• Von der deutschen Filmpremiere direkt nach Barcelona
  • Schauspieler im Audi Renncockpit
  • Begegnung mit Segel- und Rennsport im Zeichen von Audi
DTM 2008
Mattias Ekström, Gerit Kling, Anja Kling

Simon Licht erlebt als Darsteller der Rolle des Horst Mahler im Film „Der Baader Meinhof Komplex“ aktuell eine bundesweite hohe Medienresonanz. Der begeisterte Segler hat bereits Fahrten mit dem Profi-Boot Platoon von Weltklasse-Segler Jochen Schümann absolviert, der im AudiMed Cup startet. In Barcelona lernte Simon Licht Audi nun auch in der DTM kennen.

Am 16. September war die Premiere des Films „Der Baader Meinhof Komplex“, am 25. September läuft er im Kino an. Welche Bedeutung hat der Film für Sie, welche für Deutschland?
„Es ist das Kinoprojekt, das bundesweit große Schlagzeilen macht und das bei der Premiere viele Namen aus Politik und Gesellschaft angezogen hat. Und seit kurzem wissen wir, dass wir mit dem Film ins Rennen um die Nominierung für den ausländischen Oscar gehen. Es ist einer der am besten vorbereiteten und recherchierten Filme, an denen ich je mitgewirkt habe. Der Produzent ist am Ende für seinen Film haftbar, auch moralisch. Jede Gefahr der Mystifizierung ist unterbunden worden, der Film ist hundert Prozent authentisch. Uns wurde als Schauspielern sehr viel Material zur Verfügung gestellt, auch unveröffentlichte Dokumente. Der Film basiert präzise auf dem Werk von Stefan Aust, der gemeinsam mit Bernd Aichinger gearbeitet hat. Es war seit vielen Jahren ein Herzensprojekt der beiden. Aust hat ein umfangreiches Exzerpt seines Buches für den Film geschrieben, das für Eichinger die Basis für das Drehbuch war. Es ist eine große Freude, an diesem Film mitzuwirken, und für mich als Schauspieler momentan die wichtigste Arbeit. Ich spiele Horst Mahler und damit erstmals in meiner Schauspielerlaufbahn eine noch lebende Person. Mahler hat traurige Berühmtheit erlangt durch eine ideologische Kehrtwende vom Links- zum Rechtsextremismus. Aktuell sitzt er endlich mal wieder im Knast.“

Sie argumentieren, man werde durch die historische Authentizität des Films in seinem Handeln überprüfbar. Ist es eine der anspruchsvollsten Rollen in Ihrem Leben?
„Jede kreative Arbeit und bei mir jede Rolle hat im Augenblick des Spielens ganz eigene Herausforderungen. Ich habe einmal eine Rolle gespielt in der ARD-Produktion ‚Die Affäre Kaminski’, in der ich als Verteidiger ein Elternpaar entmündige. Auch wenn einem etwas psychologisch gar nicht liegt: Man muss sich hineindenken. Das Schwierige an der Rolle des Horst Mahler ist die Überprüfbarkeit. Hinzu kommt, dass das Anforderungsprofil an einen Schauspieler in der teuersten deutschen Kinoproduktion unter Regisseur Uli Edel und Produzent Bernd Eichinger sehr ausgeprägt ist. Das hat man persönlich schon am ersten Drehtag gespürt.“

Eine ganz andere Rolle haben Sie in diesem Jahr auf den Bahamas gespielt …
„Dort haben wir drei Monate lang für ProSieben den Zweiteiler ‚Der Seewolf’ gedreht. Ich spielte an der Seite von Thomas Kretschmann. Die Geschichte spielt 1906 auf dem Robbenfänger ‚Ghost’. Klassisches Kostümkino, ein kompletter Gegenentwurf zum ‚Baader-Meinhof-Komplex’! Wir spielen Haudegen, die eine sehr körperliche Arbeit leisten. Es hat riesigen Spaß gemacht. Drei Monate Bahamas waren toll, aber auch sehr weit weg. Zuvor hat Johnny Depp an diesem Drehort gearbeitet. Es gibt weltweit nur zwei Molen, die eine versenkbare Plattform bieten, was für den Film wichtig ist. Wir sind natürlich auch aufs Meer hinausgesegelt. Meine nächsten Projekte sind Stromberg und eine Polizeiruf-Staffel in München.“

Segeln ist eine Ihrer Leidenschaften. Im Zeichen von Audi haben Sie erste Erfahrungen auf der Jacht Audi Platoon gesammelt.
„Ich musste aktuell eine Entscheidung treffen: Wäre in der vergangenen Woche nicht die Filmpremiere gewesen, so hätte ich in Portimao den Saisonabschluss des Audi MedCup verfolgt. Ein Rennzirkus, der nach dem America’s Cup die weltweit größte Big-Boat-Regattaserie der Welt ist. Ich bin mit Booten aufgewachsen. Harm Müller-Spreer, der Eigner der Audi Platoon, ist ein guter Freund von mir und lud mich ein, mitzusegeln. Das ist sonst nur etwas für absolute Vollprofis, ich war begeistert, dass ich überhaupt dazu eingeladen worden bin. Es ist eine absolute High-Tech-Sportart. Auch eine ausgereiftere Segelkenntnis, die ich habe, reicht grundsätzlich nicht aus, um dort mitzusegeln. Hilfreich war, dass ich früher in der Fecht-Nationalmannschaft Leistungssport betrieben habe. Diese Fitness braucht man an Bord als ‚Grinder’ beim Einholen der Segel. Ich durfte drei Regatten mitsegeln. Ein tolles Geschenk.“

In Barcelona haben Sie ebenfalls Hochtechnologie und viel Faszination mit Audi erlebt. Ihre Eindrücke aus dem Cockpit?
„Rennsport ist eine High-Tech-Sportart in unvorstellbar bewundernswerter Konsequenz, die Analogien zum Segeln aufweist. Die Taxifahrt mit Christian Abt am Samstag war ein atemberaubendes Erlebnis. Nicht nur die Geschwindigkeit. Die Bremspunkte sind außerhalb jeder Vorstellungskraft. Am Beeindruckendsten war für mich jedoch, dass jemand 40, 50, 60 Runden so konsequent und präzise auf diesem Niveau fahren kann. Und das im direkten Kampf! Erstaunlich auch die Abstände: Hundertstel, Tausendstel. Unfassbar!“