• Martin Tomczyk gewinnt sein zweites DTM-Rennen
  • Perfektes Teamwork innerhalb der Audi Mannschaft
  • Mattias Ekström baut Tabellenführung aus
DTM 2007
Alexandre Prémat, Mattias Ekström, Martin Tomczyk

Mit einem totalen Audi Triumph endete das bisher spannendste und am härtesten umkämpfte DTM-Rennen des Jahres, das von Strategie, packenden Zweikämpfen und perfektem Teamwork innerhalb der Audi Mannschaft geprägt war. 74.500 Zuschauer (am Wochenende) erlebten den ersten Vierfachsieg des Audi A4 in der DTM-Geschichte.

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline) feierte seinen zweiten Sieg in der DTM. Alexandre Prémat (Audi Sport Team Phoenix) wurde Zweiter und stand damit erstmals in seiner noch jungen DTM-Karriere auf dem Podium. Mattias Ekström baute mit einem hart erkämpften dritten Platz seine Tabellenführung aus. Timo Scheider und Christian Abt machten mit den Plätzen vier und sechs das Audi Festival an der niederländischen Nordseeküste perfekt.

Der Audi A4 DTM war in Zandvoort das gesamte Wochenende über eine Klasse für sich. Mit den fünf besten Startplätzen hatte sich die Audi Mannschaft im Qualifying eine optimale Ausgangsposition für das Rennen erarbeitet. Dieses zeigte wieder einmal, wie schwierig es in der DTM ist, selbst mit einem überlegenen Fahrzeug zu gewinnen.

In der ersten Kurve wurde Tom Kristensen von Mercedes-Pilot Bruno Spengler gegen Paul di Resta gedrückt. Die Kollision warf den Dänen weit zurück. Später fuhr Titelverteidiger Bernd Schneider (ebenfalls Mercedes) Kristensen in der berühmt-berüchtigten „Tarzan Bocht“ auf das rechte Hinterrad. Die folgenden Rangeleien mit Schneider und dessen Teamkollegen Jamie Green führten schließlich zum vorzeitigen Aus des Le Mans-Rekordsiegers.

Mattias Ekström führte das Rennen vom Start weg souverän an, verlor beim ersten Boxenstopp jedoch viel Zeit, weil am linken Hinterrad die Radmutter klemmte. Anschließend wurde der Schwede von mehreren Mercedes-Piloten massiv aufgehalten, die ihre Pflichtstopps extrem spät absolvierten. Mit viel Einsatz und einem vorgezogenen zweiten Stopp arbeitete sich Ekström im Krimi von Zandvoort wieder nach vorne.

In der Schlussphase erlebten die Fans eine Neuauflage des Duells mit Mika Häkkinen, das Ekström dieses Mal für sich entscheiden konnte. Fünf Runden vor Rennende überholte der Schwede den zweifachen Formel 1-Weltmeister. In der letzten Runde ging Ekström auch noch an Bruno Spengler vorbei.

Dass Ekström als Dritter sogar noch aufs Podium kam und seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf acht Punkte ausbauen konnte, verdankte er dem Teamgeist seiner Markenkollegen Christian Abt und Timo Scheider, die den Schweden vorbeiließen und ihn damit maximal unterstützten.

Perfektes Teamwork im Wettkampf mit Mercedes demonstrierten auch Martin Tomczyk und Alexandre Prémat: Als der lange Zeit Führende Martin Tomczyk Reifenprobleme bekam, ließ er Prémat vorbei. Als sichergestellt war, dass Mercedes keine Chance mehr auf den Sieg haben würde, gewährte Prémat auf der Zielgerade Tomczyk wieder den Vortritt.

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Das war ein Audi Wochenende – im Qualifying wie im Rennen. Es gab zwar harte Manöver, aber sie waren aus unserer Sicht in Ordnung. Die Fans wollen harte Duelle sehen. Wir haben uns den Vierfachsieg erkämpft, und ich bin überzeugt davon, dass wir ihn uns wirklich verdient haben. Unsere Fahrer und Teams haben heute absolut perfektes Teamwork gezeigt. Jeder weiß ganz genau, was er zu tun hat. Das hat man heute in vielen Situationen gesehen. Ich kann verstehen, dass man bei Mercedes enttäuscht ist. Aber wir hatten an diesem Wochenende einfach die bessere Performance.“

Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM #4)
1. Platz

„Das war ein hartes Rennen, das mich den letzten Nerv gekostet hat. In den letzten neun Runden hatte ich wahnsinnige Probleme – allerdings nur in einer Ecke, nämlich in Kurve drei. Ich lenkte ein, und das Auto fuhr nur geradeaus. Ich weiß noch nicht, warum. In dieser Kurve habe ich eine Sekunde verloren. Das hat sich zum Schluss etwas reguliert, aber nicht viel. Es war nervenaufreibend, weil ich nicht wusste, ob der Reifen so lange halten würde. Vielen Dank an Audi, an das Team Abt Sportsline und vor allem an das Team Phoenix und ganz speziell an Alexandre Prémat. So muss Teamwork aussehen. Wir haben bewiesen, dass wir die beste Teamarbeit leisten können. Vielen Dank dafür. Der Titelkampf ist dadurch noch spannender geworden.“

Alexandre Prémat (Audi Bank Audi A4 DTM #17)
2. Platz, + 0,297 Sek.

„Das Team hat exzellent gearbeitet, und wir waren sehr schnell. Wir haben alles perfekt gemacht. Ich bin mit unserer Arbeit zufrieden und freue mich für Martin (Tomczyk) und Mattias (Ekström), die beide um den Titel kämpfen. Ich habe heute zum ersten Mal ein DTM-Rennen angeführt, was fantastisch war. Dann ließ ich Martin wieder vorbei, damit er zwei Punkte mehr sammelt, was für ihn sehr wichtig ist. Ich freue mich auch für Audi, weil an diesem Wochenende eine Bestleistung erbracht worden ist.“

Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM #3)
3. Platz, + 2,036 Sek.

„Mein Start war gut, das Auto sehr konstant im ersten Stint. Der erste Boxenstopp dauerte zu lang, und ich kam in den Verkehr. Nach dem zweiten Stopp kam ich hinter Häkkinen auf die Strecke zurück, kämpfte mit und kam an ihm vorbei. Christian Abt war sehr nett und ließ mich vorbei, ebenso Timo Scheider. Dass ich mir in der letzten Runde auch noch Bruno Spengler schnappen konnte, war klasse. Platz drei ist unglaublich gut für ein solches Rennen.“

Timo Scheider (Gebrauchtwagen:plus/Top Service Audi A4 DTM #8)
4. Platz, + 2,413 Sek.

„Der Start war okay und lief grundsätzlich nach Plan. Unsere Strategie hat sich zum Ende hin nicht ausgezahlt. Da hing ich hinter drei Vorjahreswagen von Mercedes fest, was mich viel Zeit kostete. Das Manöver mit Bruno (Spengler) am Ende war wirklich schön. Eigentlich wäre heute ein Podiumsplatz möglich gewesen. Aber es ist selbstverständlich, dass ich Mattias (Ekström) und Martin (Tomczyk) im Titelkampf helfe.“

Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM #16)
6. Platz, + 4,969 Sek.

„Von Platz elf auf sechs – damit kann man nur zufrieden sein. Wir haben als Team einen Super-Job gemacht. Wir mussten natürlich auch auf die Meisterschaft achten, was mich am Ende ein, zwei Plätze gekostet hat. Aber wenn ich merke, dass die Leistung stimmt, nimmt man das gerne in Kauf. Wir haben schon viel für Audi getan – so auch heute wieder.“

Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM #11)
10. Platz, + 8,914 Sek.

„Ich hatte einen guten Start und war Fünfter. Ich konnte der Gruppe folgen und war ganz zufrieden. Ich blieb am Anfang sehr lange draußen und fand mich nach dem ersten Stopp weit hinten wieder. Es ist enttäuschend, vorne mitfahren zu können, aber durch Boxenstopps und Strategie hinten zu landen.“

Markus Winkelhock (Audi A4 DTM #20)
13. Platz, + 13,279 Sek.

„Ich hatte schon vor dem Start Pech, als das Auto nicht angesprungen ist. So musste ich aus der letzten Reihe starten. Schon in der ersten Kurve überholte ich einige Autos. Das Rennen war für mich eher ereignislos. Mein Auto übersteuerte über die gesamte Distanz.“

Lucas Luhr (Philips Audi A4 DTM #12)
16. Platz, + 41,986 Sek.

„Mein Rennen war in der ersten Ecke vorbei. Ich hatte einen guten Start. Nach dem Start fuhren mir zwei Gegner ins Auto. Dadurch fehlte die Hälfte der Teile und es ging nichts mehr.“

Tom Kristensen (Siemens Audi A4 DTM #7)
18. Platz, - 5 Rd.

„Mein Rennen war bereits in der ersten Runde entschieden. Ich hatte einen guten Start. Bruno Spengler kam an meiner Innenseite vorbei, da ich die erste Kurve vorsichtig anbremste, denn vor mir waren meine Audi Teamkollegen. Spengler traf mich hart und ich kollidierte mit Paul di Resta. Das kostete mich viele Plätze. Die Boxenstopps waren sehr gut, doch ich fuhr viel im Verkehr. Bernd Schneider und Jamie Green trafen mich am Heck. Ich steckte in einer Gruppe fest und konnte nicht schneller fahren. Sie waren etwas optimistisch. Der letzte Treffer von Bernd Schneider war zu hart für mein Auto und ich musste aufhören. So eine Aktion erwarte ich eigentlich nicht von einem DTM-Champion.“

Hans-Jürgen Abt (Team Direktor Audi Sport Team Abt Sportsline): „Das war ein Riesen-Krimi, der aber für Audi super ausging mit einem Vierfachsieg und Platz sechs. Das ist ein Traumergebnis und eine Bestätigung für die ganze Mannschaft. Heute haben alle perfekt zusammengearbeitet. Das war perfektes Teamwork! Gratulation an alle. Diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen.“

Ernst Moser (Team Direktor Audi Sport Team Phoenix): „Ein perfektes Rennen. Das Tempo hat gestimmt, wir haben im richtigen Moment die Reifen gewechselt, auch die Strategie war gut. Zum Schluss lagen wir sogar in Führung. Alles andere hat sich ergeben. Beide Autos haben sehr viele Punkte gesammelt. Platz zwei – endlich ein Podiumsergebnis. Das hatten wir als Team schon lange nicht mehr. Ein tolles Gefühl!“

Arno Zensen (Team Direktor Audi Sport Team Rosberg): „Ein tolles Rennen für Audi! Drei Fahrer auf dem Podest und vier Autos unter den ersten Vier – einfach gut. Wir im Team Rosberg haken unser Rennen dagegen am besten gleich ab.“

Das Ergebnis in Zandvoort

1. Martin Tomczyk (Red Bull Audi A4 DTM) 38 Rd. in 1:02.31,668 Std.
2. Alexandre Prémat (Audi Bank Audi A4 DTM) + 0,297 Sek.
3. Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM) + 2,036 Sek.
4. Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM) + 2,413 Sek.
5. Bruno Spengler (Mercedes) + 2,944 Sek.
6. Christian Abt (Playboy Audi A4 DTM) + 4,969 Sek.
7. Mika Häkkinen (Mercedes) + 5,748 Sek.
8. Alexandros Margaritis (Mercedes) + 6,929 Sek.
9. Gary Paffett (Mercedes) + 7,882 Sek.
10. Mike Rockenfeller (S line Audi A4 DTM) + 8,914 Sek.
11. Jamie Green (Mercedes) + 10,536 Sek.
12. Bernd Schneider (Mercedes) + 11,805 Sek.
13. Markus Winkelhock (Audi A4 DTM) + 13,279 Sek.
14. Paul di Resta (Mercedes) + 13,758 Sek.
15. Mathias Lauda (Mercedes) + 29,626 Sek.
16. Lucas Luhr (Philips Audi A4 DTM) + 41,986 Sek.
17. Susie Stoddart (Mercedes) - 1 Rd.
18. Tom Kristensen (Siemens Audi A4 DTM) - 5 Rd.