DTM 2009
100 Jahre Audi - A4 DTM #2 (Audi Sport Team Abt), Tom Kristensen

Mit einem überlegenen Vierfachsieg startete Audi auf dem Hockenheimring in die DTM-Saison 2009. Der Däne Tom Kristensen (41) feierte seinen vierten Erfolg bei einem DTM-Rennen, nachdem er am Freitag angekündigt hatte, seine DTM-Karriere nach der Saison 2009 zu beenden. Die Stimmen nach dem Rennen in Hockenheim.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef)
„Als wir in die DTM gekommen sind, war der Hockenheimring nicht so unsere Strecke. Diesen Bann haben wir 2007 mit einem Doppelsieg gebrochen. 2008 haben wir einen Dreifachsieg geholt und nun 2009 einen Vierfachsieg – das ist eine tolle Serie, auf die unsere Mannschaft sehr stolz sein kann. Wir haben an diesem Wochenende eine fantastische Teamleistung gezeigt. Es war sehr schade, dass Mattias Ekström, der das Rennen kontrolliert hat, wegen eines Reifenschadens nicht seinen verdienten ersten Platz erreichen konnte. Aber keine Frage: Tom Kristensen ist ein würdiger Sieger. Und es ist schön, dass das ‚100 Jahre Audi’-Auto beim 100. Rennen der neuen DTM gewonnen hat.“

Tom Kristensen (100 Jahre Audi – A4 DTM #2), Sieger
„Ich bin wirklich sehr glücklich, einen Audi zu fahren. ‚100 Jahre Vorsprung durch Technik’, und das im 100. DTM-Rennen! Der Sieg ist fantastisch. Die zehn Punkte sind sehr wertvoll für mich. Das ist meine letzte DTM-Saison. Ich werde jeden Moment genießen, und es hat sehr gut begonnen. Doch Mattias Ekström war derjenige, der das Wochenende dominiert hat. Und er hat sich einen neuen Reifensatz aufbewahrt, mit dem er das Rennen begonnen hat. Das war der Schlüssel. Er war nach der Safety-Car-Phase imstande, auf den frischeren Reifen davonzufahren. Sein Vorsprung war schon zu groß. Für mich ging es nur noch um Platz zwei. Ich fuhr gelassen und habe Fehler vermieden und auf gute Traktion geachtet. Timo (Scheider) verfolgte mich das ganze Rennen. Zum Schluss konnte ich die Gefühle von Mattias nur zu gut nachempfinden, denn in Brands Hatch bin ich 2006 in Führung liegend ebenfalls wegen eines technischen Grundes um den Sieg gebracht worden. Wir haben schon darüber gesprochen. Er hatte ein perfektes Wochenende und geht nun mit leeren Händen nach Hause.“

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #1), Platz 2
„Ich hätte natürlich gern gewonnen, war aber mit einer guten Leistung unterwegs. Ich hatte ein Auto, mit dem ich ans Limit gehen konnte, und das 39 Runden lang. Die Balance war ein großer Unterschied zu gestern. Danke an mein Team. Es hat sich heute Nacht noch den Kopf zerbrochen, was es machen kann. Heute hatte ich das Auto, das ich schon gestern hätte gebrauchen können. Deshalb hat es am Ende ‚nur’ für Platz zwei gereicht. Es war sicher auch Glück dabei, denn Mattias (Ekström) wäre der eigentliche Sieger gewesen. Er hat seine neuen Reifen perfekt genutzt und konnte einen Vorsprung herausfahren. Ich wäre nicht ohne Kontakt an Tom (Kristensen) vorbeigekommen. Platz zwei und acht Punkte sind hoffentlich ein gutes Zeichen im Jahr der Titelverteidigung – denn im vergangenen Jahr habe ich hier auch mit Platz zwei begonnen.“

Oliver Jarvis (Audi Cup A4 DTM #15), Platz 3, bester Jahreswagen
„Ich bin überglücklich. Es war ein großartiges Wochenende für uns. Das Freie Training lief gut, ebenso das Qualifying. Es war einfach fantastisch, in das vierte Qualifying-Segment zu kommen. Auch das Rennen lief perfekt. Das Podiumsergebnis beim Saisonauftakt ist ein schöner Lohn für die harte Arbeit, die das Team Phoenix im Winter in die Autos gesteckt hat.“

Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM #12), Platz 4
„Ich freue mich über dieses Ergebnis, denn unsere Tests in Hockenheim waren eher bescheiden, und das Freie Training war auch nicht so toll für mich. Ab dem Qualifying lief es gut, ebenso im Rennen. Ich hatte das Glück, dass Spengler und ‚Eki’ Probleme bekommen haben. Ich bin trotzdem glücklich über die Punkte.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #5), Platz 7
„Ich hatte ein großartiges Wochenende und kann mich grundsätzlich wirklich nicht beschweren. Schon die erste Runde begann sehr gut. Das Freie Training war gut, der Dauerlauf erfolgreich, das Auto reagierte auf alle Änderungen. Die Arbeitsatmosphäre im Team war gut. Das Qualifying lief genau nach Plan. Auch im Warm-up haben wir viel gelernt und ein paar kleine Dinge geändert. Noch in der Startaufstellung haben wir wegen der höheren Temperaturen eine weitere Modifikation vorgenommen. Das hat funktioniert, ebenso die Boxenstopps. Alles war gut – bis zwei Runden vor Schluss, als ich einen Reifenschaden hatte. Alles gut, nur nicht Ende gut!“

Katherine Legge (Audi Collection A4 DTM # 21), Platz 12
„Vielleicht haben wir das Publikum ganz gut unterhalten, doch für uns war das Renngeschehen leider fürchterlich. Ich hatte einen schlechten Start. Jeder schien es auf den anderen abgesehen zu haben, viele Autos berührten sich oder krachten ineinander. Ich beschädigte mir das Auto auf Trümmerteilen. Ich hatte einige Berührungen mit Ralf Schumacher und mit Susie Stoddart. Zum Schluss bog mein Auto von alleine nach rechts ab, ganz ohne mein Zutun. Nicht gerade ein fantastisches Ergebnis. Jetzt blicken wir nach vorn auf das Rennen in der Lausitz.“

Martin Tomczyk (Red Bull Cola Audi A4 DTM #6), Ausfall (Elektronik)
„Am Start habe ich das Auto abgewürgt, beim Boxenstopp hat vorn links die Radmutter geklemmt, und ich musste noch einmal anhalten. Doch selbst wenn das alles nicht passiert wäre und ich ganz weit vorn gefahren wäre: Mein Rennen endete in der Box, da es ein elektronisches Problem gab und der Motor keine Leistung mehr abgab.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #11), Ausfall (Unfall)
„Mein Start war sehr schlecht. Der Motor ist mir fast abgestorben. Ich kam aber weg und verlor wohl nur zwei Positionen. Zur Haarnadelkurve hin wurde es eng. Ich bremste schon spät, Alex (Prémat) wurde von Gary Paffett umgedreht. Plötzlich spürte ich nur noch einen Schlag aufs rechte Hinterrad. Jamie Green bremste viel zu spät und fuhr mir voll auf die Ecke: Auto kaputt und Rennen zu Ende. Sehr schade!“

Alexandre Prémat (Audi Bank A4 DTM #14), Ausfall (Unfall)
„Der Ausfall war deshalb besonders schade, weil sich mit diesem Auto heute grundsätzlich gute Möglichkeiten geboten hätten. Nach dem Start war ich Achter. Ein Punkterang wäre bei diesem Rennen leicht möglich gewesen. Leider aber ist mir Gary Paffett in der Haarnadelkurve so heftig ins Auto gefahren, dass die Hinterradaufhängung brach.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)
„Ein sensationelles Rennen und Spannung pur. Natürlich war der Vorfall mit ‚Eki’ sehr, sehr schade. Aber so ist das im Rennsport: Es kann immer noch etwas passieren, auch so kurz vor dem Ziel. Reifenschaden hin oder her: Das Teamergebnis war absolut super – so kann es weitergehen. Das Ergebnis freut mich wahnsinnig für Tom (Kristensen). Er fuhr ein Super-Rennen und stand immer unter dem Druck von Timo (Scheider). Man muss erst einmal 39 Runden fehlerfrei fahren, und das hat er gemacht. Er hat den Sieg verdient.“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix)
„Wir hatten immer das Ziel, aufs Podium zu fahren, aber im Rennen hat man gesehen, dass die neuen Autos doch stärker sind. Wir haben Di Resta hinter uns gehalten, unser Tempo war richtig gut. Zum Schluss galt: Das Pech des einen ist das Glück des anderen. Sehr schade für ‚Eki’! Für uns war das Podium ein Traum. Alex (Prémat) war richtig gut unterwegs, wurde aber leider in der ersten Runde getroffen. Wir haben vom Warm-up zum Rennen noch etwas an seinem Auto geändert. Er war sehr zufrieden. Schade, dass er nicht zeigen konnte, was möglich war.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg)
„Bei ‚Eki’ hat man gesehen, wie grausam Motorsport manchmal sein kann. Gratulation an Audi und an den ‚alten’ Tom (Kristensen). Doch auch die Gebrauchtwagen haben heute tolle Ergebnisse eingefahren. Ich bin glücklich mit dem vierten Platz, denn mit den Gebrauchtwagen können wir wieder viel besser mithalten als im vergangenen Jahr. Ich freue mich schon auf mehr. Auch mit ‚Rocky’ wäre einiges möglich gewesen. Schade, dass es so ein Tohuwabohu in der ersten Runde gab.“