Audi steigert den Schwierigkeitsgrad für seine elektrischen Antriebskonzepte im Motorsport konsequent. Vor einem Jahrzehnt begann die Elektrifizierung mit dem Audi R18 e-tron quattro für die 24 Stunden von Le Mans 2012 und die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. 2017 stellte sich Audi in der Formel E erstmals der Herausforderung batterieelektrischer Antriebe. 2022 musste sich ein elektrischer Antrieb von Audi mit Hochvoltbatterie und Energiewandler zum ersten Mal bei der härtesten Wüstenrallye der Welt bewähren. Der Audi RS Q e-tron gewann bei der Rallye Dakar auf Anhieb vier Etappen. 2023 steht der zweite Start im Programm. Neben neuer Technologie setzt Audi auch auf einen deutlich verringerten ökologischen Fußabdruck durch eine neue Kraftstoffmischung.

„Wir verfolgen bei Audi eine konsequente Strategie der Dekarbonisierung“, sagt Oliver Hoffmann, Vorstand der Technischen Entwicklung bei Audi. „Unsere Batteriefahrzeuge und erneuerbarer Strom sind die Leittechnologien. Ergänzend bieten erneuerbare Kraftstoffe die Möglichkeit, Verbrennungsmotoren klimafreundlicher zu betreiben. Der Audi RS Q e-tron kombiniert beide Systeme in seinem innovativen Antrieb. Damit sind wir in der für elektrische Antriebe denkbar härtesten Motorsportart ab sofort noch nachhaltiger unterwegs.“ Der Energiewandler des Audi RS Q e-tron läuft nun zum ersten Mal mit reFuels. Diese Kraftstoffmischung nutzt reststoffbasierte Produkte. Sie konkurriert somit nicht mit Nahrungsmitteln und spart 60 Prozent Kohlenstoffdioxidemissionen ein.

Der Energiewandler besteht aus einem hocheffizienten TFSI-Motor mit einem Generator und lädt bei Bedarf die Hochvoltbatterie. Sie versorgt den elektrischen Antrieb des Audi RS Q e-tron mit Energie. Der hohe Wirkungsgrad des Gesamtsystems spart deutlich Kraftstoff ein im Vergleich zu konventionellen Antrieben. „Die Steigerung der Anforderungen im Wüsten-Rallyesport im Vergleich zur Rundstrecke ist enorm“, sagt Audi-Motorsportchef Rolf Michl. „Die verschiedenen Untergründe, Etappenlängen, Arten und Häufigkeiten von Dünensektionen bedeuten jeden Tag andere Herausforderungen. Selbst die Temperatur macht einen Unterschied: Je heißer der Sand, desto höher der Rollwiderstand. Das ist eine der wohl härtesten Motorsport-Disziplinen für E-Antriebe.“

Für das Ingenieursteam von Audi Sport und Q Motorsport heißt dies: Jeder Tag ist unberechenbar. Damit herrschen in der Wüste die gegenteiligen Bedingungen zu einem Rundstreckenrennen, wo sich der Energieverbrauch am meistens gleichmäßigen Rhythmus der Rennrunden ausrichtet. Erste Erfahrungen hatte Audi mit der Elektrifizierung im Jahr 2012 in seinem Sportprototypen-Programm gesammelt. Der Audi R18 e-tron quattro verbuchte drei Le-Mans-Siege in Folge sowie vier Titel in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. 2017 wechselte Audi in die Formel E. Nach insgesamt sieben Jahren war das Team Audi Sport ABT Schaeffler mit insgesamt 47 Podiumsplätzen – darunter 14 Siegen – das erfolgreichste Team der Formel-E-Geschichte. Besondere Highlights dabei: der Gewinn der Fahrerwertung 2017 und der Sieg in der Teammeisterschaft in der Premierensaison als Werksteam 2018. Bei seinem ersten Start bei der Rallye Dakar 2022 erzielte der Audi RS Q e-tron in den Tageswertungen auf Anhieb 14 Mal Ergebnisse unter den besten drei. Sechs Wochen später in Abu Dhabi gelang Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger der erste Gesamtsieg bei einer Rallye.