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Wichtige Eckpfeiler am Standort
Das Werk der AUDI AG in Neckarsulm umfasst den gesamten Prozess der Automobilproduktion – von der Entwicklung bis hin zum fertigen Automobil. Eckpfeiler am Standort sind die Technische Entwicklung, die Produktion, die Logistik und der Umweltschutz.
Technische Entwicklung
In der Technischen Entwicklung am Audi-Standort Neckarsulm arbeiten insgesamt 1.722 Mitarbeitende (Stand: 31.12.2020). Zu den Schwerpunkten gehören das Leichtbauzentrum, die Forschung an der Brennstoffzellentechnologie und die Entwicklung hocheffizienter TDI- und TFSI-Motoren.
- Konzern-Kompetenzzentrum für Brennstoffzellentechnik: Im Brennstoffzellen-Technikum am Standort Neckarsulm forschen und entwickeln Expert_innen aus unterschiedlichen Bereichen mit dem Ziel, die Technologie in Richtung Serieneinsatzfähigkeit zu bringen. 70 Prozent der dort tätigen Mitarbeitenden haben sich intern weiterqualifiziert. Mit dem Aufbau eines MEA (Membran Electrode Assembly)-Technikums im Jahr 2019 verstärkte der Standort Neckarsulm seine Kernkompetenz in dem Bereich.
- Das richtige Material an der richtigen Stelle in der richtigen Menge: Die Ingenieur_innen im Audi-Leichtbauzentrum entwickeln nicht nur für die Marke Audi, sondern für den gesamten Konzern und finden dabei auch Lösungen für die Anforderungen an Modelle mit alternativen Antrieben, wie etwa die Batteriegehäuse von Elektro-Modellen. Ziel bei der Entwicklung ist es, die Karosserien so leicht wie möglich und gleichzeitig wirtschaftlich zu gestalten. Die Karosserie der Zukunft besteht aus einem intelligenten Multimaterialmix, je nach Segment und Antriebsart in unterschiedlicher Zusammensetzung. Dazu tragen auch die verschiedenen Leichtbau-Technika am Standort bei, in denen beispielsweise Werkstoffe erprobt und bis zur Serienreife entwickelt werden.
Produktion und Logistik
Mit der großen Vielfalt an Modellen, die am Standort gefertigt werden, ist Neckarsulm eines der komplexesten Werke im Volkswagen-Konzern. Die Logistik bei Audi stellt sicher, dass die Fahrzeugproduktion und die Marktversorgung pünktlich, flexibel und effizient realisiert werden. Das Beherrschen der Komplexität macht die Modellvielfalt in den Werken erst möglich. Die Prinzipien der Smart Factory sind am Standort Neckarsulm fest verankert. Kontinuierlich wird hier daran gearbeitet, Prozesse zu optimieren und innovative IT-Lösungen zu entwickeln, die die Digitalisierung in Produktion und Logistik vorantreiben. Eine besondere Rolle spielen dabei auch die Audi-Böllinger Höfe. Die Kleinserienfertigung wird gezielt für verschiedene innovative Pilotprojekte genutzt. Dort werden intelligente Lösungen für die vollvernetzte und smarte Fabrik erprobt, weiterentwickelt und anschließend für die Großserie im Werk Neckarsulm adaptiert.
- Perlenkettenprinzip: Aus fast zwei Billionen Möglichkeiten errechnet ein Algorithmus die beste Reihenfolge für die Montagelinie. So wird sechs Tage im Voraus eine verbindliche und exakte Auftragsreihenfolge festgelegt – das Perlenkettenprinzip. Der Algorithmus nutzt die Informationen über bestellte Autos und berücksichtigt dabei den daraus resultierenden Aufwand für die Mitarbeitenden an allen Arbeitsplätzen, um sie optimal auszulasten.
- Optimierung durch Daten: Wie sich die Steuerung einer Fabrik mithilfe von Daten noch weiter optimieren lässt, erarbeitet ein interdisziplinäres Projektteam in der Audi Supply Chain am Standort Neckarsulm. Dabei nutzen die Logistiker_innen von Audi eine möglichst große Datenbasis. Im Fokus stehen neben Daten von Lieferant_innen und Spediteur_innen sowie Stauinformationen ebenso Daten aus anderen Geschäftsbereichen und der gesamten Wertschöpfungskette der Produktion – also auch aus Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage. So konnten beispielweise die Frachtkosten in einem Jahr durch die visuelle Aufbereitung und Analyse großer Datenmengen um einen sechsstelligen Betrag verringert werden.
- Auf dem Weg zur vollvernetzten Fabrik: Als erstes Automobilwerk im Volkswagen-Konzern setzt Neckarsulm seit Anfang 2021 die sogenannte RFID-Technologie (RFID = radio-frequency identification) zur Fahrzeugidentifikation durchgängig im gesamten Produktionsprozess ein. Der Standort legt damit eine weitere wichtige Grundlage für eine vollvernetzte Fertigung. Eine Weiterentwicklung des RFID-Datenträgers, der sogenannte “On Metal Tag” kommt erstmals bei der Produktion des vollelektrischen Audi e-tron GT zum Einsatz.
- Drohnen zur Fahrzeuglokalisierung: Das Fluggerät überfliegt autonom die Fahrzeugversandflächen am Audi-Standort Neckarsulm. Die Drohne erkennt und speichert mittels GPS- und RFID-Technologie die genaue Position aller überflogenen Fahrzeuge und unterstützt damit die Audi-Mitarbeitenden bei der Planung der erforderlichen Schritte von der Fertigstellung der Autos bis zum Versand an die Kunden.
- Smarte Instandsetzung: Das Projekt „Predictive Maintenance“ am Audi-Standort Neckarsulm macht die Wartung von Produktionsanlagen effizienter und sorgt damit für geringere Ausfallzeiten in der Produktion. Die Instandhaltungs-Expert_innen sammeln und interpretieren dazu Daten und können Verschleiß an Produktionsanlagen vorhersehen.
- Smarte Logistik, das sind automatisierte Teile- und Fahrzeugtransporte. Seit Anfang 2017 sind bei Audi fahrerlose Flurförderzeuge (FFFZ) für automatisierte Materialtransporte innerhalb der Hallen im Einsatz.
- Der Audi e-tron GT* ist das erste Modell der Vier Ringe, dessen Fertigung komplett ohne physische Prototypen geplant wurde. Möglich machten dies auch mehrere technische Innovationen wie dreidimensionale Gebäudescans, Prozesse des Machine Learnings sowie der Einsatz von Virtual Reality. So wurden sämtliche Montageprozesse wie Abläufe und Handgriffe der Mitarbeitenden in virtuellen Räumen, welche die realen Vorbilder bis ins kleinste Detail abbilden, erprobt und optimiert. Diese virtuelle Planung kommt inzwischen standortübergreifend zum Einsatz und sorgt so – nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie – für ein digitales, vernetztes Arbeiten ohne Dienstreisen oder Auslandseinsätze. 3D-Scans und die Planung im virtuellen Raum gestalten Prozesse effizienter und nachhaltiger.
- 3D-Druck-Kompetenz: Beim Audi e-tron GT war der 3D-Druck erstmals fester Bestandteil der Vorserienproduktion, sodass bereits zum Start der Serienfertigung gedruckte Hilfsmittel für die Montage und Vormontage zur Verfügung standen: Und das passgenau auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten. Dafür hat das hauseigene Team aus 3D-Druck-Spezialist_innen in den Böllinger Höfen gemeinsam mit dem Berliner Unternehmen ‘trinckle‘ eine innovative Konstruktionssoftware entwickelt. Mit ihr verringert sich die Zeit für die Konstruktion von Hilfsmitteln um 80 Prozent.
Umweltschutz
Audi-Umweltprogramm Mission:Zero für mehr Umweltschutz
Mission:Zero ist das Audi-Umweltprogramm für eine konsequent nachhaltige Produktion. Hier werden alle Aktivitäten und Maßnahmen zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks an den weltweiten Audi-Standorten, in der Produktion und der Logistik gebündelt. Im Fokus stehen die für Audi zentralen Herausforderungen Dekarbonisierung, Wassernutzung, Ressourceneffizienz und Biodiversität. Ein zentrales Ziel sind bilanziell CO2-neutrale Produktionsstandorte bis 2025.
Mission:Zero am Standort Neckarsulm – Beispiele für Maßnahmen:
- Bilanziell CO2-neutrale Fertigung des Audi e-tron GT in den Böllinger Höfen: Bereits seit Anfang 2020 bezieht der gesamte Standort Neckarsulm ausschließlich Ökostrom. Ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk liefert die für die Fertigung in den Böllinger Höfen benötigte Wärme. CO2-Emissionen, die derzeit noch nicht durch erneuerbare Energieträger vermieden werden können, gleicht Audi mit sogenannten Carbon-Credits aus zertifizierten Klimaschutzprojekten aus.
- Kreisläufe nutzen: Bereits 2017 hat Audi am Standort Neckarsulm den sogenannten ‚Aluminium closed loop‘ eingeführt. Die Aluminiumblech-Verschnitte, die im Presswerk anfallen, gehen direkt an den Lieferanten zurück, der sie aufbereitet und erneut verarbeitet. Die so hergestellten Alubleche verwendet Audi anschließend wieder in seiner Fertigung. Audi spart auf diese Weise jährlich mehrere Tausend Tonnen CO2 bilanziell ein. Zusätzlich wird in einem aktuellen Pilotprojekt anfallender Kunststoffabfall aus der A6- und A7-Montage sortiert, zerkleinert und zu speziellen Fasern verarbeitet. Diese sogenannten Filamente sollen dann vom internen 3D-Druck Team in den Audi Böllinger Höfen wieder zur Herstellung von Montagehilfen für die Produktion eingesetzt werden.
- Nachhaltige Wassernutzung:Der Standort Neckarsulm hat das Ziel bis 2025 abwasserneutral zu produzieren und setzt dabei auf einen geschlossenen Wasserkreislauf mit der am Werk angrenzenden Kläranlage des Zweckverbandes Unteres Sulmtal. Dafür soll eine neue Anlage für die Wasserversorgung im Werk in Betrieb gehen und damit ein geschlossener Wasserkreislauf zwischen Werk und Kläranlage entstehen. Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, wird das neue Verfahren aktuell mit einer Pilotanlage im Norden des Werkgeländes ausführlich getestet.
- Audi-Logistik ist Vorreiter im Klimaschutz: Der gesamte Schienenverkehr am Standort Neckarsulm mit DB Cargo ist klimaneutral. Im Rangierbetrieb zwischen Traileryard und Werkgelände kommen verschiedene Zugmaschinen mit CNG- (Compressed Natural Gas) oder Elektroantrieb zum Einsatz. Auch auf der Straße transportiert – auf Initiative von Audi-Expert_innen – ein wichtiger Spediteur seine Lieferungen mit biomethangetriebenen Lastkraftwagen. Und auch für Langstrecken sind bereits heute zwei mit LNG (Liquefied Natural Gas) betriebene LKW im Einsatz, um den Standort mit Bauteilen zu beliefern.
- Ressourcen schonen und Abfälle vermeiden: Mehrere Projekte im Bereich Produktion und Logistik am Standort tragen dazu bei, Ressourcen bereits beim Lieferanten sinnvoll einzusparen und damit Abfälle konsequent zu reduzieren. Teile der Plastikabfälle werden zum Beispiel von einem Hersteller zu Abfallsäcken verarbeitet, die dann wieder am Standort Neckarsulm genutzt werden.
- Biodiversität: Audi ist 2015 der bundesweiten Initiative „Biodiversity in Good Company“ beigetreten, um sich für den Schutz der biologischen Vielfalt zu engagieren. Die Maßnahmen am Standort reichen von Blumenwiesen über Nisthilfen für Vögel, bis hin zu eigenen Bienenstöcken und einem Insektenhotel.