• Alex Prémat und Mike Rockenfeller auch in Spa auf Platz zwei
  • Audi auf Platz eins der Herstellerwertung
  • Prémat/Rockenfeller punktgleich mit den Tabellenführern
LMS 2008
Audi R10 TDI #2 (Audi Sport Team Joest), Mike Rockenfeller

Audi hat beim 1000-Kilometer-Rennen in Spa-Francorchamps (Belgien) die Führung in der Herstellerwertung der europäischen Le Mans-Serie übernommen. Die beiden Audi Youngster Alexandre Prémat (26/Frankreich) und Mike Rockenfeller (24/Deutschland) belegten mit ihrem Audi R10 TDI auch im dritten Saisonrennen den zweiten Platz und gehen damit punktgleich mit den Peugeot-Piloten Marc Gené und Nicolas Minassian in das „Audi Heimspiel“ am 17. August auf dem Nürburgring.

Die Zuschauer in den belgischen Ardennen erlebten bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen einen weiteren packenden Schlagabtausch der Diesel-Sportwagen von Audi und Peugeot. Einen möglichen ersten Sieg des Audi R10 TDI in der Le Mans-Serie verhinderten zwei Kollisionen des aus der ersten Reihe gestarteten Audi mit der Konkurrenz aus dem Peugeot-Lager.

Bereits in der Anfangsphase kam es beim Kampf um den zweiten Platz zu einer Berührung zwischen Allan McNish und dem angreifenden Peugeot von Nicolas Minassian. Dabei wurde am R10 TDI das Ventil des linken Hinterrades abgerissen. Der frühe außerplanmäßige Boxenstopp kostete knapp eine Minute.

Trotzdem lagen Allan McNish und Dindo Capello dank schneller Rundenzeiten und einer guten Strategie des Audi Sport Team Joest schon wieder in Schlagdistanz zum führenden Peugeot, als Alexander Wurz zu Beginn der dritten Stunde im zweiten Peugeot mit einem GT2-Fahrzeug kollidierte und anschließend Capellos Fahrzeug hart am Heck traf. Die notwendige Reparatur kostete drei Runden und warf den R10 TDI auf Position zwölf zurück. Drei weitere Minuten verlor das Fahrzeug mit der Startnummer 1 durch eine Stop-and-Go-Strafe wegen Missachtung der roten Ampel an der Boxenausfahrt.

Capello/McNish konnten sich noch bis auf den vierten Platz nach vorne kämpfen und damit ihren Teil dazu beitragen, dass Audi die Führung in der Markenwertung der Le Mans-Serie zurückeroberte. Audi liegt nun einen Punkt vor Titelverteidiger Peugeot.

Ohne große Zwischenfälle verlief das Rennen des zweiten Audi R10 TDI. Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller belegten auch bei ihrem dritten Rennen in der Le Mans-Serie den zweiten Platz und standen damit zum dritten Mal in Folge auf dem Podium.

Stimmen nach dem Rennen in Spa-Francorchamps

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Die Performance im Rennen war recht gut. Leider konnte unser Nummer 1-Auto nicht bis zum Schluss um den Sieg kämpfen, weil es unverschuldet in einen Unfall verwickelt wurde. Das zweite Fahrzeug hat wieder eine solide Leistung gezeigt und erneut den zweiten Platz geholt. Es ist schön, die Herstellerwertung anzuführen und in der Fahrerwertung zwei Piloten punktgleich mit den Tabellenführern zu haben. Darauf wollen wir aufbauen und beim nächsten Rennen auf dem Nürburgring noch besser abschneiden.“

Alexandre Prémat (Audi R10 TDI #2): „Ich denke, wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein. Audi liegt in der Herstellerwertung vorne. ‚Rocky‘ und ich sind punktgleich mit den Peugeot-Piloten. Das Rennen war sehr hart. Peugeot war wieder sehr schnell, aber auch wir waren nicht langsam. Wir sind als Vierte gestartet und zum dritten Mal in Folge Zweite geworden. Dieses Podiumsergebnis gibt uns noch mehr Selbstvertrauen für Le Mans.“

Mike Rockenfeller (Audi R10 TDI #2): „Wir haben das gemacht, was man von uns erwartet und was wir uns vorgenommen hatten: das Auto sicher ins Ziel zu bringen. Wir waren im Rennen vom Speed her ganz gut unterwegs. Alex (Prémat) und ich kommen mit dem R10 TDI immer besser klar. Wir sind jetzt das dritte Mal in Folge Zweiter geworden und punktgleich mit den Tabellenführern – wenn mir das jemand vor Saisonbeginn gesagt hätte... Ich bin super happy. Danke an Alex und das ganze Team. Das Auto war im Rennen toll und sehr sicher zu fahren. Von daher bin ich zufrieden, auch wenn mir natürlich ein Sieg lieber gewesen wäre.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #1): „Als ich von hinten getroffen wurde, wusste ich nicht, was passiert war. Es war ein heftiger Einschlag. Dann sah ich den Peugeot, aber mir war immer noch nicht genau klar, was geschehen war. Nach dem Boxenstopp habe ich die rote Ampel nicht gesehen. Ich hatte wirklich gedacht, wir würden hier die Kehrtwende schaffen. Wir hatten wieder ein Auto, mit dem wir um den Sieg kämpfen konnten. Bisher ist in jedem LMS-Rennen etwas Unvorhergesehenes geschehen und wir mussten aufholen. Wir zeigen, dass wir schnell genug sind, um Siege zu holen. Aber wir schaffen es zurzeit einfach nicht auf das Podium.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #1): „Lamy hat am Start vor der letzten Kurve beschleunigt und damit gegen jede Regel verstoßen, die man uns vor dem Rennen erklärt hat. Ich war überrascht, dass die Organisatoren den Start zugelassen und Peugeot keine Strafe gegeben haben. Ich konnte ganz gut mit den beiden Peugeot kämpfen und war Zweiter, als ich in Eau Rouge aufgehalten wurde und Minassian in Les Combes versucht hat, mich außen anzugreifen. Ich war beim Bremsen innen. Er hat eingelenkt und mir einen Reifenschaden hinten links beschert. Später hat er sich bei mir dafür entschuldigt. Wir kamen wieder noch vorne, ehe Dindo (Capello) den unglücklichen Zwischenfall mit dem anderen Peugeot hatte. Das hat wieder für Reparaturen an der Box gesorgt, das kennen wir in diesem Jahr aus der LMS ja leider schon. Von da an ging es nur noch darum, dass wir uns möglichst weit nach vorne kämpfen.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Das war ein Déjà-vu. Wieder hat das Auto mit der Startnummer 1 Probleme gehabt, dieses Mal völlig unverschuldet. Der zweite R10 TDI fuhr erneut fehlerfrei auf Platz zwei. Glückwunsch an Alex (Prémat) und ‚Rocky‘: Die zwei kommen immer besser in Schuss. Das Einser-Auto hat sich nach der größeren Reparatur und der Stop-and-Go-Strafe immerhin noch auf den vierten Platz vorgefahren – das ist das bisher beste Saisonergebnis für Dindo (Capello) und Allan (McNish), so traurig das klingt. Alles in allem sollten wir zufrieden sein, aber so langsam wünscht man sich doch den ersten Sieg.“

Das Ergebnis in Spa-Francorchamps

1. Gené/Minassian/Villeneuve (Peugeot) 143 Rd. in 5 :17.48,566 Std.
2. Prémat/Rockenfeller (Audi R10 TDI) + 30,387 Sek.
3. Panis/Lapierre (Courage-Oreca-Judd) - 3 Rd.
4. Capello/McNish (Audi R10 TDI) - 4 Rd.
5. Collard/Boullion (Pescarolo-Judd) - 4 Rd.
6. Verstappen/van Merksteijn (Porsche) - 5 Rd.
7. Lienhard/Theys (Porsche) - 5 Rd.
8. Elgaard/Nielsen (Porsche) - 8 Rd.
9. Hall/Kerr (Creation-Aim) - 9 Rd.
10. Ragues/Lahaye (Pescarolo-Judd) - 9 Rd.