• Drei FIA-WEC-Langstreckenrennen innerhalb von vier Wochen
  • Extreme Anforderungen auf dem Kurs von Bahrain
Audi bereit für Herausforderungen in Bahrain

Die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC biegt auf die Zielgerade ein: Nur 13 Tage nach dem Rennen in China folgt am Samstag, 15. November der siebte Saisonlauf in Bahrain, zwei Wochen später steht das Finale im Kalender. Audi peilt am persischen Golf nach dem Sieg 2012 und dem zweiten Rang im Vorjahr erneut einen Podiumsplatz an.

Die Bedingungen beim vorletzten Weltmeisterschaftslauf sind einzigartig. Bei keinem anderen Rennen startet die FIA WEC in der Wüste. Der Sand auf dem sehr griffigen Asphalt verändert die Bodenhaftung oft von Kurve zu Kurve. Zudem werden große Temperaturunterschiede erwartet, denn das 6-Stunden-Rennen startet um 15 Uhr in der Nachmittagshitze und endet um 21 Uhr, lange nach Sonnenuntergang. Die Ingenieure stehen damit vor der fordernden Aufgabe, den Audi R18 e-tron quattro für diese kontrastreichen Bedingungen abzustimmen und eine optimale Reifenstrategie zu entwickeln. Auch für die Fahrer bedeuten die Außentemperaturen sowie die Fahrt in die Dunkelheit hinein eine große Belastung, die höchste Konzentration verlangt.

Der Streckenverlauf des Bahrain International Circuit ist ebenfalls eine Herausforderung: Am Ende mehrerer langer Geraden müssen die Rennfahrer besonders hart bremsen, denn meist folgen sehr enge Kehren. Die wenigen Hochgeschwindigkeits-Kurvenpassagen verlangen dagegen guten aerodynamischen Abtrieb.

2012 und 2013 hat Audi die Fahrer- und die Markenwertung in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC jeweils vorzeitig gewonnen. Die Marke mit den Vier Ringen ist im Gegensatz zu den vergangenen Jahren seit dem Rennen in Fuji vor vier Wochen jedoch nicht der Gejagte, sondern nun der Jäger. Als Tabellenzweiter der Markenwertung liegt Audi 29 Punkte hinter Toyota, insgesamt 88 Zähler werden in den beiden verbleibenden Rennen noch vergeben. In der Fahrerwertung liegen die Le-Mans-Sieger von Audi, Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer, 42 Punkte hinter den Toyota-Piloten Anthony Davidson und Sébastien Buemi. In dieser Wertung sind bis Saisonende noch 52 Punkte zu holen. Audi wird alles daran setzen, die Titelentscheidung bis zum Finale offen zu halten.

In Deutschland können die Zuschauer die Schlussphase des WEC-Rennens in Bahrain live am Samstag, 15. November, von 17.00 bis 19.00 Uhr beim TV-Sender Eurosport verfolgen. Audi berichtet auf Facebook (AudiSport), auf Twitter (@Audi__Sport), in einem Ticker unter www.audi-motorsport.info und über die Audi Sport App von allen Trainings und vom Rennen.


Themen des Wochenendes

-Kann Audi wie in den vergangenen beiden Jahren in Bahrain auf das Podium fahren?
-Gelingt es Audi, die Titelentscheidung bis zum Finale offen zu halten?
-Welches Team wird in der Hitze von Bahrain am effizientesten mit den Reifen umgehen?

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Der Titelkampf in der Langstrecken-Weltmeisterschaft geht in die Schlussphase. Unser Ziel ist es, die Entscheidung noch ein weiteres Mal zu verschieben. In Bahrain herrschen ganz besondere Bedingungen, die sich aus der Lage in der Wüste, dem Klima und dem Streckenverlauf mit seinen langen Geraden und den vielen Kehren ergeben. In den vergangenen beiden Jahren waren wir dort wettbewerbsfähig, doch in diesem Jahr gelten andere Bedingungen. Wir setzen alles daran, trotzdem eine starke Leistung zu zeigen.“

Chris Reinke (Leiter LMP): „Vor zwei Jahren haben wir in Bahrain gewonnen, im Vorjahr wurden wir Zweite – deshalb haben wir noch eine Rechnung offen. Wir werden die Weltmeisterschaft nicht aufgeben, solange noch eine mathematische Möglichkeit auf den Sieg besteht. Wir wollen erneut eine saubere Teamleistung abliefern und ein gutes Rennen fahren.“

Ralf Jüttner (Teamdirektor Audi Sport Team Joest): „Wir wollen in Bahrain ein besseres Ergebnis erreichen als in den vergangenen beiden WEC-Läufen. Der Verlauf der Strecke kommt uns zwar nicht gerade entgegen, aber wir erwarten ganz andere Temperaturen als zuletzt in Japan und in China. Bei Hitze sollten wir mit unserem Reifen-Management einen Vorteil haben.“


Fakten und Stimmen der Audi-Fahrer

Lucas di Grassi (30/BR), Audi R18 e-tron quattro #1 (Audi Sport Team Joest)
-Hat eine Woche vor dem Rennen einen Triathlon in Dubai absolviert
„Ich erwarte, dass wir in Bahrain etwas besser sein werden als in den vergangenen beiden Rennen, da uns die Temperaturen bei der Nutzung der Reifen helfen sollten. Dennoch wird es garantiert sehr hart. Ich bin dort schon lange nicht mehr gefahren. Doch ich weiß: Die Strecke und die gesamte Anlage sind erstklassig. Die langen Geraden und die harten Bremsphasen zeichnen den Kurs besonders aus. Natürlich würden wir die Entscheidung in der Herstellerwertung gerne weiter vertagen.“

Loïc Duval (32/F), Audi R18 e-tron quattro #1 (Audi Sport Team Joest)
-Fuhr vor einem Jahr zum ersten Mal mit der WEC in Bahrain
„Ich mag die Strecke sehr gerne. Sie bietet gute Überholmöglichkeiten und ich freue mich im Winterhalbjahr auf ein Rennen bei strahlendem Sonnenschein, auch wenn die Belastungen sicher hoch werden. Der Kurs liegt mitten in der Wüste. Oft wird Sand auf den Kurs geweht, was die Bedingungen erschwert. Dieses Rennen ist einfach etwas ganz Besonderes.“

Tom Kristensen (47/DK), Audi R18 e-tron quattro #1 (Audi Sport Team Joest)
-Kam im Vorjahr als frischgebackener Weltmeister nach Bahrain
„Die Strecke hält einige Überraschungen parat. Die Höhenunterschiede der einzelnen Streckenpassagen sind größer, als man denkt. Der Asphalt sorgt für starken Reifenabrieb. Wenn allerdings Sand auf die Strecke geweht wird, lässt die Haftung deutlich nach. Es geht um den besten Kompromiss aus Traktion, Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und aggressivem Bremsen. Im schnellen zweiten Sektor spielt auch der aerodynamische Abtrieb eine große Rolle. Und es gibt einen weiteren Faktor: Wir starten am Tag und fahren in die Nacht hinein. Die Temperaturunterschiede sind somit ganz erheblich.“

Marcel Fässler (38/CH), Audi R18 e-tron quattro #2 (Audi Sport Team Joest)
-War 2012 mit André Lotterer und Benoît Tréluyer erster WEC-Sieger in Bahrain
„Bahrain ist ein besonderes Rennen, denn die Hitze dort ist für Mensch und Material einfach ungewöhnlich. Dazu kommt der Sand. Die Streckenverhältnisse ändern sich ständig. Solange wir noch eine Chance auf den Weltmeisterschaftstitel haben, kämpfen wir darum.“

André Lotterer (32/D), Audi R18 e-tron quattro #2 (Audi Sport Team Joest)
-Startet zum dritten Mal in Bahrain
„Der Lauf in Bahrain ist eine schöne Veranstaltung. Das Rennen wird alles andere als einfach, aber wir sind vorbereitet. Die Hitze ist ungewohnt, deshalb versuchen wir, so fit wie möglich zu sein. Vor zwei Jahren ist uns dort der Sieg gelungen.“

Benoît Tréluyer (37/F), Audi R18 e-tron quattro #2 (Audi Sport Team Joest)
-Hat das Rennen in dem Wüstenstaat zu schätzen gelernt
„Dieses nächste Rennen ist eine Herausforderung. Die Hitze in der Wüste und der Sand auf der Strecke stellen besondere Anforderungen an uns. Es ist nicht leicht, das Auto optimal auf diese Streckenbedingungen abzustimmen. Aus den vergangenen beiden Jahren wissen wir, dass die WEC in Bahrain herzlich willkommen geheißen wird. Wir freuen uns auf diese Atmosphäre.“


Die Audi-Fahrer in Bahrain

Lucas di Grassi (BR): * 11.08.1984 in São Paulo (BR); Wohnort: Monaco (MC); verheiratet mit Anna; Größe: 1,79 m; Gewicht: 75 kg; Audi-Fahrer seit 2012; Le-Mans-Siege: 0; WEC-Rennen: 9; WEC-Siege: 0; WEC-Pole-Positions: 0; schnellste WEC-Runden: 1; bestes Ergebnis WEC Bahrain: –

Loïc Duval (F): * 12.06.1982 in Chartres (F); Wohnort: Genf (CH); verheiratet mit Gaëlle, zwei Söhne (Hugo und Martin); Größe: 1,78 m; Gewicht: 70 kg; Audi-Fahrer seit 2012; Le-Mans-Siege: 1; WEC-Rennen: 16; WEC-Siege: 4; WEC-Pole-Positions: 2; schnellste WEC-Runden: 1; bestes Ergebnis WEC Bahrain: –

Marcel Fässler (CH): * 27.05.1976 in Einsiedeln (CH); Wohnort: Gross (CH); verheiratet mit Isabel, vier Töchter (Shana, Elin, Yael und Delia); Größe: 1,78 m; Gewicht: 78 kg; Audi-Fahrer seit 2008; Le-Mans-Siege: 3; WEC-Rennen: 22; WEC-Siege: 8; WEC-Pole-Positions: 2; schnellste WEC-Runden: 1; bestes Ergebnis WEC Bahrain: 1.

Tom Kristensen (DK): * 07.07.1967 in Hobro (DK); Wohnort: Hobro (DK); ledig (Partnerin: Hanne), zwei Söhne (Oliver und Oswald) und eine Tochter (Carla Marlou); Größe: 1,74 m; Gewicht: 72 kg; Audi-Fahrer seit 2000; Le-Mans-Siege: 9; WEC-Rennen: 22; WEC-Siege: 4; WEC-Pole-Positions: 0; schnellste WEC-Runden: 2; bestes Ergebnis WEC Bahrain: 2.

André Lotterer (D): * 19.11.1981 in Duisburg (D); Wohnort: Tokio (J); ledig; Größe: 1,84 m; Gewicht: 74 kg; Audi-Fahrer seit 2010; Le-Mans-Siege: 3; WEC-Rennen: 22; WEC-Siege: 8; WEC-Pole-Positions: 4; schnellste WEC-Runden: 6; bestes Ergebnis WEC Bahrain: 1.

Benoît Tréluyer (F): * 07.12.1976 in Alençon (F); Wohnort: Gordes (F); verheiratet mit Melanie, ein Sohn (Jules); Größe: 1,78 m; Gewicht: 68 kg; Audi-Fahrer seit 2010; Le-Mans-Siege: 3; WEC-Rennen: 22; WEC-Siege: 8; WEC-Pole-Positions: 3; schnellste WEC-Runden: 2; bestes Ergebnis WEC Bahrain: 1.


Alle Sieger in Bahrain (seit 2012)

2012 Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi)
2013 Buemi/Davidson/Sarrazin (Toyota)


Infos zur Strecke

Streckenlänge: 5,412 km
Renndauer: 6 Stunden
Streckenrekord Qualifying: Kazuki Nakajima/Alexander Wurz (Toyota), 1.42,449 Minuten (190,175 km/h), 29.11.2013
Streckenrekord Rennen: André Lotterer (Audi), 1.44,183 Minuten (187,009 km/h), 30.11.2013
Pole-Position 2013: Kazuki Nakajima/Alexander Wurz (Toyota), 1.42,449 Minuten (190,175 km/h), 29.11.2013
Schnellste Runde 2013: André Lotterer (Audi), 1.44,183 Minuten (187,009 km/h), 30.11.2013


FIA-WEC-Weltmeistertitel
2012 Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (Audi)
2013 Loïc Duval/Tom Kristensen/Allan McNish (Audi)


Marcel Fässler über die Strecke in Bahrain

„Die Strecke liegt in einer ungewöhnlichen Umgebung, denn um den Kurs herum ist Wüste. Die Abfolge von sehr langen Geraden und engen Kehren, in denen wir in den zweiten oder mehrfach sogar in den ersten Gang zurückschalten müssen, erzeugt einen Start-Stopp-Rhythmus. Es gibt nur zwei Kurvenkombinationen, die wir im vierten oder fünften Gang durchfahren. Dort profitieren wir spürbar vom Abtrieb, den der Audi R18 e-tron quattro erzeugt. Allerdings darf man auch die langsamen Stellen keineswegs unterschätzen. Es gibt beispielsweise einen Linksknick vor der
Gegengeraden, in dem wir eine abfallende Streckenpassage anbremsen. Das linke Vorderrad tendiert dort leicht zum Blockieren. Auch bei der vorletzten Rechtskurve ist eine gute Einschätzung gefragt, denn sie ermöglicht viele verschiedene Linien.“


Zeitplan (Ortszeiten; MEZ = –2 Stunden)

Donnerstag, 13. November
15.15–16.45 Uhr Freies Training 1
19.30–21.00 Uhr    Freies Training 2

Freitag, 14. November
11.10–12.10 Uhr    Freies Training 3
17.35–18.00 Uhr    Qualifying LMP1 und LMP2

Samstag, 15. November
15.00–21.00 Uhr    6-Stunden-Rennen


– Ende –