer-Rennen in Silverstone beginnt am Sonntag (14. September) um 11:20 Uhr Ortszeit. Im vergangenen Jahr dauerte es knapp fünfdreiviertel Stunden. Eurosport zeigt von 12:15 bis 12:45 Uhr die Startphase live und von 22:00 bis 22:30 Uhr die Highlights des Rennens.

Fakten & Zahlen

Die Audi Fahrerteams in Silverstone
#1 Dindo Capello/Allan McNish
#2 Alexandre Prémat/Mike Rockenfeller

Allan McNish über Silverstone: „Die Rennstrecke in Silverstone ist sehr schnell. Vor allem im Abschnitt ‚Becketts‘ sieht man Fahrer und Autos wirklich am Limit. Weil sich die Strecke auf einem ehemaligen Flugplatzgelände befindet und die Landschaft so flach ist, ist es meistens recht windig, was einen großen Einfluss auf die Balance des Autos hat.“

Wissenswertes

Audi startet nach 2000, 2004 und 2005 zum vierten Mal bei einem Sportwagen-Rennen in Silverstone ... Das Audi Sport Team Joest fuhr zuletzt 2000 in Silverstone ... Dindo Capello und Allan McNish starteten schon 2000 mit dem Audi R8R gemeinsam in Silverstone und belegten damals den dritten Platz ... Mike Rockenfeller kennt die Strecke in Silverstone aus der FIA GT-Meisterschaft, Alexandre Prémat aus der GP2-Serie ... Mike Rockenfeller feierte 2005 in der FIA GT-Meisterschaft in Silverstone einen Sieg in der GT2-Klasse ... Mit Marc Gené, Nicolas Minassian, Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller haben nur noch vier Piloten Chancen auf den Titel in der LM P1-Klasse ... Zwischen den beiden LMS-Läufen auf dem Nürburgring und in Silverstone bestritt Dindo Capello das ALMS-Rennen in Mosport und fuhr dabei im Qualifying mit einem Schnitt von 222,276 km/h die schnellste Runde in der Geschichte der American Le Mans-Serie ... Silverstone ist der 36. Renneinsatz des Audi R10 TDI, der bisher 19 Siege feierte ... Aus Zeitgründen gibt es am Sonntag in Silverstone kein Warm-up.

Der Zeitplan in Silverstone

Freitag, 12. September
11:15 – 12:15 Uhr 1. Freies Training
15:45 – 16:45 Uhr 2. Freies Training

Samstag, 13. September
09:00 – 10:00 Uhr 3. Freies Training
13:15 – 13:35 Uhr Qualifying (GT-Fahrzeuge)
13:40 – 14:00 Uhr Qualifying (Prototypen)

Sonntag, 14. September
11:20 – 17:20 Uhr Rennen (195 Runden)