• Peter Mosch als Betriebsratsvorsitzender bei Audi Ingolstadt einstimmig mit 57 Stimmen bestätigt
  • Rita Beck und Jörg Schlagbauer ebenfalls mit allen Stimmen zu stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden gewählt
  • Ziel: Standortentwicklung und moderne Arbeitsplätze
Wahl der neuen Betriebsratsspitze Audi Ingolstadt am 8. April 2022
(v.l.n.r.): Jörg Schlagbauer (stellvertretender Betriebsratsvorsitzender und Vorsitzender des IG Metall Vertrauenskörpers bei Audi), Peter Mosch (Betriebsratsvorsitzender) und Rita Beck (stellvertretende Betriebsratsvorsitzende)

Der Audi Betriebsrat Ingolstadt hat heute auf seiner konstituierenden Sitzung die Weichen für die kommenden vier Jahre gestellt. Peter Mosch (50), IG Metall, wurde in seinem Amt als Betriebsratsvorsitzender mit 57 von 57 möglichen Stimmen bestätigt. Rita Beck (51), IG Metall, und der Vorsitzende des IG Metall Vertrauenskörpers Jörg Schlagbauer (44), wurden ebenfalls einstimmig als stellvertretende Betriebsratsvorsitzende ebenfalls wieder gewählt.

„Vorsprung durch Technik brauche Vorsprung durch Wissen“

Peter Mosch bedankte sich für das Vertrauen und erklärte: „Corona-Pandemie, Putins Krieg gegen die Ukraine, Unterbrochene Lieferketten, Abwechselnd Kurzarbeit und Mehrarbeit in der Produktion, Home-Office für tausende Kolleginnen und Kollegen. Gleichzeitig erleben wir den größten Wandel der Automobilindustrie seit Erfindung des Autos. Digitalisierung, Dekarbonisierung, Autonomes Fahren und Elektrifizierung. Der Betriebsrat gestaltet die Zukunft durch Vereinbarungen mit dem Unternehmen: Die Umrüstung der Produktion für die kommenden E-Volumen-Modelle, den Aufbau einer Batteriefertigung in Ingolstadt und einer Beschäftigungsgarantie bis Ende 2029. Wir werden Audi und den Standort Ingolstadt weiterentwickeln. Wir geben Sicherheit in unsicheren Zeiten.“

„Und“, so Peter Mosch, „für mich persönlich ein besonders wichtiges Projekt: Wir brauchen ein zentrales Ausbildungs- und Weiterbildungszentrum nah am Werk. Für uns als Betriebsrat heißt dies konkret, den Neu- und Umbau des bisherigen Bildungszentrums aus den 80igern.“ Vorsprung durch Technik brauche Vorsprung durch Wissen und Können. Deshalb fordert der Betriebsrat, dass Audi die Ausbildung der Jugend und die Weiterbildung und Qualifikation der Beschäftigten als strategische Aufgabe begreift und in die Zukunft der Beschäftigten investiert.

Entsprechende Konzepte eines wirtschaftlich nachhaltigen und ökologischen Gebäudekomplexes für zeitgemäßes Lehren und Lernen lägen bereits vor. Durch die räumliche Integration der Audi Akademie würde an der Hindemithstraße ein Audi Bildungscampus entstehen. Für den Betriebsrat ein wichtiges Signal in der Transformation.

„Soziale Transformation aktiv gestalten“

Rita Beck und Jörg Schlagbauer betonen: „Wir müssen nicht nur die technische und ökologische Transformation meistern, sondern auch die soziale Transformation aktiv gestalten.“ Für den Audi Betriebsrat stehe deshalb auch die Verankerung der Gleichrangigkeit von Beschäftigungssicherung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit als langfristiges Ziel in der Unternehmensstrategie, ganz oben auf der Tagesordnung.

Der Vorsitzende des IG Metall Vertrauenskörpers Schlagbauer erklärt: „Audi wird in Zukunft nur als Premiummarke weiter wahrgenommen werden und ein attraktiver Arbeitgeber sein, wenn die Menschen und ihre gemeinsame Arbeit im Mittelpunkt stehen und nicht nur der Profit.“ Dazu gehöre vor allem die umfängliche Akzeptanz der kollektiven Mitbestimmungsgremien auf allen Ebenen und das Empowerment, also die individuelle Selbstorganisation und Selbstbestimmung, der Beschäftigten durch das Unternehmen.

Rita Beck ergänzt: „Themen wie Leistungsverdichtung, Persönliche Flexibilität in der Schicht, Fehlerkultur oder klare Regeln und Ausstattungsstandards für das sogenannte Home Office stehen derzeit im Mittelpunkt.“ Die Anwesenheitskultur in den Büros, wie wir sie kannten, sei erledigt. „Wir sind hier auf dem Weg in eine hybride Arbeitswelt“, so Beck, „auch wenn das einige Führungskräfte nervös machen sollte, da sie den Beschäftigten nicht mehr kontrollierend über die Schulter blicken können.“