Audi Denkwerkstatt –  Geschäftsmodelle der Zukunft
Vom Post-it zum Prototypen in sechs Monaten: Geschäftsbereichsübergreifende Teams arbeiten in der Audi Denkwerkstatt fokussiert an Geschäftsmodellen der Zukunft (hier: Audi Batterypack)

Über das Auto hinaus denken: Die Audi Denkwerkstatt entwickelt in Berlin Geschäftsmodelle zur Premiummobilität der Zukunft.

In Berlin entwickeln 23 Audi Mitarbeiter in einem Co-Working-Space Geschäftsmodelle, die nur noch selten mit dem Auto zu tun haben. Acht fest in Berlin residierende Audi Mitarbeiter werden von 15 jeweils für ein halbes Jahr gastierenden Kollegen unterstützt, die anschließend wieder auf ihre Positionen und Aufgaben an den verschiedenen Unternehmensstandorten zurückkehren. Den cross-funktionalen Teams gelingt es, durch kundenfokussiertes Entwickeln und die Kooperation mit Start-ups innerhalb von sechs Monaten ein validiertes Geschäftsmodell umzusetzen.

Ziel der Denkwerkstatt ist die Vernetzung des Unternehmens mit der Start-up- und Digitalszene, das Experimentieren mit neuen Methoden, vor allem aber das Entwickeln von Geschäftsmodellen und Dienstleistungen, die Audis Fahrzeugangebot in Zukunft ergänzen oder erweitern und das Unternehmen auf dem Weg zur Digital Car Company unterstützen.

Thematisch konzentriert sich die Denkwerkstatt auf urbane Themen mit Mobilitätsbezug. Neben Konzepten für die erste und letzte Meile ist das vor allem auch die Fragestellung, wie man Elektromobilität im Stadtumfeld unterstützen kann. Die Teams arbeiten beispielsweise an Lösungen für flexible und preiswerte Ladeinfrastruktur oder auch tragbare Energiespeicher auf Second-Life-Batterie-Basis.

ParkE

Die mobile Ladesäule ParkE elektrifiziert private Parkplätze ohne großen Aufwand und erleichtert somit den Einstieg in die Elektromobilität, insbesondere in der Stadt.

Mit ParkE löst die Audi Denkwerkstatt eine der größten Alltagsherausforderungen von Elektroauto-Fahrern in der Stadt: Fehlende Ladeinfrastruktur zu Hause. Vor allem in Tiefgaragen fehlt es an Lademöglichkeiten. Eine nachträgliche Elektrifizierung  eines Stellplatzes ist in der Regel sehr kostenintensiv und scheitert oft an der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft oder an behördlichen Auflagen. Gleichzeit ist für Autobesitzer aber klar: wenn das Laden zu Hause nicht möglich ist, kommt ein Elektroauto nicht in Frage. Denn 83 Prozent der Elektroautobesitzer bestätigen, dass zu Hause für sie der wichtigste Ladepunkt ist.

ParkE bietet hier die Lösung: Die Ladesäule auf Rädern ist ein kompakter und mobiler Speicher, so kann die Energie einfach zum Auto geschoben werden. Mit einer Kapazität von 25 kWh und einer Ladeleistung von min. 22 kW kann versorgt ParkE dann das Auto mit Energie. Aufgeladen werden kann ParkE an jeder normalen Haushaltsteckdose (230V), beispielweise im Fahrradkeller.

Durch die Mobilität der Ladesäule sind keine baulichen Veränderungen notwendig, Zustimmungen anderer Parteien sind daher nicht erforderlich. Nach aktuellem Stand soll ParkE über ein Leasingangebot im Markt platziert werden. So erleichtert ParkE potentiellen Kunden den Zugang zur Elektromobilität ohne große Anfangsinvestition.

ParkE ist als Projekt der Audi Denkwerkstatt entstanden. Vier Kollegen aus unterschiedlichen Fachbereichen der Standorten Ingolstadt und Neckarsulm hatten sechs Monate Zeit, ihre Idee vom weißen Blatt Papier bis zum fertigen Produkt und validen Business Case zu entwickeln.

Audi Batterypack

Geräuschlose, emissionsfreie und vielfältig einsetzbare Energie in einem Koffer, das ist der Audi Batterypack. Das Wechselakku-Konzept ermöglicht elektrische Mobilität mit neuen Freiheitsgraden.

Ein roter Koffer als portabler, standardisierter Energiespeicher für unterschiedlichste Anwendungen, der ein BEV-Akkumodul des aktuellen Audi e-tron enthält. Geplant ist eine Nutzung von gebrauchten Lademodulen mit reduzierter Kapazität, sobald diese in genügend hoher Stückzahl verfügbar sind. Denn außerhalb des Autos reicht diese Speicherfähigkeit immer noch aus; der Akku muss noch lange nicht entsorgt werden.

Nutzen kann man den Audi Batterypack, der eine Kapazität von 2,6 kWh hat und 15 kg wiegt, vor allem im Bereich Marine, Automotive und Do-it-yourself-Tätigkeiten. Aber auch der professionelle Einsatz in mobilen Produktionsanlagen, im Handwerk- und Baustellenbereich, sowie die Nutzung als „Starterbatterie“ für Elektroautos sind denkbar.

Doch das Konzept endet nicht beim Batteriepack als Einzelprodukt. Der Koffer soll zum Akku-Standard werden und viele elektrifizierte Geräte aus der Mobilität, Kurierdiensten und Gebäudeverwaltungen mit Energie versorgen. In Zusammenarbeit mit einem Start-up in Berlin will das Team „Energy as a Service“ anbieten. Gemeint ist damit ein großes Netz von Akku-Wechselstationen, aus denen man sich jederzeit und überall einen geladenen roten Koffer ziehen und gegen einen leeren wechseln kann. Der Kunde kann so ohne große Lade-Wartezeiten seine individuellen Anwendungen mit Strom versorgen und gewinnt dadurch mehr Flexibilität und Freiheit.