• Debüt in der DTM und bei den 24 Stunden von Le Mans
  • Karate, Golf und das Leben in Paris bestimmen den Takt
  • Familiäres Umfeld als wichtige Stütze
DTM 2007
Alexandre Prémat

Als Alexandre Prémat im April sein Debüt in der DTM gab, hatte er im Formelsport längst bewiesen, was in ihm steckt – auch wenn die Tourenwagen-Welt bis dahin wenig Notiz von der Karriere des 25 Jahre alten Franzosen genommen hatte. Audi verhalf dem ehrgeizigen Nachwuchsfahrer 2007 auch im Werkssport zum erhofften Durchbruch: Alexandre Prémat bestreitet seine DTM-Premierensaison im Audi A4 DTM. Zudem startete er erstmals bei den legendären 24 Stunden von Le Mans.

Im Umfeld der DTM hat Prémat längst sein Können gezeigt – in der Formel 3 Euro Serie zählte er zu den Spitzenreitern und bewies mit Siegen unter anderem in Macau und am Norisring auch auf schwierigen Straßenkursen sein Talent. Als Vizemeister dieser Serie stieg er in die GP2-Serie auf, wo er gegen Teamkollegen wie Nico Rosberg und Lewis Hamilton antrat – und gegen sie mehrfach gewann. Audi überzeugte er im Januar 2007 in einem Test in Almería von seinen Qualitäten. Der angebotene Vertrag für die DTM und für das Sportwagen-Programm in Le Mans hat für Prémat besondere Bedeutung: „Das war ein doppelter Glücksfall“, freute sich der Audi Werksfahrer. „Für einen weltweit so bedeutenden Hersteller wie Audi in zwei Programmen starten zu dürfen, ist ein toller Vertrauensbeweis.“

Abseits der Rennstrecke liebt der offene und stets freundliche Mittzwanziger das Leben in Paris. Neben allen Genüssen kommt ein hartes Fitnesstraining mit ungewöhnlichen Sportarten und guten Ergebnissen aber keineswegs zu kurz. „Paris ist der beste Ort, an dem man leben kann“, schwärmt er. „Die Stadt ist erstaunlich und wunderschön: Viele historische Bauwerke, gleichzeitig alle modernen Einkaufsmöglichkeiten. Und eine Menge guter Restaurants.“ Zum Beispiel sein Lieblingsbistro „Alfred“ ganz nahe seiner Wohnung. Prémat, der südwestlich von Paris in Juvisy sur Orge zur Welt kam, lebt heute im 16. Arrondissement der französischen Hauptstadt – unweit des Trocadéro-Platzes und in Fußwegnähe zum Eiffelturm.

Seinen Weg zum Motorsport ebnete sein Vater. Philippe Prémat bestritt 1984 die Rallye Dakar und besitzt ein Transportunternehmen, das auch Kunden im Motorsport bis hin zur Formel 1 bedient. Lange Zeit sponserte er den französischen Fahrer Emmanuel Collard. Dieser wiederum brachte Prémat junior zum Kartsport und gab ihm wertvolle Karrieretipps.

Während für viele Rennfahrer das Fitness-Studio an erster Stelle steht, betreibt Prémat neben Tennis und Squash auch zwei sehr konträre Sportarten, die auf den ersten Blick wenig mit Motorsport zu tun haben: Karate und Golf. „Beim Golf ist man ganz allein. Das fördert die Konzentration“, erklärt er. „Karate erfordert gute Koordination und Reaktionsfähigkeit. Es hilft, Aggressionen gezielt und sinnvoll abzubauen.“ Sein Trainingspartner: Cousin Florian Malguy, der mit dem französischen Nationalteam schon Karate-Weltmeister war. Wie effizient Prémat trainiert, zeigt ein Detail: Während viele Fahrer nach einem Rennen an Flüssigkeitsmangel leiden, ist im Audi A4 DTM des Franzosen auf eigenen Wunsch nicht einmal die sonst übliche Isotonen-Getränkeflasche installiert.

Neben der physischen Vorbereitung legt der Nachwuchsfahrer großen Wert auf seelische Ausgeglichenheit. Freundin Cléo ist dabei ebenso wichtig wie seine Familie. Im ruhigen Umfeld seiner Eltern tankt er Energie zwischen den Rennen, viele andere Verwandte, aber auch Freunde sorgen für ein harmonisches soziales Umfeld. Und auch in der Audi Familie hat er eine angenehme Umgebung gefunden: Im Audi Sport Team Phoenix fühlte er sich ab dem ersten Tag wohl. Sogar seine Nationalität hilft ihm: Prémat bildet mit dem Frankoschweizer Renningenieur Pascal Zurlinden sowie Dateningenieur Laurent Fédacou ein harmonisches frankophones Trio.