Ablauf eines Rennwochenendes

Eine von vielen Besonderheiten der Formel E ist, dass die komplette Renn-Action an einem Tag geschieht. Ein Renntag sieht in der Regel so aus:

Freies Training 1 45 Minuten

Freies Training 2               30 Minuten (bei Doppelevents nur am ersten Renntag)

Qualifying                                              4 Gruppen à jeweils 6 Minuten

(jeder Fahrer eine Zeitrunde mit 200 kW Leistung)

Super Pole                            Die schnellsten 5 Fahrer je 1 Runde

Rennen                                   ca. 50 Minuten

Events mit Doppellauf finden an zwei Tagen statt. Jeder Renntag wird wie ein eigenständiger E-Prix behandelt.

Training

Die Fahrer haben je Event die Möglichkeit, bei zwei Freien Trainings zu testen. Ihnen stehen jeweils beide Rennwagen zur Verfügung. Neu zur Saison 2017/2018: Bei Events mit Doppellauf gibt es am zweiten Renntag nur ein Freies Training.

Qualifying

Die 20 Fahrer werden gemäß aktuellem Meisterschaftsstand in vier Fünfergruppen eingeteilt. Die Reihenfolge, in der die einzelnen Gruppen auf die Strecke gehen, wird per Los bestimmt. Pro Gruppe stehen sechs Minuten zur Verfügung, eine möglichst gute Zeit zu erzielen. Nach der sogenannten „Outlap“ aus der Boxengasse und einer oder mehreren Aufwärmrunden bei 180 kW Leistung darf eine einzige „fliegende“ Runde bei vollen 200 kW Leistung gefahren werden. Die fünf schnellsten Piloten, unabhängig aus welcher Gruppe, nehmen an der Super Pole teil, in der jeder Pilot noch einmal eine gezeitete Runde mit voller Leistung (200 kW) setzt. Die Startaufstellung ergibt sich aus den Rundenzeiten der Super Pole (Platz 1–5) und der Gruppenphase (Platz 6–20).

E-Prix

Das Rennen – oder der E-Prix – beginnt mit einem stehenden Start (keine Einführungsrunde). Die Fahrer stehen zunächst einige Meter hinter ihrer eigentlichen Startbox, um dann in diese vorzufahren. Die Renndauer beträgt rund 50 Minuten. Gegen Rennmitte besuchen die Fahrer ihre Teams zu einem Pflichtboxenstopp, bei dem das Auto gewechselt wird. Zur Saison 2017/2018 wird die maximale Leistung im Rennmodus von 170 kW auf 180 kW angehoben.

FanBoost

Fans der Formel E haben die Möglichkeit, ihre Lieblingsfahrer mit einem Vorteil im Rennen zu unterstützen. Dazu können sie vor und während der ersten sechs Minuten des Rennens über Twitter, die offizielle Formel-E-Website (fanboost.fiaformulae.com) und die Formel-E-App abstimmen. Die drei Fahrer mit den meisten Stimmen erhalten den sogenannten FanBoost. Dieser ermöglicht es ihnen, im zweiten Auto – also nach dem Pflichtboxenstopp – einmalig 100 kJ zusätzliche Energie per Knopfdruck in einem vorgegebenen Fenster von 180 bis 200 kW freizuschalten.

Punkte

Die Top Ten jedes Rennens erhalten Punkte nach dem offiziellen System der FIA analog zu Formel 1 und DTM:

Platz 1                    25 Punkte                              Platz 6                    8 Punkte

Platz 2                    18 Punkte                              Platz 7                    6 Punkte

Platz 3                    15 Punkte                              Platz 8                    4 Punkte

Platz 4                    12 Punkte                              Platz 9                    2 Punkte

Platz 5                    10 Punkte                              Platz 10                 1 Punkt

Für die Pole-Position werden drei zusätzliche Punkte vergeben. Der Fahrer mit der schnellsten Rennrunde erhält einen weiteren Punkt – seit der Saison 2017/2018 allerdings nur noch, wenn er gleichzeitig einen Platz in den Top Ten belegt. Damit soll verhindert werden, dass ein Fahrer, der keine Rolle mehr im Rennen spielt, gezielt Jagd auf den Zusatzpunkt macht.

Meisterschaft

Die Formel E beinhaltet sowohl eine Fahrer- als auch eine Teamwertung. Die Punkte der jeweiligen Fahrer setzen sich aus ihren Ergebnissen in den Rennen zusammen. Die Punkte beider Piloten eines Teams werden über die Saison hinweg zusammengezählt und fließen in die Teamwertung ein.

Reifen

Der offizielle Reifenlieferant Michelin stellt bei jedem Event jedem Fahrer vier neue Vorder- und vier neue Hinterreifen bereit. Zudem kann jeder Fahrer jeweils einen Vorder- und Hinterreifen vom vorangegangenen Rennen nutzen. Die Reifen sind profiliert.