24 Stunden Le Mans 2015
Benoît Tréluyer, Dr. Wolfgang Ullrich (Leiter Audi Sport)

Der Audi-Pilot blickt voller Vorfreude auf die 24 Stunden von Le Mans.

Die wichtigste Rennveranstaltung des Jahres hat am Sonntag mit der Technischen Abnahme begonnen. Wie gut hat sich Audi auf die 24 Stunden von Le Mans vorbereitet?

Wie haben am Testtag vor einer Woche acht Stunden lang unseren neuen Rennwagen erprobt. Die Ergebnisse waren für alle Teams bei wechselndem Wetter wenig repräsentativ. Aber wir haben dort ebenso wie bei den beiden ersten Läufen zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC erlebt, wie gut das ganze Team menschlich, technisch und organisatorisch vorbereitet ist.

Die neueste Generation des Audi R18 e-tron quattro ist noch sparsamer und zugleich schneller als der schon sehr effiziente Vorgänger. Welche Eindrücke haben Sie von dem Rennwagen?

Der neue Audi fährt sich leicht und angenehm. Das ist vor allem bei einem Langstreckenrennen Gold wert. Und die Entwicklungsschritte sind für uns Rennfahrer jedes Jahr aufs Neue erstaunlich. Es ist eindrucksvoll, wie die Ingenieure von Audi arbeiten. Uns steht weniger Kraftstoff zur Verfügung, aber dafür gewinnt unser Hybridsystem doppelt so viel Energie zurück wie zuvor und wir sind mehrere Sekunden schneller. Ob Chassis, Motor oder Aerodynamik – in jedem Bereich fühlt sich der R18 e-tron quattro noch besser als sein Vorgänger an.

Le Mans ist für Sie immer auch ein Heimspiel. Sie leben zwar in Südfrankreich, stammen aber aus Alençon 60 Kilometer nördlich von Le Mans. Haben Sie noch Verbindungen zu dieser Region?

Oh ja, ich habe die vergangenen Tage hier verbracht. Ich war auf einer Hochzeit eingeladen und ich habe meine Eltern besucht, die hier leben. Es ist schön, immer wieder zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Und natürlich freue ich mich auf die Rennwoche, denn dieses Rennen ist unvergleichlich.

Sie haben die 24 Stunden von Le Mans bereits drei Mal mit ihren Teamkollegen André Lotterer und Marcel Fässler gewonnen. Welches Gefühl haben Sie in diesem Jahr?

Der Wettbewerb ist mit so vielen namhaften Gegnern so hart wie schon lange nicht mehr. Ich glaube, das Rennen ist völlig offen. Wie immer gilt es, so schnell und zuverlässig wie möglich durchzukommen und fehlerfrei zu bleiben. Ich glaube, wir werden frühestens bei Sonnenaufgang am Sonntag ein Gefühl dafür bekommen, wer welche Siegchancen hat. Ich habe monatelang gründlich trainiert und komme gut ausgeruht zum Rennen. Die Woche kann beginnen.