Le Mans 2002
Emanuele Pirro, Tom Kristensen, Frank Biela

Audi startet bei den 24 Stunden von Le Mans am 15./16. Juni mit drei Werkswagen, die vom Audi Sport Team Joest und Audi Sport North America eingesetzt werden. Die drei silbernen Infineon Audi R8 tragen dabei in Anlehnung an die deutsche Flagge, wie schon beim Dreifachsieg im Jahr 2000, die Zusatzfarben schwarz, rot und gelb.

Der Le Mans-Countdown beginnt für Audi mit den 12 Stunden von Sebring am 16. März. Der Auftakt der American Le Mans-Serie (ALMS) ist gleichzeitig die erste Bewährungsprobe für den Infineon Audi R8 des Modelljahres 2002 der trotz eines leicht veränderten Designs auf den ersten Blick genauso aussieht wie das Vorjahresauto. Die Karosserie wurde nur in Nuancen geändert, die selbst für einen Fachmann kaum sichtbar sind. Unter der Außenhaut wurde der erfolgreichste Rennsportwagen der Gegenwart jedoch in zahlreichen Details verfeinert. Mit Erfolg: „Die Tests mit dem überarbeiteten R8 haben gezeigt, dass wir Potenzial freigelegt haben, das es nun auch im Rennen zu nutzen gilt“, erklärt Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich.

Die 12 Stunden von Sebring sind für Audi eine wichtige Standortbestimmung vor dem Saisonhöhepunkt in Le Mans. „Wir werden in Sebring sehen, wie gut die neuen Autos funktionieren und wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen“, so Dr. Ullrich. Die ist in der American Le Mans-Serie (ALMS) stärker denn je: 60 Sportwagen gehen in Sebring an den Start, davon alleine 29 Le Mans-Prototypen (LMP). Dass das Starterfeld beim Saisonauftakt noch größer ist als in Le Mans – und das auf einer nicht einmal halb so langen Strecke – macht die Aufgabe für die Piloten besonders delikat.

Frank Biela/Tom Kristensen/Emanuele Pirro und Rinaldo Capello/Johnny Herbert/Christian Pescatori starten in Sebring mit den beiden Werkswagen von Audi Sport North America. Stark besetzt ist aber auch der Audi R8, den das amerikanische Champion-Team einsetzt: Stefan Johansson und Andy Wallace haben den 12-Stunden-Klassiker schon je zweimal gewonnen. Jan Lammers kann auf Siege in Le Mans und Daytona zurückblicken und möchte bei seinem ersten Einsatz im Audi R8 nun auch den dritten Langstreckenklassiker gewinnen.

Stimmen vor dem Rennen in Sebring

Frank Biela (Infineon Audi R8 #1):
„Gleich zu Saisonbeginn ein 12-Stunden-Rennen zu fahren, ist natürlich hart. Man hat keine Sprint-Rennen als Anlaufphase, sondern es geht gleich mit einem Paukenschlag los. Aber Sebring ist ein tolles Rennen – und wenn es so gut läuft wie in den letzten beiden Jahren, macht es besonders viel Spaß...“

Tom Kristensen (Infineon Audi R8 #1): „Ich habe in Sebring im Januar getestet. Es hieß, man habe die Strecke neu asphaltiert, aber es gibt nur in einer Kurve einen neuen Belag. Das heißt, die Strecke hat genauso viele Bodenwellen wie bisher. Aber ich liebe Sebring und hatte dort bisher viel Erfolg: drei Starts – zwei Siege.“

Emanuele Pirro (Infineon Audi R8 #1): „Die Winterpause war mir entschieden zu lang, meine Motivation ist dadurch jedoch besonders groß. Ich habe mich sehr gut auf die Saison vorbereitet und viel trainiert. Mit dem R8 haben wir vor allem aerodynamisch noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben jetzt spürbar mehr Abtrieb. Ich bin zuversichtlich.“

Rinaldo Capello (Infineon Audi R8 #2): „Für Sebring eine Prognose abzugeben, ist wegen der langen Distanz sehr schwierig. Mein Wunsch ist natürlich, den Vorjahressieg zu wiederholen. Aber wir wissen nicht, wie sehr sich die Konkurrenz im Winter verbessert hat. Vor allem der Cadillac ist eine große Unbekannte. Er sieht dem Audi ja sehr ähnlich...“

Johnny Herbert (Infineon Audi R8 #2): „Ich kann es kaum erwarten, im Audi Werksteam zu fahren. Ich habe den Werks-R8 kürzlich getestet und war sehr beeindruckt. Meine Einsätze im Champion Audi haben mir im letzten Jahr Appetit auf Sportwagen-Rennen gemacht. Ich freue mich sehr auf Sebring und Le Mans.“

Christian Pescatori (Infineon Audi R8 #2): „Ich fahre zum ersten Mal in Sebring und bin sehr gespannt auf die Strecke. Bei Testfahrten in Vallelunga habe ich Erfahrung mit dem Audi auf trockener Strecke gesammelt, das kam letztes Jahr in Le Mans ja etwas zu kurz.“

Stefan Johansson (Audi R8 #38): „Sebring ist eines meiner Lieblingsrennen, ich hatte dort mit einer Ausnahme bisher immer gute Ergebnisse. Champion ist ein großartiges Team und unsere Fahrercrew sehr stark. Ich freue mich darauf, mit Andy und Jan zu fahren. Ich kenne beide sehr lange, weiß, wie gut sie sind, habe mir aber noch nie ein Cockpit mit ihnen geteilt.“

Jan Lammers (Audi R8 #38): „Ich habe Daytona und Le Mans gewonnen und nun die Möglichkeit, den Grand Slam zu schaffen. Mit diesem Team und diesem Auto sollten wir in der Lage sein, das Rennen zu gewinnen. Ich freue mich, wieder mit Andy fahren zu können, mit dem ich große Erfolge hatte. Stefan kenne ich schon seit unserer gemeinsam Formel 3-Zeit.“

Andy Wallace (Audi R8 #38): „Ich mochte Sebring schon immer. Wegen der vielen Bodenwellen und der Hitze fühlen sich die 12 Stunden eher wie 24 Stunden an. Sebring hat mehrere sehr schnelle, aber auch einige tückische langsame Kurven. Das Rennen hat eine große Tradition und viele Fans. Was die Zuschauerresonanz betrifft, wird es nur von Le Mans übertroffen.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: „Sebring ist für uns jedes Jahr eine wichtige Standortbestimmung für Le Mans. Ein Starterfeld mit 60 Autos ist natürlich nicht ganz unproblematisch, bei den Überholmanövern ist Vorsicht geboten. Aber unsere Piloten haben das in den letzten Jahren schon meisterhaft bewältigt. Die wissen, worum es geht.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: „Es ist ein gutes Zeichen, dass bei diesem Rennen so viele Autos am Start stehen – gerade auch in der Prototypen-Klasse. Es bedeutet aber auch, dass spätestens ab der dritten Runde überrundet wird. Es wird nicht einfach sein, völlig ungeschoren durch den Verkehr zu kommen.“

Der Zeitplan in Sebring

Mittwoch, 13. März
09:20 – 10:20 Uhr (15:20 – 16:20) Freies Training
14:35 – 15:35 Uhr (20:35 – 21:35) Freies Training

Donnerstag, 14. März
09:30 – 10:30 Uhr (15:30 – 16:30) Freies Training
14:30 – 14:55 Uhr (20:30 – 20:55) Zeittraining (Prototypen)
20:00 – 21:00 Uhr (02:00 – 03:00) Nachttraining

Freitag, 15. März
09:35 – 10:35 Uhr (15:35 – 16:35) Freies Training

Samstag, 16. März
07:30 – 07:50 Uhr (13:30 – 23:50) Warm-up
10:30 Uhr (16:30 Uhr) Start

(In Klammern die Zeiten in Deutschland)