Die wenigsten Automobil-Rennfahrer haben im Zweirad-Rennsport begonnen. Benoît Tréluyer ist eine der seltenen Ausnahmen von dieser Regel. Im Alter von sechs Jahren begann er im Motocross-Sport, dem er sieben Jahre lang treu blieb. Heute ist er mit vier Rädern ein gefeierter Weltmeister und dreimaliger Le-Mans-Sieger. Seine Liebe zum Zweirad pflegt er noch immer.

Wer Benoît Tréluyer nach einer Sommerpause im WEC-Fahrerlager begegnet, erkennt leicht, ob er wieder eine Motorrad-Tour ins Gelände gewagt hat – durchaus auch bei Wettbewerben. Ein paar Brandwunden oder Schnitte sind noch das geringste Tribut des unerschütterlichen Glaubens aller Motocrosser an kunstvolle Schwerelosigkeit.

In seiner südfranzösischen Heimat kann Tréluyer dieses Hobby perfekt ausüben. Sein Wohnort Gordes thront auf einem Felsvorsprung der Monts de Vaucluse. Darunter erstreckt sich das weitläufige Tal des Flusses Coulon, dessen Flanken sich bis zum Luberon-Gebirge erstrecken. Mit Ehefrau Melanie und Sohn Jules lebt der Audi-Fahrer, der aus der Bretagne stammt, in einem Natursteinhaus. Er genießt die Landschaft der Provence für allerlei Ausflüge mit motorisierten wie auch muskelbetriebenen Zweirädern. Auch kulinarisch weiß die Region zu verwöhnen: Im milden südfranzösischen Klima gedeihen auf dem Anwesen von Tréluyer Oliven. Ihr Öl passt perfekt zur mediterranen Küche der Region.

Sportlich hat sich der Franzose über einen langen Karriereweg in Japan bis an die Weltspitze gearbeitet. Bereits seit 2010 formt er mit André Lotterer und Marcel Fässler ein ausgeglichenes Trio. Es hat sich mit zehn Einzelsiegen – darunter drei Le-Mans-Erfolge – zur erfolgreichsten WEC-Fahrermannschaft entwickelt. Am Ende der Saison 2016 wird dieses Aufgebot so lange bestehen wie zuvor kein anderes Audi-Fahrertrio.

Die internationalen Erfolge haben Tréluyers freundlichen Charakter kein bisschen beeinträchtigt. Mit seiner unkomplizierten Natur passt sich Ben, wie ihn alle nennen, perfekt ins Team ein. Immer stellt er sich in den Dienst der gemeinsamen Aufgabe. Bei Fans und Medien ist er ein beliebter und geachteter Gesprächspartner.

Biografie

Geburtsdatum: 7. Dezember 1976

Geburtsort: Alençon (F)

Wohnort: Gordes (F)

Familienstand: verheiratet, ein Sohn

Größe/Gewicht: 1,78 m/68 kg

Le-Mans-Starts: 12 (3 Siege)

Karriere

1983–89 Motocross

1990–94 Kart

1995 Formel Campus

1996 11. Platz Französische Formel-Renault-Meisterschaft

1997 6. Platz Französische Formel-Renault-Meisterschaft

1998 9. Platz Französische Formel-3-Meisterschaft

1999 3. Platz Französische Formel-3-Meisterschaft, 3. Platz Formel-3-Superprix Korea

2000 5. Platz Japanische Formel-3-Meisterschaft, 4. Platz Formel-3-Masters

2001 1. Platz Japanische Formel-3-Meisterschaft, 2. Platz Formel-3-Grand-Prix Macau, 3. Platz Formel-3-Superprix Korea, Japanische GT-Meisterschaft

2002 Japanische GT-Meisterschaft, Formel Nippon, 3. Platz GTS-Klasse 24 Stunden Le Mans

2003 7. Platz Japanische GT-Meisterschaft, 2. Platz Formel Nippon

2004 11. Platz Japanische GT-Meisterschaft, 4. Platz Formel Nippon, 4. Platz 24 Stunden Le Mans

2005 11. Platz Japanische Super-GT-Meisterschaft, 6. Platz Formel Nippon

2006 8. Platz Japanische Super-GT-Meisterschaft, 1. Platz Formel Nippon

2007 11. Platz Japanische Super-GT-Meisterschaft, 2. Platz Formel Nippon, 6. Platz LMP1-Klasse 24 Stunden Le Mans

2008 1. Platz Japanische Super-GT-Meisterschaft, 8. Platz Formel Nippon, 7. Platz 24 Stunden Le Mans

2009 4. Platz Japanische Super-GT-Meisterschaft, 2. Platz Formel Nippon, 24 Stunden Le Mans

2010 2. Platz 24 Stunden Le Mans (Audi R15 TDI), 7. Platz Japanische Super-GT-Meisterschaft

2011 1. Platz 24 Stunden Le Mans (Audi R18 TDI), 2. Platz Japanische Super-GT-Meisterschaft

2012 1. Platz 24 Stunden Le Mans, 1. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 1. Platz WEC Silverstone, 1. Platz WEC Bahrain (jeweils Audi R18 e-tron quattro)

2013 1. Platz 12 Stunden Sebring, 2. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 1. Platz WEC Spa, 1. Platz WEC São Paulo, 1. Platz WEC Shanghai, 5. Platz 24 Stunden von Le Mans (jeweils Audi R18 e-tron quattro)

2014 1. Platz 24 Stunden Le Mans, 1. Platz WEC Austin, 2. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (jeweils Audi R18 e-tron quattro)

2015 1. Platz WEC Silverstone, 1. Platz WEC Spa, 2. Platz FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, 3. Platz 24 Stunden von Le Mans (jeweils Audi R18 e-tron quattro)

2016 FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (Audi R18)

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