• Gelungene Le Mans-Generalprobe des Diesel-Sportwagens
  • Dindo Capello erzielt die zweitbeste Zeit am Testtag
  • „Final Countdown“ für das Rennen am 17./18. Juni
Le Mans 2006
Audi R10 TDI #7 (Audi Sport Team Joest), Dindo Capello

Der Audi R10 TDI hat bei seinen ersten Runden auf dem „Circuit des 24 Heures“ in Le Mans einen starken Eindruck hinterlassen. Alle sechs Audi Werksfahrer äußerten sich am Ende des offiziellen Testtages begeistert über den neuen Diesel-Sportwagen. Der Italiener Dindo Capello erzielte mit 3.32,090 Minuten im Audi R10 TDI mit der Startnummer 7 die zweitbeste Zeit. Frank Biela beendete die Le Mans-Generalprobe im Schwesterauto mit der Startnummer 8 auf Position vier (3.33,160 Minuten).

Das Audi Sport Team Joest konzentrierte sich während der acht Stunden ganz auf die Feinabstimmung der beiden neuen Sport-Prototypen für das Rennen am 17./18. Juni – schließlich bietet der Testtag die einzige Gelegenheit, auf der 13,650 Kilometer langen Strecke in Le Mans zu testen und wertvolle Daten zu sammeln. Fast den gesamten Tag lang führte Audi die Zeitenliste an, erst kurz vor Ende des Trainings setzte sich das Pescarolo-Team mit einer Bestzeit von 3.30,195 Minuten an die Spitze.

Wichtiger als die absoluten Rundenzeiten war für Audi Sport die Erkenntnis, dass die beiden neuen R10 TDI nahezu problemfrei liefen und insgesamt 162 Runden (2211 Kilometer) absolvierten. Nur zweimal musste ein Fahrzeug unplanmäßig an die Box. Eine Reparatur der Hydraulik kostete Frank Biela, Emanuele Pirro und Marco Werner am Vormittag etwas Zeit, am R10 TDI von Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish wurden Schaltprobleme behoben.

Mit dem offiziellen Testtag hat für Audi der „Final Countdown“ für die 24 Stunden von Le Mans begonnen. Das Qualifying findet am Mittwoch und Donnerstag (14./15. Juni) statt, Start des Rennens ist am Samstag (17. Juni) um 17 Uhr. Premiere überträgt das Rennen ab 16:45 Uhr in voller Länge live und unverschlüsselt unter www.premiere.de.

Stimmen nach dem Testtag in Le Mans

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Der Testtag war sehr positiv für uns. Wir haben mit beiden Autos ein umfangreiches Programm abgearbeitet, wir konnten alle Testpunkte, die wir uns vorgenommen hatten, durchgehen. Wir sind mit der Performance und dem, was wir das das Rennwochenende erarbeitet haben, zufrieden.“

Frank Biela (Audi R10 TDI #8): „Wir haben bei den letzten Testfahrten noch vieles aussortiert, so dass wir schon mit einem gut vorbereiteten Auto nach Le Mans gekommen sind. Ich hatte heute Nachmittag mit den Rennreifen eine gute Balance und bin deshalb zufrieden mit dem Debüt des R10 TDI in Le Mans.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #7): „Ich war heute happy mit unserem Auto. Zunächst sind wir sehr lange auf einem Reifensatz gefahren, der auch nach vielen Runden noch reichlich Grip hatte. Auch mit neuen Reifen hat die Abstimmung am Nachmittag perfekt gepasst. Wer am Ende die schnellste Runde für sich verbuchen kann, hängt auch immer davon ab, wie gut man durch den Verkehr kommt.“

Tom Kristensen (Audi R10 TDI #7): „Es war sehr beeindruckend, heute das erste Mal mit dem Audi R10 TDI in Le Mans unterwegs gewesen zu sein. Das erste, was mir aufgefallen ist: Ich fahre im vierten Gang durch die Porsche-Kurven und kann den Diesel-Motor hinter mir überhaupt nicht hören. Das war eine ganz neue, tolle Erfahrung für mich. Die Balance des Autos war vom ersten Moment an gut. Wir sind vielleicht nicht die Schnellsten auf der Geraden, aber wir haben ein ausgezeichnetes Handling und mit Sicherheit einen sehr geringen Kraftstoff-Verbrauch. Wir wissen um die Performance der Konkurrenz, aber ich bin mir sicher, dass wir mit unserem Audi R10 TDI ein starkes Rennen zeigen werden.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #7): „Der R10 TDI ist zu Hause angekommen. Man merkt von der ersten Runde an, dass dieses Auto für Le Mans entwickelt worden ist. Mein Fazit von heute ist durchweg positiv: Wir sind näher an der Konkurrenz, als wir es zum gleichen Zeitpunkt mit dem R8 vor einem Jahr waren. Und auch was die Balance und die Arbeit mit den Reifen angeht, sind wir schon jetzt im Bereich des Feintunings. Stellvertretend für das Auto mit der Startnummer sieben kann ich also sagen: Wir sind bereit für das Rennen.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #8): „Ich habe mich schon lange darauf gefreut, unseren Audi R10 TDI endlich in Le Mans fahren zu können. Und er hat mich nicht enttäuscht: Das Auto fährt sich einfach toll, ich habe mich sofort wohl gefühlt und konnte von Anfang an pushen. Heute war ein weiterer Lerntag für uns – und der war erfolgreich.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #8): „Man merkt sofort, dass der Audi R10 TDI für Le Mans gemacht ist, denn er fährt sich hier noch besser als auf einigen Strecken, auf denen wir getestet haben. Unsere Zeiten waren in Ordnung, auch wenn ohne Verkehr noch etwas mehr drin gewesen wäre. Wir haben sicherlich noch einige Kleinigkeiten zu tun, aber das werden wir in der Rennwoche erledigen.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Wir hatten heute nur ein paar kleinere Schwierigkeiten, die uns aber nicht davon abgehalten haben, unser ganzes Testprogramm wie geplant abzuarbeiten. Ich bin sehr zufrieden, dass wir jetzt alles wissen, was wir wissen wollten, denn wir hatten uns viel vorgenommen. Der Speed ist gut, noch wichtiger ist aber, dass alle sechs Fahrer mit dem Auto glücklich sind. Unsere Erwartung, dass die Konkurrenz extrem stark ist, hat sich heute bestätigt. Wir können uns also auf ein heißes Rennen freuen.“

Das Ergebnis des Testtages

1. Helary/Montagny (Pescarolo-Judd) 3.30,195 Min.
2. Capello/Kristensen/McNish (Audi R10 TDI) 3.32,090 Min.
3. Bouchut/Collard/Comas (Pescarolo-Judd) 3.32,205 Min.
4. Biela/Pirro/Werner (Audi R10 TDI) 3.33,160 Min.
5. Gounon/Kurosawa/Nakano (Courage-Mugen) 3.33,511 Min.
6. Lammers/Yoong (Dome-Mugen) 3.35,209 Min.