ALMS 2000
Tom Kristensen im Audi R8 #78

Wenn am Samstag die American Le Mans-Serie (ALMS) in ihre neue Saison startet, stehen zwei Audi in der ersten Reihe: Frank Biela holte mit dem R8 die Pole Position, Rinaldo Capello fuhr im Abschlusstraining für das 12-Stunden-Rennen in Sebring (Florida) die zweitschnellste Zeit. Bereits an den Tagen zuvor hatte Audi jede freie Trainingssitzung auf dem ehemaligen Flugplatz dominiert.

„Es lief einfach super, jetzt bin ich wirklich erleichtert“, erklärte Frank Biela, der seine Pole-Zeit gleich in der ersten Runde fuhr. Für das Rennen (Start ist um 16 Uhr deutscher Zeit) ist der Neusser optimistisch: „Natürlich sind 12 Stunden eine lange Zeit und es kann immer viel passieren. Aber jetzt haben wir gute Chancen.“ Frank Biela wechselt sich im R8 mit der Startnummer 78 mit Tom Kristensen (DK) und Emanuele Pirro (I) ab.

Auch Rinaldo Capello verbesserte seine Zeit vom Vortag und stellte den silber-schwarz lackierten Audi R8 mit der Startnummer 77 auf den zweiten Startplatz. Der Italiener teilt sich das Cockpit mit Michele Alboreto (I) und Allan McNish (GB).

Ein Lob für die Piloten, aber auch für das gesamte Team gab es von Audi Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Die Jungs haben eine tolle Arbeit gemacht.“ Nach einem Ausrutscher von Tom Kristensen im ersten Zeittraining am Vortag mussten die Mechaniker von Audi Sport North America das Vorderteil des 610 PS starken Sportwagens komplett neu aufbauen.

Teamchef Reinhold Joest rechnet sich jetzt auch für das Rennen gute Chancen aus. „Ein echter Traumstart für uns. Jetzt habe ich ein sehr gutes Gefühl für Samstag. Wenn alles glatt läuft, könnten im Ziel beide Autos ganz weit vorne sein.“

Stimmen nach dem Zeittraining

Frank Biela (#78):
„Gleich in der ersten Runde hat alles gepasst. Ich war ziemlich nervös, gerade nach Tom Kristensens Ausrutscher von gestern. So etwas kann jedem von uns passieren. Aber ich musste trotzdem pushen und bin jetzt wirklich erleichtert.“

Rinaldo Capello (#77): „Die erste Runde war in Ordnung. Aber in der zweiten drehte sich ein Auto vor mir und produzierte eine riesige Staubwolke. Ich wusste nicht, ob das Auto in der Mitte oder an der Seite stand und musste abbremsen. Danach ging es einfach nicht mehr schneller.“

Reinhold Joest, Teamchef Audi Sport North America:
„Das ist wirklich ein absoluter Traumstart für uns. Noch vor einem Jahr hätte ich niemals an diese Zeiten geglaubt. Aber wir haben während der Tests eine Menge aussortieren können. Das war sehr wichtig für diesen Erfolg, denn ein optimales Setup für das Auto lässt sich nicht in einer Woche finden.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef:
„Die Jungs vom Team haben eine tolle Arbeit gemacht und das Auto nach Toms Ausrutscher über Nacht perfekt aufgebaut. Der R8 liegt unheimlich ruhig auf der Strecke, das ist ein Geheimnis unseres Erfolges. Wir haben unsere Zeit im Vergleich zum vergangenen Jahr um sechs Sekunden verbessert – und das mit einem kleineren Luftmengen-Begrenzer.“

Ergebnis des Zeittrainings

1. Biela/Kristensen/Pirro (Audi R8) 1.48,825 Min.
2. Alboreto/Capello/McNish (Audi R8) 1.49,591 Min.
3. Brabham/Magnussen/Raphanel (Panoz) 1.49,725 Min
4. O’Connell/Katoh/Graf (Panoz) 1.50,147 Min.
5. Lehto/Müller (BMW) 1.50,491 Min.
6. Auberlen/Gounon/Soper (BMW) 1.50,940 Min.
7. Schiattarella/Martini/de Radigues (Lola-Judd) 1.51,542 Min.
8. Bleininger/Simon/Simo (R&S-Judd) 1.51,884 Min.
9. Lienhard/Theys/Baldi (Ferrari) 1.52,632 Min.
10. Lagorce/Leitzinger/Wallace (Cadillac) 1.52,754 Min.