ALMS 2001
Michele Alboreto im Infineon Audi R8 #1

Wenn am Samstag um 10:40 Uhr Ortszeit das 12-Stunden-Rennen in Sebring (Florida) gestartet wird, sind die ersten beiden Startreihen fest in Audi Hand: Beim Abschlusstraining gab es am Donnerstag gegenüber des ersten Zeittrainings an der Spitze des 40 Sportwagen umfassenden Starterfeldes keine Veränderungen.

Die erste Reihe teilen sich die beiden silbernen Infineon Audi R8 des Teams Audi Sport North America. Der Italiener Emanuele Pirro sicherte sich seine erste Pole Position für einen Lauf der American Le Mans-Serie (ALMS). Sein Teamkollege Rinaldo Capello war bei schwülem Sommerwetter mit Temperaturen von mehr als 30 Grad nur knapp langsamer.

Während die meisten Teams Schwierigkeiten hatten, eine optimale Abstimmung für den extrem unebenen Kurs von Sebring zu finden, überzeugten auch die beiden R8, die von den Audi Kundenteams Champion und Johansson eingesetzt werden: Sie starten am Samstag aus der zweiten Reihe.

Für Audi geht es in Sebring nicht nur um die Wiederholung des Vorjahressieges: Der Langstrecken-Klassiker gilt wie schon in den vergangenen Jahren als Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans am 16./17. Juni.

Als Startfahrer der beiden Infineon Audi R8 sind Frank Biela (Startnummer 2) und Rinaldo Capello (Startnummer 1) vorgesehen.

Stimmen nach dem 2. Zeittraining

Emanuele Pirro (#2):
„Das ist meine erste Pole Position in dieser Meisterschaft. Dass es mir gelungen ist, das Auto auf die Pole zu stellen, ist eine große Befriedigung, obwohl es für das Rennen nicht so viel bedeutet. Den besten Startplatz zu haben, lässt uns hoffen, zu Beginn des Rennens ein paar freie Runden zu bekommen. Ich freue mich, dass Frank am Samstag von Platz eins starten kann.“

Frank Biela (#2): „Es war zu erwarten, dass wir hier schnell sind, weil wir schon im letzten Jahr ein gutes Setup hatten. Wir haben etwas mit den Dämpfern gespielt und so das Untersteuern, das am Montag noch da war, in den Griff bekommen. Das Auto läuft gut, es hält, und wir stehen vorne – mehr kann man nicht erwarten. Von den Kundenteams werden wir natürlich Druck bekommen, was die Sache für uns sicher nicht einfacher macht.“

Tom Kristensen (#2): „Von mir aus kann das Rennen beginnen. Das Auto ist gut, und Emanuele hat im Zeittraining gezeigt, wie schnell es ist. Etwas enttäuscht bin ich aber von Panoz. Sie scheinen Probleme auf dieser holprigen Strecke zu haben. In Texas waren sie viel dichter an uns dran. Mit vier Audi an der Spitze wird das Rennen aber trotzdem sehr hart.“

Rinaldo Capello (#1): „Wir haben das Auto gegenüber gestern verbessert und alle Probleme, die wir noch hatten, gelöst. Wir liegen jetzt dicht hinter dem Schwesterauto. Ich konnte meine Zeit nicht verbessern, weil die Strecke langsamer war als gestern. Ich denke, es wird ein sehr hartes Rennen, vor allem, wenn es so heiß bleibt.“

Laurent Aiello (#1): „Ich mag Rennstrecken wie Sebring, weil man wegen des geringen Grips auf solchen Belägen sehr schnell ans Limit des Fahrzeugs kommt. Das ist eine große Herausforderung und sehr interessant. Die Rennstrecke in Sebring erinnert mich an die Flugplatzkurse in Deutschland in meiner Supertourenwagen-Zeit. In den USA fahre ich zum ersten Mal ein Rennen. Die Atmosphäre hier in Sebring ist schon etwas Besonderes, und außerdem ist es schön, nach den langen Wintermonaten in Europa mal wieder in einer warmen Gegend zu sein.“

Michele Alboreto (#1): „Unser Team liegt auf den ersten beiden Plätzen, aber es kämpfen nun vier Audi Sportwagen gegeneinander, das macht das Leben für das Joest-Team etwas komplizierter. Das Rennen ist sehr lang, man darf sich keine Fehler erlauben. Vor allem zu Beginn des Rennens, wenn noch viele GT-Autos auf der Strecke sind, kann man viel Zeit verlieren oder gutmachen.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Sportchef): „Die Strecke war heute in einem schlechteren, nämlich schmutzigeren Zustand als gestern und deshalb auch langsamer. Emanuele und Dindo liegen sehr eng zusammen, und auch unsere Kundenteams sind sehr schnell. Vier Audi vorne – darüber freue ich mich natürlich. Wie es aussieht, hat Panoz wohl leichte Probleme mit den Autos, aber bis zum Rennen bleiben ja noch eineinhalb Tage Zeit, daran zu arbeiten.“

Reinhold Joest (Teamdirektor Audi Sport North America): „Es gibt noch kleine Unterschiede in der Abstimmung unserer beiden Fahrzeuge. Bis zum Rennen werden wir beide Autos aber auf einen optimalen Stand bringen. Die beiden Audi der Kundenteams sind uns zwar dicht auf den Fersen, aber Sorgen mache ich mir deshalb keine. Wir wissen, was wir können, und wenn im Rennen nichts Außergewöhnliches passiert, glaube ich, dass wir die Nase vorn haben werden.“

Die Startaufstellung in Sebring

1. Biela/Kristensen/Pirro (Infineon Audi R8) 1.49,110 Min.
2. Aiello/Alboreto/Capello (Infineon Audi R8) 1.49,477 Min.
3. Kelleners/Schroeder/Wallace (Audi R8) 1.49,974 Min.
4. Johansson/Smith (Audi R8) 1.50,903 Min.
5. Field/Dayton/Sutherland (Lola-Judd) 1.53,182 Min.
6. Magnussen/Brabham (Panoz) 1.53,257 Min.
7. Weaver/Leitzinger/Forbes-R. (Riley&Scott) 1.53,536 Min.
8. Bourdais/Boullion/Redon (Courage-Peugeot) 1.54,283 Min.
9. Konrad/Borcheller/Gavin (Saleen) 2.00,426 Min.
10. Fellows/Kneifel/O’Connell (Chevrolet) 2.00,728 Min.