Auch beim Fahrwerk des neuen Audi R8 kommen Technologien aus dem Motorsport zum Einsatz: Doppelte Drei­eckslenker aus Aluminium führen alle vier Räder. Das Set-up ist abhängig von der Motorisierung unterschiedlich ausgelegt. Bei der Topversion sind Federn und Dämpfer straffer. Auf Wunsch gibt es sowohl für die Basis- als auch für die performance-Variante des R8 das geregelte Dämpfungssystem Audi magnetic ride. Das System passt die Arbeitsweise der Stoßdämpfer kontinuierlich dem Profil der Straße und dem Stil des Fahrers an, im Millisekunden Takt für jedes Rad einzeln. Ein synthetisches Öl in den Kolben der Stoßdämpfer schließt winzige Magnetpartikel ein. Durch Anlegen einer Spannung an einer Spule entsteht ein Magnetfeld, in dem sich die Partikel quer zur Strömungsrichtung legen – dadurch hemmen sie den Durchfluss des Öls durch die Kolbenkanäle.

In Zusammenhang mit dem Audi magnetic ride und dem Sportfahrwerk performance steht direkt aus dem Rennsport eine neue Option zur Verfügung: ein Stabilisator an der Vorderachse, bestehend aus gewickelten Lagen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Diese Lagen bilden sein Rohr, die Schenkel bestehen aus rot eloxiertem Aluminium. Dieses innovative Materialkonzept senkt das Gewicht an der Vorderachse um etwa zwei Kilogramm – das entspricht 35 Prozent.

Die elektromechanische Zahnstangen-Servolenkung ist im neuen Audi R8 Serie. Auf Wunsch montiert Audi die Dynamiklenkung, die ein Überlagerungsgetriebe integriert. Es ändert die Übersetzung abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit zwischen 10,5:1 und 15,8:1. Beim Rangieren arbeitet die Lenkung sehr direkt, auf der Autobahn gelassen und ruhig. In den performance-Programmen – Serie beim R8 V10 performance quattro – ist das Verhältnis annähernd fest auf 14,0:1 eingestellt. Dank der generell neu abgestimmten Lenkunterstützung erlebt der Fahrer über den gesamten Geschwindigkeitsbereich eine noch genauere Ansprache und eine sehr exakte Rückmeldung von der Fahrbahn.

Serienmäßig hat der Audi R8 das Fahrdynamiksystem Audi drive select an Bord. Das System greift auf wichtige Technikelemente wie quattro-Antrieb, Gaspedal, Lenkung und S tronic zu. Der Modus dynamic ist auf maximalen Fahrspaß programmiert – er unterstützt spontanes Ein­lenken und bietet ein leicht übersteuerndes Fahrverhalten. Im Modus auto hingegen hat die Traktion Vorrang, das bringt hohen Speed und schnelle Rundenzeiten auf der Rennstrecke.

Noch präziseres Handling – angepasst an die jeweiligen Streckenbedingungen – bietet der Audi R8 V10 performance quattro. Hier verfügt Audi drive select über die drei zusätzlichen Programme dry, wet und snow, die der Fahrer über eine Satellitentaste samt Drehrad am Lenkrad steuert. Auch sie sind auf höchste Dynamik ausgelegt, wobei sie den Reibwert der Fahrbahn berücksichtigen. Audi drive select greift hier auch auf die Arbeitsweise der ESC zu – auf nasser und schneebedeckter Fahrbahn werden beispielsweise die Regelschwellen entsprechend angepasst. Im Modus „wet“ beispielsweise regelt die Traktionskontrolle früher und sanfter an. Das Ziel: maximale Traktion. Unabhängig davon kann der Fahrer die elektronische Stabilisierungskontrolle ESC auf ESC Sport umstellen oder ganz deaktivieren. Im performance-Modus wechselt das Topmodell automatisch in den ESC Performance Modus. Die weiterentwickelte ESC verkürzt den Bremsweg bei einer Verzögerung aus 100 km/h in den Stillstand um bis zu 1,5 Meter. Aus Tempo 200 km/h sind es sogar bis zu fünf Meter – jeweils abhängig von den äußeren Rahmenbedingungen.

Hohes Gripniveau: Räder und Reifen 

Serienmäßig fährt der neue Audi R8 mit 19-Zoll-Rädern vom Band, auf die vorn 245/35er Reifen montiert sind und hinten 295/35er. Alternativ gibt es neu designte, gefräste 20-Zöller im Fünf-V-Dynamik-Design mit drei unterschiedlichen Oberflächen. Sie sind mit Reifen der Dimension 245/30 beziehungsweise 305/30 bestückt. Für einen besonders dynamischen Einsatz des Audi R8 und eine nochmals gesteigerte Performance stehen zudem neue 20-Zoll-Sommer- und Sportreifen zur Verfügung.

Die serienmäßigen Stahl-Scheiben des neuen Audi R8 V10 quattro sind innenbelüftet und gelocht. Aus Leichtbau-Gründen tragen sie wellenförmige Konturen – dies ist auch als Wave-Design bekannt. An der Vorderachse arbeiten Achtkolben-Fest­sättel und Scheiben von 365 Millimeter Durchmesser, an der Hinterachse sind Vier­kolben-Sättel und Scheiben mit 356 Millimeter Diagonale im Einsatz. Auf Wunsch ersetzt Audi die schwarzen Bremssättel durch rote.

Der Audi R8 V10 performance quattro verzögert mit Scheiben aus kohlenstofffaserverstärkter Keramik, die äußerst temperaturbeständig und langlebig sind. Ihre Kühlkanäle sorgen für schnelle Wärmeableitung, die Reibringe sind mit geschmiedeten Aluminium­töpfen verschraubt. Die Durchmesser betragen 380 Millimeter vorn (mit Sechs­kolben-Festsätteln) und 356 Millimeter hinten (mit Vierkolben-Sätteln). Die Keramik-Scheiben unterbieten ihre stählernen Pendants im Gewicht um insgesamt elf Kilogramm. Serienmäßig sind die Bremssättel anthrazitgrau, optional rot.


Alle im Text markierten Begriffe sind im Technik-Lexikon unter www.audi-mediacenter.com/de/technik-lexikon detailliert erläutert. 

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