Audi erwartet in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (World Endurance Championship – WEC) die bislang härteste Saison seit Beginn der Rennserie im Jahr 2012. Nach zwei Weltmeistertiteln in den Jahren 2012 und 2013 trifft die Marke mit den Vier Ringen auf die Weltmeister der vergangenen beiden Jahre – Toyota und Porsche. Die jüngste Generation des Audi R18 besitzt ein neues technisches Konzept. Er ist so stark und zugleich so sparsam und damit so effizient wie noch keiner seiner Vorgänger. Der LMP1-Rennwagen tritt bei neun Weltmeisterschaftsläufen an, darunter die 24 Stunden von Le Mans.

Die FIA WEC ist eine von fünf Automobil-Weltmeisterschaften des Automobil-Weltverbandes FIA und wird auf vier Kontinenten ausgetragen. Die Rennserie für Le-Mans-Prototypen und serienbasierte GT-Sportwagen wächst in ihrer fünften Saison weiter. Erstmals umfasst der Kalender der Weltmeisterschaft neun Läufe – hinzugekommen ist das Rennen in Mexiko am 3. September. Damit ergänzt ein weiterer Wachstumsmarkt von Audi das Programm der Rennserie. Die Marke mit den Vier Ringen hat ihren Absatz in dem lateinamerikanischen Staat im Vorjahr um 9,3 Prozent gesteigert. 2016 beginnt dort die Produktion des Audi Q5*.

Auch die übrigen Läufe finden vor Zuschauern statt, die sich mit den Vier Ringen identifizieren. Beispielsweise verbuchte Audi bei seinen Auslieferungen in den USA 2015 einen Zuwachs von 11,1 Prozent, in Deutschland um 5,7 Prozent, in Frankreich um 5,2 Prozent und in Großbritannien um 5,0 Prozent. „Wir freuen uns über diesen parallelen Trend von Sport und Marktentwicklung“, sagt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Die FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC ist ein zentraler Baustein unseres Motorsport-Programms. Es passt perfekt, wenn wir starke Märkte mit unserem Engagement unterstützen können. Zugleich freuen wir uns über den Zuspruch des lokalen Publikums zu unseren Auftritten.“

Damit Audi auch 2016 wieder um Siege und WM-Titel kämpfen kann, hat die Mannschaft von Jörg Zander, dem Leiter Technik bei Audi Sport, einen neuen Audi R18 konzipiert. Vom zentralen Monocoque über das Fahrwerk und die Aerodynamik bis zum Hybridsystem präsentiert sich der LMP1-Sportwagen mit den Vier Ringen grundlegend überarbeitet. Einen Systemwechsel haben die Ingenieure beim Antrieb vollzogen: Das Hybridsystem verfügt erstmals über eine Lithium-Ionen-Batterie als Energiespeicher. Sie löst den Drehmassenspeicher ab, auf den Audi von 2012 bis 2015 vertraut hat. Das Ergebnis: Der elektrische Antrieb der Vorderachse bietet 350 Kilowatt Leistung – gut doppelt so viel wie zuvor. Zugleich wird der V6-TDI-Motor, der die Hinterachse antreibt, nochmals sparsamer. Das Effizienzreglement schreibt vor, dass er mit 9,79 Prozent weniger Energie auskommen muss als im Vorjahr. Dennoch haben die Ingenieure den Verlust teilweise kompensiert. So leistet das effiziente und leistungsfähige Aggregat 378 kW (514 PS). Eine Systemleistung von 1.000 PS bedeutet, dass Audi mit dem bislang stärksten Sportprototypen in seiner Unternehmensgeschichte startet, der zugleich über den sparsamsten LMP1-Antrieb der Marke verfügt.

Audi vertraut die hochkarätige Technik einer erfahrenen Mannschaft an. Auch 2016 setzt das seit 1999 mit Audi verbundene Audi Sport Team Joest die Rennwagen ein. In der FIA WEC treten zwei Audi R18 an. Aus Gründen der Kostenbegrenzung gilt das auch in Le Mans, wo zuvor meist drei Rennwagen mit den Vier Ringen am Start waren. Bis heute hat Audi den Langstrecken-Klassiker 13 Mal gewonnen. Fahrerisch setzen Dr. Wolfgang Ullrich und sein Team auf Kontinuität. Marcel Fässler (CH), André Lotterer (D) und Benoît Tréluyer (F) waren 2012 Weltmeister. Sie haben in den ersten vier Jahren der FIA WEC zehn Rennen gewonnen – mehr als jeder andere Fahrer. In der Saison 2016 werden die WEC-Rekordhalter gemeinsam mit der Nummer „7“ an den Start gehen. Die Nummer „8“ teilen sich Lucas di Grassi (BR), Oliver Jarvis (GB) und Loïc Duval (F), der Weltmeister von 2013. Bereits im Verlauf ihrer ersten gemeinsamen Saison im Jahr 2015 stieg ihre Leistungskurve stetig an – sie wollen nun angreifen. Ein siebter Fahrer komplettiert den Kader: René Rast (D) hat bei zwei Renneinsätzen in der vergangenen Saison und bei Tests gute Leistungen gezeigt. Er ist 2016 der Reservefahrer von Audi für die 24 Stunden von Le Mans.