• Vor 20 Jahren begann der Audi Siegeszug auf der Rundstrecke
  • 25. Renneinsatz des Diesel-Sportwagens R10 TDI
  • Luhr/Werner kommen als Spitzenreiter nach Long Beach
ALMS 2008
Audi R10 TDI #2 (Audi Sport North America), Marco Werner

Beim „Grand Prix of Long Beach“ feiert die AUDI AG am Wochenende des 19./20. April gleich zwei Jubiläen: Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren begann auf dem berühmten Stadtkurs bei Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) der einzigartige Siegeszug von Audi auf der Rundstrecke. Zudem ist Long Beach der 25. Renneinsatz für den Diesel-Sportwagen R10 TDI.

Nachdem Audi Anfang der 80er-Jahre mit dem Allradantrieb quattro den Rallyesport revolutioniert hatte, erfolgte 1988 der Wechsel auf die Rundstrecke. Am 16. April 1988 starteten Hurley Haywood und Hans-Joachim Stuck in Long Beach mit zwei seriennahen Audi 200 quattro beim Auftakt der nordamerikanischen Trans-Am-Serie. Der zweite Platz von Hurley Haywood beim Rundstrecken-Debüt von Audi ließ aufhorchen. Doch er war lediglich ein Vorgeschmack auf das, was folgen sollte: Audi gewann in der Saison 1988 acht der 13 Trans-Am-Rennen und am Ende souverän den Meistertitel. Im darauffolgenden Jahr verboten die Organisatoren der Trans-Am-Serie kurzerhand den überlegenen quattro Antrieb.

Der Siegeszug in der Trans-Am-Serie, der ein Jahr später mit dem Audi 90 quattro in der IMSA-GTO-Meisterschaft und später bei Tourenwagen-Rennen in Europa seine Fortsetzung fand, ist typisch für das erfolgreiche Motorsport-Engagement der AUDI AG, das immer wieder an den Einsatz richtungsweisender Technologien gekoppelt ist. Der quattro Antrieb, der heute für alle Audi Modelle angeboten wird, ist nur ein Beispiel dafür. Ein Beleg für den direkten Technologie-Transfer zwischen Motorsport und Serie ist auch die Kombination von Turboaufladung und Direkteinspritzung (TFSI), die von 2001 bis 2005 bei den 24 Stunden von Le Mans unschlagbar war und heute in zahlreichen Audi Serienmodellen zu finden ist. TFSI ermöglicht eine Hubraumreduzierung („downsizing“) bei Ottomotoren, was dem Verbrauch und dem CO2-Ausstoß zugute kommt. So holt Audi beim neuen TTS eindrucksvolle 272 PS aus einem nur zwei Liter großen Vierzylindertriebwerk.

Im nunmehr dritten Jahr sorgt Audi im Motorsport mit dem R10 TDI weiter für Aufsehen. Der erste und bisher einzige Diesel-Sportwagen, der die berühmten 24 Stunden von Le Mans gewann, ist ein rollendes Versuchslabor, mit dem die Audi Ingenieure Know-how für die nächste Generation der TDI-Motoren sammeln. Der über 650 PS starke Prototyp ist in der LM P1-Klasse der American Le Mans-Serie unbesiegt. Long Beach ist das 25. Rennen des R10 TDI – damit feiert Audi in Kalifornien gleich zwei Jubiläen auf einmal.

Die nicht permanente Rennstrecke in Long Beach, die von 1977 bis 1983 Schauplatz von Formel 1-Rennen war und als Vorgänger aller heutiger Stadtkurse gilt, ist eine extreme Herausforderung für den Diesel-Sportwagen, der ursprünglich für den Hochgeschwindigkeits-Kurs in Le Mans entwickelt wurde. Die Durchschnitts-Geschwindigkeit einer Runde in Le Mans liegt bei fast 240 km/h, in Long Beach dagegen bei nur rund 160 km/h. Für die schnellsten Sportwagen der Welt besonders schwierig ist die enge Spitzkehre in Long Beach, eine der langsamsten Kurven, die es im Motorsport überhaupt gibt.

Dass man mit dem R10 TDI auch auf einem Stadtkurs gewinnen kann, bewiesen die beiden Deutschen Lucas Luhr und Marco Werner am ersten April-Wochenende mit ihrem spektakulären Sieg in St. Petersburg (Florida). Dabei konnten sie einmal mehr einen der größten Vorteile der TDI-Technologie ausspielen: das enorme Drehmoment, das beim V12 TDI-Motor des R10 über 1.100 Newtonmeter beträgt und gegen das die Konkurrenten mit ihren konventionellen Ottomotoren vor allem beim Beschleunigen wenig entgegenzusetzen haben.

Lucas Luhr und Marco Werner kommen als Spitzenreiter der LM P1-Klasse nach Long Beach. Der zweite R10 TDI wird von Frank Biela und Emanuele Pirro pilotiert. Das Rennen beginnt am Samstag (19. April) um 16:10 Uhr Ortszeit (1:10 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag deutscher Zeit).

Fakten & Zahlen Long Beach

Die Audi Fahrerteams in Long Beach
#1 Frank Biela / Emanuele Pirro
#2 Lucas Luhr / Marco Werner

Marco Werner über Long Beach: „Long Beach ist ein schöner Stadtkurs mit großer Tradition, der aufgrund seiner Straßenbreite relativ schnell ist. Leider ist er wie die meisten Stadtkurse ziemlich wellig. Und die enge Spitzkehre ist eine der langsamsten Kurven, die ich kenne. Dort haben wir im letzten Jahr viel Zeit liegen lassen.“

Wissenswertes

Mit einer Dauer von nur 100 Minuten ist Long Beach das kürzeste Rennen im Kalender der American Le Mans-Serie... Bei 24 Renneinsätzen gewann der Audi R10 TDI bisher 23 Mal die LM P1-Klasse ... Nur zweimal (Long Beach 2007 und Lime Rock 2007) kam kein Audi R10 TDI unter die ersten Drei eines Rennens ... Der Gesamtsieg in St. Petersburg war der 14. für den Audi R10 TDI, der 62. für Audi in der American Le Mans-Serie und der erste für Lucas Luhr ... Frank Biela und Lucas Luhr bestreiten erstmals ein Rennen in Long Beach, Emanuele Pirro und Marco Werner kennen den Stadtkurs aus dem Vorjahr