• Jüngster Audi Werksfahrer in der ersten Startreihe
  • Pole Position nur um 0,074 Sekunden verpasst
  • Gute Ausgangsposition auch für Tabellenführer Ekström
DTM 2007
Dr. Wolfgang Ullrich, Mike Rockenfeller, Arno Zensen

Mike Rockenfeller, mit 23 Jahren der jüngste Audi Werksfahrer, war beim Qualifying für das DTM-Rennen in Oschersleben die große Sensation. „Rocky“ musste sich am Steuer seines S line Audi A4 DTM im Kampf um die Pole Position nur um 74 Tausendstelsekunden dem zweifachen Formel 1-Weltmeister Mika Häkkinen geschlagen geben. Damit startet der „Rookie“ aus Neuwied bei seinem zweiten DTM-Rennen erstmals aus Reihe eins – ein bemerkenswertes Kunststück, das bisher nur wenigen DTM-Neulingen gelang.

Das Qualifying auf dem 3,696 Kilometer langen Kurs in der Magdeburger Börde bot einen Vorgeschmack darauf, was die Zuschauer vom Rennen erwarten dürfen. Wie schon beim Saisonauftakt in Hockenheim präsentiert sich das DTM-Starterfeld bunt gemischt und extrem kompakt. Aus den ersten fünf Startreihen gehen am Sonntag um 14:00 Uhr je ein Audi und ein Mercedes ins Rennen – und das mit extrem knappen Zeitabständen.

Schnellster Fahrer eines Audi A4 DTM der neuesten Generation, die in Oschersleben Reglement-bedingt 14 Kilogramm schwerer sind als die neue C-Klasse von Mercedes, war Tabellenführer Mattias Ekström. Der Schwede sicherte sich den vierten Startplatz. Timo Scheider war Schnellster der beiden ersten Qualifying-Sektionen und holte sich in der entscheidenden dritten Sektion Startplatz sechs. Mit Martin Tomczyk auf Position sieben und Christian Abt auf Rang neun gehen insgesamt fünf Audi Piloten aus den ersten fünf Reihen ins Rennen. Adam Carroll sorgte mit Rang 14 am Steuer seines 2005er Audi A4 DTM dafür, dass allen vier Audi Teams der Sprung in den zweiten Teil des dreiteiligen Qualifyings gelang.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Es war wieder einmal extrem eng. Es haben alle das Maximum gegeben. Ich freue mich insbesondere für Mike (Rockenfeller), der eine tolle Vorstellung gegeben hat. Die anderen Audi Fahrer waren ganz knapp dran. Man muss sich die knappen Abstände anschauen und in Betracht ziehen, was wir in der DTM mit dem Gewichtsausgleich erreichen wollten. Bisher funktioniert es gut. Es wird morgen für alle ein hartes Rennen.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #11)
2. Platz / 1.22,766 / 1.22,751 / 1.22,530 Min.

„Das ist das, was Spaß macht – ganz vorne mitzukämpfen. Ich genieße es. Wir wussten, dass wir hier eine gute Chance haben, auch wenn ich nie damit gerechnet hätte, unter die ersten Zwei oder Drei zu fahren. Es ist genial, dass das funktioniert hat. Einen riesigen Dank an mein Team Rosberg und an Audi. Im zweiten Rennen so weit vorne zu stehen, ist toll. Mein nächstes Ziel ist nun, Punkte zu sammeln.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #3)
4. Platz, 1.22,804 / 1.22,666 / 1.22,682 Min.

„Es war sehr eng. Wir waren gut sortiert am Freitag und am Samstagmorgen. Alles hatte sich gut angefühlt, aber für mehr hat es im Qualifying nicht gereicht. Jetzt gebe ich alles. Am Sonntag sehen wir weiter.“

Timo Scheider (Gebrauchtwagen:plus/Top Service Audi A4 DTM #8)
6. Platz, 1.22,609 / 1.22,551 / 1.22,831 Min.

„Die ersten beiden Segmente liefen gut. Zweimal Schnellster zu sein, war etwas Besonderes. Im letzten Segment fuhr ich im ersten Anlauf etwas durch den Dreck. Die zweite Runde war sehr gut. In meiner letzten Runde kam ich bei Start und Ziel über den Randstein hinaus und habe zweieinhalb Zehntel verloren. Sonst hätte es vielleicht zur ersten Reihe gereicht. Schade, denn das Auto war gut, aber vielleicht habe ich im letzten Segment etwas zu viel gewollt.“

Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM #4)
7. Platz, 1.22,888 / 1.22,817 / 1.22,935 Min.

„Ein sehr bescheidenes Ergebnis: Es hat nicht optimal angefangen und ebenso aufgehört. Ich habe immer alles im letzten Sektor verloren, und zwar in der letzten Kurve. Ich habe mir vorgestellt, weiter vorne zu stehen. Enttäuschend ist, dass es immer nur an einer Stelle gelegen hat.“

Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM #16)
9. Platz, 1.23,050 / 1.22,899 Min.

„Ich bin total zufrieden. Mehr als Platz neun konnte ich mir nicht wünschen – vor allem, wenn ich berücksichtige, wie es gestern lief.“

Adam Carroll (Audi A4 DTM #20)
14. Platz, 1.23,077 / 1.23,394 Min.

„Ich bin etwas enttäuscht, denn meine Positionen in den Tests und im Freien Training waren viel besser. Ich musste leider am Boxenausgang lange warten und bekam die Reifen danach nicht mehr auf Temperatur. Am liebsten wäre ich unter die ersten Zehn gekommen. Jetzt muss ich im Rennen aufholen und versuchen, in die Punkte zu fahren.“

Lucas Luhr (Philips Audi A4 DTM #12)
16. Platz, 1.23,400 Min.

„Platz 16 ist wirklich kein gutes Ergebnis. Ich konnte nicht schneller fahren, und wir wissen nicht, warum das so ist. Das ist deshalb frustrierend, weil das Wochenende zuvor gut lief. Aber als es darauf ankam, ging nichts mehr. Wir werden alles genau analysieren und weiter hart arbeiten.“

Marco Werner (Audi Bank Audi A4 DTM #17)
17. Platz, 1.23,420 Min.

„Es hätte ein bisschen besser laufen können. Leider war ich mit dem zweiten Satz Reifen langsamer als mit dem ersten. Ich wäre schon gerne mindestens in die zweite Session gekommen. Sorry an das Team, denn dort hat man sich wirklich viel Mühe gegeben. Wir haben auch Schritte nach vorne gemacht, aber für mein erstes Qualifying in der DTM war es zu wenig.“

Frank Biela (Siemens Audi A4 DTM #7)
18. Platz, 1.23,694 Min.

„Zufrieden kann man mit diesem Ergebnis nicht sein, auch nicht unter den Umständen, dass ich zum ersten Mal wieder ein DTM-Rennen bestreite und vorher nicht testen konnte. Mit dem zweiten Reifensatz hätte es vielleicht funktionieren können, doch noch in die zweite Sektion zu kommen. Ich bin aber in Turn 10 ins Kiesbett gerutscht, denn dort lag ein wenig Dreck auf der Strecke. Sehr schade. Ich lerne immer noch, auch wenn ich schon so lange im Geschäft bin. Nun will ich wenigstens im Rennen ein bisschen nach vorne kommen.“

Vanina Ickx (Audi A4 DTM #21)
20. Platz, 1.24,468 Min.

„Insgesamt bin ich mit dem Samstag zufrieden. Am Morgen habe ich meine Zeiten verbessert, und es fehlte mir nicht viel auf die anderen. Ich hatte gehofft, mich im Qualifying noch einmal steigern zu können – vergeblich. Das war enttäuschend, insgesamt war der Tag aber ein Schritt nach vorn.“

Hans-Jürgen Abt (Team Direktor Audi Sport Team Abt Sportsline): „Die Luft ist dünn. Das Feld ist wahnsinnig eng zusammen. Da gibt es keine Garantie, wo man steht. Es muss alles hundertprozentig passen. Das hat bei einigen nicht ganz funktioniert. Hoffentlich werden wir uns im Rennen am Sonntag besser schlagen.“

Ernst Moser (Team Direktor Audi Sport Team Phoenix): „Christians Leistung ist hervorragend. Er mag diese Strecke eigentlich überhaupt nicht. Die Steigerung vom Freien Training zum Qualifying war klasse. Wir haben die Abstimmung noch ein bisschen geändert. Marco (Werner) hat erlebt, wie eng es in der DTM zugeht. Es war sein erster Versuch, ihm fehlen noch ein paar Trainingseinheiten. Aber seine Leistung war gut, auch die seiner Mannschaft.“

Arno Zensen (Team Direktor Audi Sport Team Rosberg): „Rocky war sensationell! Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Dass wir mit beiden Autos unter die ersten Acht hätten fahren können, wusste ich. Aber in die erste Startreihe? Unglaublich! Nur schade, dass Lucas (Luhr) nicht weiter vorne ist. Daher haben wir heute ein lachendes und ein weinendes Auge.“

Das Ergebnis des Qualifyings in Oschersleben

1. Mika Häkkinen (Mercedes), 1.22,456 Min.
2. Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM), 1.22,530 Min.
3. Bruno Spengler (Mercedes), 1.22,625 Min.
4. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM), 1.22,682 Min.
5. Jamie Green (Mercedes), 1.22,791 Min.
6. Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM), 1.22,831 Min.
7. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM), 1.22,935 Min.
8. Gary Paffett (Mercedes), 1.23,134 Min.
9. Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM), 1.22,899 Min.
10. Bernd Schneider (Mercedes), 1.22,909 Min.
11. Paul Di Resta (Mercedes), 1.23,152 Min.
12. Mathias Lauda (Mercedes), 1.23,296 Min.
13. Alexandros Margaritis (Mercedes), 1.23,338 Min.
14. Adam Carroll (Audi A4 DTM), 1.23,394 Min.
15. Daniel La Rosa (Mercedes), 1.23,386 Min.
16. Lucas Luhr (Philips Audi A4 DTM), 1.23,400 Min.
17. Marco Werner (Audi Bank Audi A4 DTM), 1.23,420 Min.
18. Frank Biela (Siemens Audi A4 DTM), 1.23,694 Min.
19. Susie Stoddart (Mercedes), 1.23,897 Min.
20. Vanina Ickx (Audi A4 DTM), 1.24,468 Min.