• Timo Scheider Schnellster in Hockenheim
  • Zwei Audi A4 DTM in der ersten Startreihe
  • Starke Leistung von DTM-Neuling Oliver Jarvis
DTM 2008
Gebrauchtwagen:plus/Top Service Audi A4 DTM #10 (Audi Sport Team Abt Sportsline), Timo Scheider

Beeindruckender Einstand für den neuen Audi A4 DTM: Timo Scheider (Deutschland) und Mattias Ekström (Schweden) fuhren am Samstag beim Qualifying für den DTM-Auftakt in Hockenheim die mit Abstand schnellsten Rundenzeiten. Damit gehen am Sonntag um 14 Uhr zwei der vier neuen Audi A4 DTM aus der ersten Startreihe ins Rennen.

Schon während der freien Trainingssitzungen am Freitag und am Samstagvormittag hatten die Audi Piloten das Tempo vorgegeben. Im ersten Abschnitt des dreiteiligen Qualifyings lagen alle vier neuen Audi A4 DTM an der Spitze des Feldes. Auch den Einzug in die letzte Sektion schafften sie mühelos. Als einziger der beiden Hersteller brachte Audi alle vier neuen Fahrzeuge unter die letzten Acht des Qualifyings.

Die Pole Position sicherte sich Timo Scheider im GW:plus/Top Service Audi A4 DTM, der damit zum dritten Mal in seiner Karriere vom besten Startplatz in ein DTM-Rennen geht. Neben dem Deutschen steht Titelverteidiger Mattias Ekström im Red Bull Audi A4 DTM in der ersten Reihe. Scheider und Ekström waren die einzigen beiden Piloten, die unter 1.33 Minuten blieben. Bruno Spengler im schnellsten Mercedes war auf Platz drei fast vier Zehntelsekunden langsamer –für die DTM ein ungewöhnlich großer Abstand.

Tom Kristensen geht vom fünften Startplatz ins Rennen, Martin Tomczyk von Position sieben. Am A4 des Deutschen wurde zwischen der zweiten und dritten Sektion des Qualifyings der Sturz an der Hinterachse verändert. Dies dauerte länger als erwartet und sorgte dafür, dass Tomczyk im letzten und entscheidenden Abschnitt keinen zweiten Reifensatz verwenden konnte.

Für eine Überraschung sorgte Oliver Jarvis: Der 24-Jährige schaffte im Best Buddies Audi A4 DTM des Audi Sport Team Phoenix bei seinem DTM-Debüt auf Anhieb den Sprung unter die besten Acht. Damit war der junge Brite nicht nur bester Neuling, sondern auch schnellster Fahrer eines Vorjahreswagens.

Für den DTM-Auftakt in Hockenheim wurden alleine im Vorverkauf mehr als 44.000 Tickets abgesetzt. Das Rennen wird am Sonntag um 14 Uhr gestartet. Die ARD überträgt im „Ersten“ ab 13:45 Uhr live aus Hockenheim. Erstmals tritt das überarbeitete DTM-Reglement in Kraft, wonach die beiden Pflicht-Boxenstopps nur noch im zweiten Renndrittel durchgeführt werden dürfen. Stallregie ist verboten. Das Fernsehen schaltet sich zudem erstmals in der DTM während des Rennens in den Boxenfunk ein.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Bisher können wir nur zufrieden sein, denn wir haben eine sehr starke Teamleistung gezeigt. Es zeigt sich, dass der neue Audi A4 DTM sehr gut funktioniert. Ich hoffe, dass wir dem tollen Straßenfahrzeug mit unserem Rennauto Ehre machen können. Erster Auftritt, erste Pole – das ist auf jeden Fall toll. Zudem haben wir eine geschlossene Teamleistung gezeigt. Ich freue mich besonders für Timo (Scheider), der das gesamte Wochenende bisher sehr stark war und das in die Pole Position umsetzen konnte. Aber auch alle anderen haben wirklich eine gute Leistung gezeigt. Und man kann es gar nicht genug betonen: Oliver Jarvis fuhr im ersten DTM-Qualifying seiner Karriere unter die ersten Acht. Darauf kann er stolz sein.“

Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM #10): „Sensationell! Wir waren ab dem ersten Training stark. Von der ersten Runde an hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Wir haben seit dem ersten Training am Auto fast nichts verstellt. Das ist für ein Rennwochenende ungewöhnlich. Normal wird da viel mehr geschraubt. Ganz kleine Änderungen ergaben eine perfekte Balance. Das ist der Grund, warum wir auf der Pole stehen. Danke an Audi und die Äbte für ein tolles Auto.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #1): „Ich fühle mich richtig wohl im neuen A4 DTM. Ich glaube, dass wir gute Voraussetzungen hatten. Wir haben einen guten Long-run im Test gefahren, ein starkes Qualifying hinter uns gebracht, und ich stehe in der ersten Reihe. Die Chancen für das Rennen am Sonntag sind gut.“

Tom Kristensen (Audi A4 DTM #9): „Audi hat im Winter super gearbeitet. Das Auto ist gut und schnell. Ich selbst brauche noch ein paar Kilometer im Auto. Ganz ehrlich: Heute war das Auto besser als ich. Im letzten Sektor bin ich mehrfach ein bisschen quer gestanden. Das hat den dritten Rang gekostet. Trotzdem ist die Ausgangsposition okay. Am Freitag hatte ich schon das Gefühl, dass sich das Auto über die Distanz noch besser anfühlt, als das bei einem Audi je zuvor der Fall war.“

Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM #2): „Es war ganz in Ordnung – bis auf den letzten Anlauf. Wir haben zwischen dem zweiten und dem dritten Anlauf den Sturz geändert. Dabei lief uns die Zeit davon, und mir blieb nur ein Anlauf mit neuen Reifen. Meine Zeit fuhr ich auf diesem Satz Reifen in der dritten Runde – ohne jegliche Chance auf eine Topzeit. Das ist ärgerlich, denn es wäre sicher noch etwas gegangen.“

Oliver Jarvis (Best Buddies Audi A4 DTM #15): „Das war ganz schön hart! Ich konnte kaum glauben, wie schnell die einzelnen Abschnitte vergingen. Das Format des Qualifyings ist sehr fordernd. Man muss immer am Limit fahren und kann froh sein, zwei Anläufe in einer Session zu schaffen. Ich bin sehr erfreut, in meinem ersten Qualifying unter die acht Besten gekommen zu sein. Jetzt hoffe ich auf ein starkes Rennen am Sonntag.“

Alexandre Prémat (Audi Bank/Shell Helix Audi A4 DTM #14): „Es lief ganz ordentlich mit Platz elf. Natürlich wäre ich gerne in das dritte Qualifying gekommen, was auch möglich gewesen wäre. Mit einem neuen Reifensatz ist mir allerdings ein Fehler unterlaufen. Da wir eine sehr gute Abstimmung haben, hoffe ich, im Rennen ein schönes Ergebnis zu erreichen.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #18): „Es ist enttäuschend. Wir waren heute Morgen im Freien Training noch recht gut. Mit dieser Zeit hätte ich auch im Qualifying nicht schlecht ausgesehen. Strecke und Fahrzeugbalance haben sich sehr geändert. Ich habe auch keine optimale Runde hinbekommen, es lag also auch an mir. Wir haben uns erhofft, unter den ersten Zehn zu sein. Platz zwölf ist ernüchternd. Wir kämpfen im Rennen, aber der Abstand zu den neuen Autos zeigt, dass es schwierig wird, im Rennen mitzuhalten.“

Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM #19): „Das Qualifying war nicht perfekt. Ich habe mir nach dem Freien Training viel mehr ausgerechnet, denn da hat das Auto gut funktioniert. Ich war mit einem neuen Satz Reifen unterwegs, als mir ein Fehler unterlief und ich die Runde abbrechen musste. So fuhr ich meine persönliche Bestzeit mit neuen Reifen erst in der zweiten Runde, die normalerweise schon deutlich langsamer ist. Zudem habe ich keine freie Runde erwischt. Dafür war die Zeit nicht schlecht. Doch die Balance hat sich zwischen dem Morgen und dem Nachmittag deutlich verändert. Ich bin enttäuscht. Am Sonntag muss im Rennen mehr gehen.“

Christijan Albers (Audi A4 DTM #21): „Ich denke, dass wir mit dem Team sehr gut gearbeitet haben. Ich bin zufrieden. Im freien Training war das Auto sehr schwierig zu fahren. Im Qualifying hat es aber funktioniert, eine schnelle Runde zu fahren. Hoffentlich geht es am Sonntag noch ein bisschen besser. Ich glaube, es war clever, im zweiten Anlauf nur mit gebrauchten Reifen zu fahren. Mal sehen, was uns das morgen bringen wird.“

Katherine Legge (Audi A4 DTM #20): „Es war faszinierend, mein erstes DTM-Qualifying erlebt zu haben, auch wenn es nicht ganz so lief, wie wir es erhofft hatten. Mit dem ersten Reifensatz unterlief mir ein Fehler. Mit dem zweiten Satz fehlte mir auch deshalb viel Zeit, weil ich von einem anderen Auto behindert wurde.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Das Ergebnis ist wahnsinnig toll, vor allem, wenn man überlegt, wie hart dafür gearbeitet wurde. Gratulation an die ganze Mannschaft! Wir haben immer daran geglaubt, dass wir hier konkurrenzfähig sind. Dass es mit dem neuen A4 DTM so gut werden würde, war Wunschdenken. Aber das ist Realität geworden. Wir haben gesehen, dass das neue Auto absolut konkurrenzfähig ist.“

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): „Wir sind mit dem ersten Qualifying der Saison sehr zufrieden. Alex (Prémat) war wie erwartet stark, auch wenn es für ein Resultat unter den acht Besten leider nicht gereicht hat. Die Zeiten waren sehr eng. Die große Überraschung ist unser junger Engländer Oliver (Jarvis). Ich ziehe den Hut vor einem Fahrer, der auf Anhieb in einem so starken Feld unter die ersten Acht fährt.“

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): „Ich bin enttäuscht, denn nach den Plätzen sechs und acht im freien Training hatte ich mehr erwartet. Es wäre auch mehr möglich gewesen, aber wir haben einen Fehler gemacht. Wir haben am Auto etwas verstellt, da wir erwarteten, dass sich die Strecke so ändert, dass ein stärkeres Untersteuern auftritt. Hätten wir nichts verändert, hätte es wohl besser funktioniert. Am Sonntag müssen wir eine gute Abstimmung finden und besser arbeiten.“

Die Startaufstellung in Hockenheim

1. Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM) 1.32,655 Min.
2. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM) 1.32,804 Min.
3. Bruno Spengler (Mercedes) 1.33,034 Min.
4. Paul di Resta (Mercedes) 1.33,075 Min.
5. Tom Kristensen (Audi A4 DTM) 1.33,169 Min.
6. Jamie Green (Mercedes) 1.33,418 Min.
7. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM) 1.33,575 Min.
8. Oliver Jarvis (Best Buddies Audi A4 DTM) 1.33,716 Min.
9. Bernd Schneider (Mercedes) 1.33,731 Min.
10. Gary Paffett (Mercedes) 1.33,891 Min.
11. Alexandre Prémat (Audi Bank/Shell Helix Audi A4 DTM) 1.33,893 Min.
12. Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM) 1.33,991 Min.
13. Markus Winkelhock (Playboy Audi A4 DTM) 1.34,096 Min.
14. Christijan Albers (Audi A4 DTM) 1.35,299 Min.
15. Ralf Schumacher (Mercedes) 1.34,425 Min.
16. Maro Engel (Mercedes) 1.34,458 Min.
17. Susie Stoddart (Mercedes) 1.34,574 Min.
18. Mathias Lauda (Mercedes) 1.34,725 Min.
19. Katherine Legge (Audi A4 DTM) 1.35,784 Min.