• Schauspielerinnen zu Gast beim DTM-Rennen in Barcelona
  • Anja Kling im Audi A4 DTM-Renntaxi
  • Die beiden Schwestern im exklusiven Doppel-Interview
DTM 2008
Mattias Ekström, Gerit Kling, Anja Kling

Sie sind Geschwister, beide sind Schauspielerinnen, sie teilen sich sogar ein gemeinsames Haus, und doch besitzen sie ganz unterschiedliche Charaktere. In Barcelona haben die Darstellerinnen bei Audi die DTM erlebt und erzählen von ihren Eindrücken, der Angst vor dem Renntaxi, aktuellen Projekten, dem Abenteuer, in Uruguay zu drehen, sowie von einigen ganz neuen Zielen für die Zukunft, darunter ein Drehbuch-Debüt und ein Buchprojekt über den Fall der Mauer.

Sie besuchen die DTM inmitten eines abwechslungsreichen eigenen Terminkalenders. Welche Projekte beschäftigen Sie im Augenblick?
Anja Kling:
„Am 6. und 7. Oktober werde ich auf SAT1 in ‚Wir sind das Volk’ zu sehen sein. Ebenso spiele ich eine Rolle im Film ‚Männersache’ von Mario Barth, produziert von Oliver Berben. Er wird im März 2009 in die Kinos kommen. ‚Hexe Lilli’ läuft ebenfalls im nächsten Frühling an.“
Gerit Kling: „Ich habe zu Beginn des Jahres eine Hauptrolle im ARD-Film ‚Kap der Liebe/Das Lied der Delfine’ übernommen. Er spielt in Uruguay. Aktuell drehe ich für die ZDF-Serie ‚Hafenkante’, in der ich die Ärztin Jasmin Jonas spiele. Darüber hinaus arbeite ich an meinem ersten Drehbuch und an Projekten, die ich nächstes Jahr mit meiner Schwester realisiere, ebenso an einem Buch über den Fall der Mauer. Deshalb habe ich auch keine weiteren Engagements angenommen. Im Drehbuch geht es um eine Literaturverfilmung nach einer Romanvorlage, dem Buch ‚Spuren’ von Angelika Schrobbsdorf. Mein Buchprojekt befasst sich mit der Frage, auf welche Weise viele bekannte Persönlichkeiten aus Medien, Sport und Wirtschaft den Fall der Mauer erlebt haben, wo sie zu diesem Zeitpunkt waren und wie sie es heute sehen. Ebenso werden meine Schwester und ich wieder zusammen vor der Kamera stehen – aber mehr darf ich dazu noch nicht verraten.“

Anja Kling, Ihre Schwester gab uns einen tiefen Einblick in aktuelle Projekte. In fernerer Zukunft: Welche Traumrolle würden Sie am liebsten einmal annehmen?
Anja Kling:
„Ich würde gerne einmal etwas größeres Historisches drehen, nachdem ich schon kleinere Rollen dieser Art gespielt habe. Ich würde mich dabei nicht einmal auf eine Epoche festlegen. Mich interessieren geschichtliche Stoffe.“

Gerit Kling, was war Ihr faszinierendstes Projekt in jüngerer Zeit?
Gerit Kling:
„Der Dreh mit der ARD in Uruguay war schon sehr spannend, denn Uruguay ist kein Filmland. Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten kamen wir sehr gut klar. In Uruguay lebt ein sehr witziges Völkchen. Es war interessant, in einem Land zu arbeiten, über das man nicht so viel weiß. Ich habe tolle Menschen kennen gelernt, schöne Gegenden gesehen und ein spannendes Filmprojekt erlebt.“

Sie haben ein persönliches Faible für Sport. Da ist die DTM in Barcelona als sportliche Großveranstaltung genau das Richtige ...
Gerit Kling:
„Ich bin schon als Kind im Schwimmverein gewesen und habe Geräteturnen betrieben. Heute reite ich gerne, fahre Ski und surfe. Ich bin begeistert, die DTM wieder zu erleben, nachdem ich vor einigen Jahren schon einmal auf dem Nürburgring gewesen bin.“

Anja Kling, Sie fahren gerne Ski und fuhren auch schon Wasserski. Beides sind Sportarten voller Geschwindigkeit und Bewegung. Wie haben Sie die Mitfahrt im Renntaxi in Barcelona empfunden, die Sie zunächst abgelehnt haben?
Anja Kling:
„Ich komme zwar auf Skiern ganz gut den Berg hinunter, suche aber nicht immer das größte Risiko und die schwerste Buckelpiste. Auf Wasserskiern stand ich schon lange nicht mehr. Im Übrigen habe ich wahnsinnige Flugangst. In das Renntaxi von Audi wollte ich zunächst nicht steigen, weil ich mir sicher war, dafür überhaupt nicht geeignet zu sein. Ich hatte Angst, vielleicht sogar ohnmächtig zu werden. Als ich dann so vor dem Taxi stand, hat es mich plötzlich doch gereizt. Es ist wahnsinnig feige, zu sagen, ich traue mich nicht. Ich wollte mir selbst beweisen, dass es geht. Und es war gar nicht schlimm. Ich habe auch nicht die Augen verschlossen, sondern nur einmal ein Auge zugekniffen, damit ich das ganze Dilemma nicht komplett erleben musste! Ich fand es sehr beeindruckend an der Seite von Christian Abt. Das Bremsen war das Tollste. Ich hätte nie gedacht, dass man mit so spätem Bremsen um die Kurven kommt. Achterbahnfahren ist tausend Mal schlimmer. Renntaxi-Fahren wäre andererseits aber auch nicht mein neues Hobby.“

Im Rennsport zählt Teamgeist. Sie wohnen zusammen, leben also eng zusammen und arbeiten immer wieder zusammen. Sind Sie ein echtes Team?
Gerit Kling:
„Wir leben zwar in einem Haus, aber in separaten Wohnungen, wie in einem Zwei-Familien-Haus. Uns verbindet der gemeinsame Beruf, wir stimmen unser Leben aufeinander ab. Unterschiedlichkeiten sind in unserem Charakter begründet. Jede hat ein anderes Wesen. Aber wir harmonieren sehr gut miteinander.“
Anja Kling: „Durch die Zeit, die wir miteinander verbringen, sind wir uns ähnlicher geworden. Ich bewundere, was meine Schwester auszeichnet, und umgekehrt. Das verbindet uns. Das heißt nicht, dass wir uns nicht auch streiten können und die Fetzen fliegen. Aber dann vertragen wir uns auch wieder.“