• Nächster Schritt zur Vision der CO2-neutralen Mobilität: Audi fördert den Ausbau von Wind- und Solarparks in Europa
  • Bis 2025 sollen die von Audi geförderten Projekte zusätzlich rund fünf Terawattstunden Grünstrom ins Netz einspeisen
  • Erstes Projekt ist ein Solarpark in Deutschland mit RWE ab 2022
  • Oliver Hoffmann, Vorstand Technische Entwicklung: „Wir arbeiten mit aller Kraft darauf hin, CO2-neutrale Mobilität zu ermöglichen“
Audi TechTalk: Green Technology

Die Vision ist klar: Audi will Anbieter CO2-neutraler Mobilität werden. Dafür kooperiert das Unternehmen mit Energieversorgern und fördert so den Ausbau regenerativer Energien. Mit mehreren Partnern sollen in verschiedenen Ländern Europas bis 2025 neue Wind- und Solarparks entstehen, die zusammengerechnet rund fünf Terawattstunden zusätzlichen Grünstrom erzeugen sollen. Das entspricht einer installierten Kapazität von etwa 250 neuen Windrädern. Ziel ist es, dass der Anteil von regenerativ erzeugtem Strom durch die Kooperationspartner zusammen mit dem weiter zunehmenden Anteil an Elektoautos ansteigt. Das erste Projekt, ein Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern, wird in Zusammenarbeit mit dem deutschen Energieversorger RWE realisiert. Die Anlage geht ab 2022 in Betrieb und ist auf eine Gesamtkapazität von 170 Millionen Kilowattstunden ausgelegt. Mit knapp 420.000 Solarmodulen handelt es sich um einen der größten unabhängigen Solarparks in Deutschland. Weitere Projekte sollen zügig folgen.

Die Zusammenarbeit mit Energieversorgern ist der nächste Schritt, um die Vision der bilanziellen Klimaneutralität bis 2050 zu ermöglichen. Dafür hat Audi den gesamten Lebenszyklus seiner Modelle im Blick, der in Fachkreisen in drei Phasen unterteilt wird: Herstellungsphase (beginnend bei der Gewinnung von Rohmaterialien über Komponentenproduktion und Automobilproduktion), Nutzungsphase (Fahrbetrieb inklusive der Bereitstellung von Kraftstoffen beziehungsweise Strom) und Recycling. Als Zwischenziel will Audi bis 2025 den CO2-Fußabdruck seiner Flotte über deren Lebenszyklus um 30 Prozent reduzieren. Durch die Kooperation mit europäischen Energieversorgern will Audi sukzessive die Nutzungsphase dekarbonisieren.

Einen großen Hebel dazu bei Elektroautos hat der geladene Strom. Elektroautos fahren zwar lokal CO2-emissionsfrei, allerdings verursacht die Erzeugung von Strom ebenfalls CO2-Emissionen – bei fossilen Energieträgern weit mehr als bei regenerativ erzeugtem Strom. Deshalb fördert Audi künftig die Erzeugung regenerativen Stroms direkt: Die Kooperation mit Energieversorgern soll auch die Ladevorgänge abdecken, die heute noch nicht mit Grünstrom erfolgen. Ziel ist es, dass der Anteil von regenerativ erzeugtem Strom durch die Kooperationspartner zusammen mit dem weiter zunehmenden Anteil an Elektroautos ansteigt. Bereits heute können Audi Kund_innen beispielsweise für das Laden zuhause die Grünstrom-Angebote der Volkswagen-Tochter Elli (Elli = Electric Life) nutzen. Für das Laden unterwegs setzen das Ladenetzwerk von IONITY und viele weitere Betreiber von Ladepunkten bereits heute auf grünen Strom.

Oliver Hoffmann, Vorstand Technische Entwicklung, sagt: „Wir arbeiten mit aller Kraft darauf hin, CO2-neutrale Mobilität zu ermöglichen. Der Ausbau erneuerbarer Energien in industriellem Maßstab ist der nächste, logische Schritt. Bereits 2022 geht das erste Projekt, ein riesiger Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern, in Betrieb.“ Das Unternehmen setzt dabei auf einen regionalen Ansatz: Die Projekte sollen vorrangig in Gebieten umgesetzt werden, in denen der Ladebedarf besonders hoch ist. Indem Audi und seine Kooperationspartner für zusätzlichen Grünstrom sorgen, steht die bereits vorhandene regenerative Energie nicht in Konkurrenz zu den Verbräuchen der Audi Flotte. Perspektivisch sollen weitere Regionen folgen – auf lange Sicht auch außerhalb Europas.

Ganzheitlicher Ansatz: Dekarbonisierung der Herstellungsphase

Auch die Herstellungsphase hat Audi im Blick: Bereits 2018 hat Audi das CO2-Programm in der Lieferkette gestartet, um gemeinsam mit seinen direkten Zulieferern Einsparpotenziale zu definieren. Konkretes CO2-Reduktions-Potenzial liegt in geschlossenen Materialkreisläufen, der sukzessiven Erhöhung von Sekundärmaterial, der Verwendung von Rezyklaten in Kunststoffbauteilen sowie dem Einsatz von Grünstrom.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen will Audi mit seinen Zulieferern für kommende Aufträge vereinbaren. Sie sollen bis 2025 vollständig wirksam sein. Der Einsatz von Grünstrom ist bereits seit 2018 fester Bestandteil in Lieferantenverträgen mit HV-Batteriezellherstellern. Das Unternehmen analysiert die Wirksamkeit dieser Maßnahmen auf Basis von Lebenszyklusanalysen und lässt sie durch unabhängige Dritte zertifizieren. Das umfassende Programm schließt neben direkten Zulieferern auch Sublieferanten ein.

Alle Aktivitäten zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks an den weltweiten Audi Standorten bündelt das Unternehmen im Umweltprogramm Mission:Zero. Ein zentrales Ziel sind bilanziell CO2-neutrale Standorte* bis 2025. Audi Brussels hat dieses Ziel bereits 2018 erreicht, Audi Hungaria folgte 2020. Alle europäischen Produktionsstandorte von Audi beziehen ausschließlich grünen Strom. Die Produktion des Audi e-tron GT in den Böllinger Höfen sowie die Fertigung des Audi Q4 e-tron im Volkswagen Werk in Zwickau erfolgen bilanziell CO2-neutral*. Gleiches gilt zudem für die Übergabe der Modelle der Audi e-tron Baureihen an Kund_innen in Europa und den USA: Alle CO2-Emissionen aus Lieferkette, Produktion und Logistik, die sich nicht vermeiden lassen, werden mit Carbon-Credits ausgeglichen. Diese sind durch die Non-Profit-Organisation The Gold Standard oder Verified Carbon Standard zertifiziert.

*Unter bilanzieller CO₂-Neutralität versteht Audi einen Zustand, bei dem nach Ausschöpfung anderer in Betracht kommender Reduktionsmaßnahmen in Bezug auf verursachte CO₂-Emissionen durch die Produkte oder Tätigkeiten von Audi weiterhin vorhandene und/oder im Rahmen der Lieferkette, Herstellung und des Recyclings der Audi Fahrzeuge aktuell nicht vermeidbare CO₂-Emissionen durch freiwillige und weltweit durchgeführte Kompensationsprojekte zumindest mengenmäßig ausgeglichen werden. Während der Nutzungsphase eines Fahrzeugs, das bedeutet ab Übergabe eines Fahrzeugs an Kund_innen, anfallende CO₂-Emissionen werden hierbei nicht berücksichtigt.