FIA WEC 2016
Lucas di Grassi

Der Brasilianer hat beim zweiten Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Spa seinen ersten Sieg mit Audi gefeiert.

Ihnen ist zusammen mit Loïc Duval und Oliver Jarvis Ihr erster Sieg mit Audi gelungen. Haben Sie in Spa damit gerechnet?

In unserem Sport gilt der Grundsatz, dass das Rennen erst vorbei ist, wenn man die Ziellinie überquert hat. Manchmal hat man selbst Pech oder macht Fehler, aber ab und zu trifft es auch die anderen – genau das geschah in Spa. Wir hatten nicht das schnellste Auto, blieben aber fehlerfrei. Nach der ersten Kurve waren wir Dritte, und als ein Porsche zurückfiel, haben wir lange Zeit auf Platz zwei gelegen. Als der führende Toyota ausfiel, lagen wir vorn. Langstrecken-Rennen heißt eben auch, Ausdauer zu besitzen.

Was haben Sie bei dem Sieg empfunden?

Es war ein tolles Gefühl, aber der Sieg war schon länger fällig. 2014 waren Tom Kristensen, Marc Gené und ich in einer guten Position, die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen, aber es hat nicht gereicht. Ein Jahr davor in Sebring ist uns der Sieg nach 12 Rennstunden nur um 7,6 Sekunden entgangen. Nun haben wir den ersten Siegerpokal errungen. Hoffentlich folgen noch viele weitere.

Sie bestreiten mit Audi Sport die FIA WEC und mit Abt Schaeffler Audi Sport die FIA Formula E. Drei Läufe haben Sie in der aktuellen Saison mit der FIA Formula E gewonnen, und nun der Sieg in der WEC. Ist das Ihr Jahr?

Es bedeutet mir viel, in beiden Rennserien mit starken Teams und guten Rennwagen um Spitzenergebnisse zu kämpfen. Ich sehe es als einen Gewinn an, parallel zu starten. Zum einen geht es um die Methodik, mit einer begrenzten Energiemenge zu haushalten. Auch wenn sich die technischen Konzepte unterscheiden, wird uns Fahrern durchaus Ähnliches abverlangt. Zum zweiten schärft es unsere Sinne und den Wettbewerbsgeist, in beiden Serien zu den Besten zu zählen. Ich bin mir sicher, dass die beiden Programme helfen, das eigene Können weiter zu verbessern. Davon profitieren dann die Teams in beiden Serien, in denen ich antrete.