ALMS 2001
Frank Biela

Nach dem Vortraining für die 24 Stunden von Le Mans, bei dem Audi Pilot Rinaldo Capello die schnellste Zeit fuhr, konzentriert sich das Audi Team nun auf das zweite Europa-Gastspiel der American Le Mans-Serie (ALMS): Am 20. Mai starten die Le Mans-Sportwagen vor den Toren der spanischen Hauptstadt Madrid in Jarama.

Der ehemalige Grand Prix-Kurs gilt als relativ langsame, aber trotzdem sehr schwierige Rennstrecke, die für die meisten Audi Piloten kein Neuland ist. Vor allem Emanuele Pirro freut sich auf ein Wiedersehen mit dem kurvenreichen Kurs. „In Jarama habe ich schon viele gute Rennen gefahren“, erklärt der Italiener. „Deshalb hoffe ich, dass Frank und mir endlich der erste Saisonsieg gelingt.“

Sein Teamkollege Frank Biela kennt Jarama von Testfahrten. „Das ist eine überaus anspruchsvolle Strecke mit vielen Kurven und ohne lange Geraden“, meint der Deutsche. „Deshalb wird das Rennen auch ziemlich anstrengend.” Bielas Ziel ist klar: „In Jarama müssen wir einfach gewinnen, sonst fährt der Zug in Richtung Meisterschaft für Emanuele und mich immer weiter weg.”

ALMS-Spitzenreiter Rinaldo Capello und Tom Kristensen, die sich das Cockpit des Infineon Audi R8 mit der Startnummer eins teilen, reisen dagegen mit drei Siegen im Gepäck nach Spanien. „Da könnten wir es eigentlich etwas ruhiger angehen lassen”, meint Capello. „Trotzdem werden wir natürlich alles daran setzen, zu gewinnen.“

Der Italiener kennt den Kurs in Jarama als einziger der vier Audi Piloten noch nicht. Deshalb wird Tom Kristensen wie zuletzt in Donington das Zeittraining bestreiten. „Eigentlich wechseln wir uns immer ab“, erläutert Capello. „Aber aufgrund seiner Streckenkenntnis ist es sinnvoller, dass Tom auf Zeitenjagd geht und ich mich darauf konzentriere, den Kurs kennen zu lernen.“

Auch Kristensen freut sich auf das 2:45 Stunden lange Spanien-Gastspiel. „Ich habe die Strecke nur bei zwei Testtagen mit einem Sportwagen kennen gelernt“, sagt der Däne. „Sie ist relativ langsam und hat insgesamt fünf Haarnadelkurven, was auf den ersten Blick nicht besonders spannend klingt. Aber die Kombination der Kurven ist sehr interessant, und es gibt zwei schnelle Passagen, die man nicht einsehen kann.“

Das Team von Reinhold Joest war zuletzt vor zehn Jahren in Jarama. „Seitdem hat sich an der Strecke einiges geändert, wir betreten also im Prinzip Neuland“, sagt der Teamdirektor von Audi Sport North America. „Aber das waren für uns im vergangenen Jahr die meisten Strecken in den USA auch. Wir haben auf dem Computer eine optimale Getriebeübersetzung errechnet und werden trotz der nur sehr knappen Trainingszeit gut vorbereitet sein.“

Die überarbeitete Aerodynamik, die sich beim Vortraining in Le Mans bewährt hat, wird in Jarama voraussichtlich nicht zum Einsatz kommen. „Wir haben noch nicht genügend Ersatzteile“, erläutert Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Aber nach den ersten Rennen der Saison wissen wir, dass der Infineon R8 auch mit der letztjährigen Aerodynamik immer noch ein Siegerauto ist.“

Der Zeitplan in Jarama

Freitag, 18. Mai
14:00 – 16:00 Uhr Testfahrten

Samstag, 19. Mai
11:30 – 12:30 Uhr freies Training
16:20 – 16:50 Uhr Zeittraining

Sonntag, 20. Mai
09:00 – 09:30 Uhr Warm-up
13:00 Uhr Start