• Allan McNish fährt Streckenrekord in Sebring
  • Erste Pole Position für einen Diesel-Sportwagen
ALMS 2006
Allan McNish und Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich

Der neue Audi R10 TDI hat bei seinem Debüt in Sebring (USA) auf Anhieb ein Stück Motorsport-Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal überhaupt startet ein Diesel-Fahrzeug bei einem Sportwagen-Rennen von der Pole Position. Beim Qualifying am Donnerstag unterbot Allan McNish den bestehenden Steckenrekord um mehr als zwei Sekunden. Bei glühender Hitze unterstrich der Schotte damit eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der modernen Audi TDI-Technologie.

Marco Werner sorgte mit der zweitbesten Zeit dafür, dass beim Start des Rennens am Samstag um 10:43 Uhr Ortszeit (16:43 Uhr in Deutschland) beide neuen Audi R10 TDI in der ersten Reihe stehen. Wegen eines Elektronikproblems konnte der Deutsche nur eine einzige Zeitrunde fahren und sich erst kurz vor Ende des Qualifyings vom letzten auf den zweiten Platz nach vorne schieben.

Das 12-Stunden-Rennen für Sebring ist das prestigeträchtigste Sportwagen-Rennen Amerikas, Auftakt der American Le Mans-Serie (ALMS) und für Audi Sport in erster Linie ein Testeinsatz hinsichtlich der 24 Stunden von Le Mans am 17./18. Juni. Dass der R10 TDI schnell ist, hat er im Qualifying eindrucksvoll bewiesen – die Herausforderung, die 12-Stunden-Distanz auf der materialmordenden Strecke von Sebring zu überstehen, ist allerdings noch wesentlich größer.

Stimmen nach dem Qualifying in Sebring

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Der Streckenrekord, den Allan McNish mit dem neuen R10 TDI im Qualifying erzielt hat, ist beeindruckend. Trotzdem hat sich gezeigt, dass Sebring für uns ein Testeinsatz ist und wir bis Le Mans noch viel Arbeit haben, denn am Auto mit der Startnummer eins gab es ein Problem mit einem Sensor. Dass es Marco mit einer einzigen Runde trotzdem auf Startplatz zwei geschafft hat, ist eine starke Leistung. Die gesamte Mannschaft hat dafür sehr hart gearbeitet.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #2): „Ein schöneres Ergebnis hätten wir uns nicht erträumen können. Jetzt ist Audi mit seinem R10 TDI der erste Hersteller, der bei den Sport-Prototypen eine Pole Position mit Dieselantrieb geholt hat. Glückwunsch an Allan (McNish), der eine fantastische Runde gefahren ist. Und Glückwunsch an Audi, die wieder einmal bewiesen haben, dass sie es richtig machen, wenn sie etwas anpacken.“

Tom Kristensen (Audi R10 TDI #2): „Die ersten beiden Startplätze zeigen deutlich, welches Potenzial in unserem Audi R10 TDI steckt. Schöner hätte der Auftakt in die Diesel-Technologie nicht verlaufen können. Aber jetzt müssen wir uns auf das Rennen konzentrieren, denn an unserem Schwesterauto haben wir heute gesehen, wie gefährlich schon der kleinste Defekt sein kann.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #2): „Die Startposition ist bei einem 12-Stunden-Rennen zwar nicht so wichtig, für den Audi R10 TDI und die TDI-Power ist aber toll, beim Debüt gleich ganz vorne zu stehen. Das Auto lief einfach phantastisch. Ich konnte von Anfang an pushen und mich auf drei Runden beschränken. Das ist gut so, denn so konnte ich die Reifen für das Rennen schonen.“

Frank Biela (Audi R10 TDI #1): „Wir sind schon mit einem guten Auto hier in Sebring angekommen und haben noch einige Schritte nach vorne gemacht. Heute hatten wir Pech, weil wir uns offenbar über Nacht ein Elektronikproblem eingefangen haben, das uns im Qualifying behindert hat. Das werden wir aber in den nächsten Trainingssitzungen wieder aussortieren.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): „Für uns geht es jetzt vor allem darum, das Elektronikproblem zu beheben, das uns heute früh gestoppt und Marco im Qualifying davon abgehalten hat, schneller zu fahren. Trotzdem hat er es geschafft, unseren R10 TDI auf den zweiten Startplatz zu stellen. Das heißt, wir haben eine gute Ausgangsposition für das Rennen. Und ich bin überzeugt, dass unsere Techniker den Fehler finden werden.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #1): „Ausgerechnet heute haben wir technische Schwierigkeiten bekommen, nachdem die ganze Woche alles problemlos lief. Wir müssen der Sache noch auf die Spur kommen. Gott sei Dank haben wir bis zum Rennen am Samstag noch ein bisschen Zeit. Das Schöne ist, dass wir trotzdem beide Autos in der ersten Reihe haben – obwohl meine Runde sehr schwierig war.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor, Team Audi Sport North America): „Die Schwierigkeiten an der Startnummer eins waren sehr seltsam. Noch wenige Minuten vor dem Qualifying schien alles in Ordnung, und dann hat Marco (Werner) doch viel Zeit an der Box verloren. Dass er es dann geschafft hat, noch so eine starke Runde zu fahren, verdient höchsten Respekt. Auf Allans Rundenzeit haben wir vorher Wetten abgeschlossen – aber selbst der Mutigste lag noch eine Sekunde über seiner tatsächlichen Zeit.“