Le Mans 2006
Ralf Jüttner, Dr. Wolfgang Ullrich in der Audi Le Mans-Pressekonferenz

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Das TDI Projekt ist die größte Herausforderung, der wir uns bei Audi Sport stellen. Wir haben die Entscheidung getroffen, dieses Rennen mit einem Dieselmotor zu bestreiten. Das hat zuvor in dieser Form noch niemand getan. Deshalb ist es eine ganz besondere Herausforderung für alle, die an diesem Projekt mitgearbeitet haben. Audi ist der Erfinder des TDI und hat die Diesel-Technologie bei den Pkw-Motoren auf ein Niveau gebracht, das vor zehn Jahren niemand für möglich gehalten hat. Umweltfreundlichkeit, Komfort und Leistungsentfaltung sind auf einem extrem hohen Niveau.“

Frank Biela (Audi R10 TDI #8): „Es liegen seit dem Roll-out 199 Tage hinter uns, in denen sehr viel geschehen ist. Wir haben intensiv getestet und versucht, alles auszusortieren. Wir hatten die 12 Stunden von Sebring, bei denen das Auto die erste Ausfahrt gut bestanden hat. Beeindruckend war, dass alles auf Anhieb wirklich gut funktioniert hat und wir gleich mit der Detailarbeit beginnen konnten. Le Mans bleibt aber eine große Herausforderung, denn es ist ein langes Rennen, bei dem immer etwas passieren kann.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #7): „Ich bin stolz auf meine dritte Pole Position in Le Mans. Besonders, wenn man bedenkt, dass meine letzte Trainingsbestzeit hier vor vier Jahren war. Dies ist ein Beweis, dass graue Haare mich nicht langsamer machen. Weil es im Qualifying schwer ist, eine freie Runde zu finden, haben wir uns entschieden, mit weichen Rennreifen zu fahren, die uns mehr als eine schnelle Runde erlaubt haben. Das hat gut funktioniert.“

Tom Kristensen (Audi R10 TDI #7): „Ich freue mich in jedem Jahr auf Le Mans. Man braucht Energie, eine gute Vorbereitung und viel Motivation, um hier erfolgreich zu sein. Nach dem siebten Sieg im vergangenen Jahr, der ein Traum war, bin ich etwas relaxter. Denn alles, was jetzt kommt, ist aus dieser Sicht ein Bonus. Ich genieße es, hier zu sein und mit meinen Teamkollegen zu arbeiten und bin glücklich, bei Audi in ein so historisches Projekt involviert zu sein.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #7): „Ich hatte die Ehre, mit dem Audi R8 Zweiter und Dritter in Le Mans zu werden. Jeder, der in Le Mans aufs Podium kommt, kann stolz sein. Doch wenn ich es schaffen würde, die Anzahl meiner Le Mans-Siege mit dem Audi R10 TDI zu verdoppeln, wäre das für uns und für das Team ein einzigartiges Erlebnis. Wir haben bereits in Sebring Geschichte geschrieben und hier die Pole Position geholt. Wir wissen jedoch, dass dies ein sehr schwieriges Rennen wird.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #8): „Ich bin zufrieden, auch wenn unser Auto nicht auf der Pole steht. Wer in Le Mans erfolgreich sein will, braucht ein gutes Auto fürs Rennen. Wir benötigen eine Abstimmung, mit der man ans Limit gehen kann. Dass uns am Ende im Qualifying nur eine Zehntelsekunde auf die Pole Position gefehlt hat, zeigt, wie nahe wir der Bestzeit waren. Der Audi R10 TDI ist das aufregendste Projekt in meiner Karriere, in der ich bislang 460 Rennen bestritten habe.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #8): „Bei mir überwiegen nach dem ersten Teil von Le Mans die positiven Gefühle, auch wenn es nicht ganz zur Pole Position gereicht hat. Als ich an die Box zurückgekommen bin, sah ich nur lachende Gesichter. Wir stehen mit beiden Autos in der ersten Reihe und sind darüber glücklich. Das ist der erste historische Schritt. Der TDI ist ein Antrieb, mit dem man auch im Rennsport sehr schnell sein kann – das haben wir gezeigt.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Wir sind stolz, bei einem so ambitionierten Projekt wieder als Werksteam mit Audi zusammenzuarbeiten. Die Vorteile des Audi R10 TDI beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans sind das ungeheure Drehmoment, das der Turbodiesel entwickelt. Wir erwarten zudem einen Verbrauchsvorteil gegenüber den Benzinmotoren. Wir hoffen, eine oder zwei Runden mehr zu fahren, als wir es mit dem Audi R8 im ersten Jahr konnten. Die Pole Position am Donnerstag war eine starke Motivation für die gesamte Mannschaft.“