• Drei Audi R10 TDI bei den 24 Stunden von Le Mans
  • Comeback von Le Mans-Rekordsieger Tom Kristensen
  • Sechs Routiniers und drei Youngster starten für Audi
Le Mans 2007
Das Audi Le Mans-Team bei der Technischen Abnahme

Am 16./17. Juni 2007 stellt sich die AUDI AG erneut einer der größten Herausforderungen, die es im Motorsport gibt: Mit drei Prototypen startet das Audi Sport Team Joest bei den 24 Stunden von Le Mans, dem anspruchsvollsten Autorennen der Welt, das in diesem Jahr zum 75. Mal ausgetragen wird.

Seit dem Jahr 2000 ist Audi die Marke, die es in Le Mans zu schlagen gilt. Fünf Siegen mit dem schon legendären Audi R8 folgte im Juni 2006 beim Le Mans-Debüt des Audi R10 TDI der historische erste Triumph eines Diesel-Sportwagens.

Trotz eines modifizierten Reglements, das für Diesel-Fahrzeuge in diesem Jahr um zehn Prozent kleinere Tanks vorschreibt als für Prototypen mit Ottomotoren, setzt die Mannschaft von Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich beim französischen Langstrecken-Klassiker erneut auf die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit von Audi TDI Power. Erstmals muss sich der Audi R10 TDI dabei mit einem anderen Diesel-Sportwagen messen: dem Peugeot 908.

Mit Peugeot tritt ein Hersteller gegen Audi an, der schon in den verschiedensten Motorsport-Kategorien erfolgreich war und ein sehr starker Gegner ist. Als Diesel-Pionier hat Audi jedoch einen Erfahrungsvorsprung – auch in Le Mans. Und den möchte das Audi Sport Team Joest in den siebten Le Mans-Sieg für Audi umsetzen.

Erstmal seit 2002 setzt die AUDI AG bei den 24 Stunden von Le Mans wieder drei Werkswagen ein. Am Steuer des dritten R10 TDI lösen sich drei junge Piloten ab, die sonst in der DTM für Audi starten: Lucas Luhr (Deutschland), Alexandre Prémat (Frankreich) und Mike Rockenfeller (Deutschland).

In den Cockpits der beiden anderen R10 TDI sitzen sechs Routiniers, die es gemeinsam auf insgesamt 20 Le Mans-Siege bringen. Dazu zählt Le Mans-Rekordsieger Tom Kristensen (Dänemark), der zwei Monate nach seinem schweren Unfall beim DTM-Rennen in Hockenheim ein Comeback feiert.

Richtig spannend wird es in Le Mans am Mittwoch um 19 Uhr beim ersten Qualifying. Das Rennen wird am Samstag um 15 Uhr gestartet. Das DSF, Premiere und Motors TV übertragen in Deutschland live. Weltweit wird das „Rennen des Jahres“ in mehr als 100 Ländern im Fernsehen übertragen.

Stimmen vor dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Das Rennen in Le Mans ist immer wieder eine neue Herausforderung, weil es jedes Jahr ganz anders und neu ist. Mit Peugeot haben wir diese Mal einen neuen starken Gegner, der alles, was er bisher im Motorsport gemacht hat, sehr professionell und erfolgreich umgesetzt hat und in Le Mans schon zweimal gewonnen hat. Am Testtag war Peugeot in etwa auf einer Augenhöhe mit uns, aber auch die anderen LM P1-Fahrzeuge sind nicht zu unterschätzen. Unser Ziel ist dennoch klar: Wir möchten den siebten Le Mans-Sieg für Audi holen und zeigen, dass wir mit TDI Power die beste Technik und ein toll eingespieltes Team haben.“

Frank Biela (Audi R10 TDI #1): „Natürlich geht man mit ganz hohen Erwartungen an so ein Rennen heran, vor allem mit unserer Vorgeschichte: Audi, Biela, Pirro, Werner – bei solchen Namen können die Ziele nur sehr hochgesteckt sein. Aber wir wissen alle, dass es alles andere als einfach ist, einen Le Mans-Sieg auch wirklich nach Hause zu bringen.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #1): „Wunsch eins ist, das Rennen auf dem Podium zu beenden – so wie es mir in den vergangenen acht Jahren stets gelungen ist. Wunsch zwei wäre, das Rennen erneut zu gewinnen. Wir haben für dieses Wochenende monatelang sehr hart gearbeitet und sind gut vorbereitet. Ich freue mich auf das Rennen und auch auf die neue Herausforderung durch Peugeot.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #1): „Wir sind als letztjährige Gewinner sicherlich einer der Favoriten. Ich denke aber, wir werden in diesem Jahr ein sehr hartes Rennen sehen. Es sind drei Audi am Start, und mit Peugeot haben wir einen großen Gegner bekommen. Das ist gut für den Sport und macht das Ganze interessant. Aber es wird nicht einfach für uns.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #2): „Es ist kaum zu glauben, wie schnell die letzten zwölf Monate verflogen sind. Mir kommt es vor, als seien wir erst gestern zum Debüt des Audi R10 TDI in Le Mans gewesen. Wir haben nun zwölf Monate mehr Erfahrung. Die Ingenieure von Audi Sport haben hart gearbeitet, um das, was 2006 noch nicht perfekt war, zu verbessern. Ich bin überzeugt, dass Audi die Stärke des R10 TDI, unseres Teams und der Fahrer zeigen wird.“

Tom Kristensen (Audi R10 TDI #2): „Nachdem ich den Testtag wegen meines Unfalls in der DTM auslassen musste, gehe ich in diesem Jahr etwas anders an die 24 Stunden von Le Mans heran als in den vergangenen Jahren. Meine Einstellung ist dieselbe, doch meine Teamkollegen Dindo (Capello) und Allan (McNish) haben die Vorarbeit schon gemacht. Ich weiß, dass ich mich auch sie verlassen kann und freue mich, mit ihnen wieder in Le Mans zu starten. Ich fühle mich fit und hoffe, dass wir ein tolles Rennen fahren können.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #2): „Le Mans ist ein Rennen, das sehr schwer zu gewinnen ist. Ich habe es schon einmal geschafft, allerdings noch nicht mit Audi. Mein Ziel ist daher Sieg Nummer zwei. Ich habe mich genauso vorbereitet wie in den vergangenen Jahren. Auch das Team ist sehr gut vorbereitet. Wir hatten einen sehr guten Langstrecken-Test und viele Erfolge in Amerika. Dass Tom (Kristensen) wieder fit ist, macht die Sache für Dindo (Capello) und mich perfekt.“

Lucas Luhr (Audi R10 TDI #3): „Ich kann kaum erwarten, dass das Rennen gestartet wird. Ich freue mich riesig. Der Audi R10 TDI macht super viel Spaß zu fahren. Natürlich ist Le Mans mit einem LM P1-Sportwagen aufgrund der hohen Geschwindigkeiten anstrengend. Aber der R10 TDI ist ein sehr gutmütiges Auto. Man gewöhnt sich schnell daran. Im Verkehr muss ich noch den Rhythmus finden. Der Geschwindigkeits-Unterschied zu den GT-Autos ist teilweise schon enorm. Da meint man, die parken. Aber daran gewöhnt man sich.“

Alexandre Prémat (Audi R10 TDI #3): „Ich wollte schon immer in Le Mans starten, nun wird dieser Traum wahr, und dieses Gefühl ist großartig. Wir hatten einen guten Testtag. Lucas (Luhr) und ich haben einen ähnlichen Fahrstil, was sehr gut ist. Auch mit ‚Rocky‘ verstehe ich mich prima. Ich bin sicher, dass wir drei Rookies im Rennen gut mithalten können. Wir dürfen nur keine Fehler machen.“

Mike Rockenfeller (Audi R10 TDI #3): „Der Testtag hat das bestätigt, was ich schon nach dem Test in Paul Ricard erwartet hatte: Der Audi R10 TDI ist auch in Le Mans klasse zu fahren. Natürlich müssen wir das Feintuning für das Rennen noch etwas optimieren, aber da bin ich zuversichtlich. Klar erwartet jeder bei Audi beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans einen Sieg. Sollte es klappen, wäre es natürlich besonders schön, selbst im Siegerauto zu sitzen. Aber das kann man nicht planen. Ich glaube, den Speed haben wir. Alles andere wird man sehen.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Natürlich wollen wir den Erfolg vom letzten Jahr wiederholen. Wir haben ein Auto mehr am Start als 2006. Drei Fahrzeuge erhöhen den Arbeitsaufwand, aber auch die Chancen. Wir haben in diesem Jahr noch stärkere Gegner: Pescarolo hat ein neues Auto gebaut, auch Zytek war bei den Tests sehr gut. Und natürlich ist da Peugeot mit dem neuen Diesel. Die haben die beiden ersten Rennen, die sie gefahren sind, gewonnen. Die Autos sind schnell. Das wird eine schwierige Aufgabe für uns. Aber wir hoffen, dass wir unseren Erfahrungsvorsprung umsetzen können und alle drei Autos problemlos laufen.“

Der Zeitplan

Dienstag, 12. Juni
14:00 – 15:00 Uhr Technische Abnahme (Audi R10 TDI #1, #2, #3)

Mittwoch, 13. Juni
19:00 – 21:00 Uhr Qualifying 1, Teil 1
22:00 – 24:00 Uhr Qualifying 1, Teil 2

Donnerstag, 14. Juni
19:00 – 21:00 Uhr Qualifying 2, Teil 1
22:00 – 24:00 Uhr Qualifying 2, Teil 2

Freitag, 15. Juni
14:00 Uhr Audi Pressekonferenz (Audi Racing Arena)

Samstag, 16. Juni
09:00 – 09:45 Uhr Warm-up
15:00 Uhr Start

Sonntag, 17. Juni
15:00 Uhr Ziel