• Le Mans-Rekordsieger nach Aufholjagd im Regen Fünfter
  • Titelverteidiger Mattias Ekström nach Kollision ohne Punkte
  • Frank Stippler bester Fahrer eines Vorjahres-A4
DTM 2005
Audi A4 DTM #5 (Audi Sport Team Abt), Tom Kristensen

Die Entscheidung in der DTM fällt erst beim Finale am 23. Oktober in Hockenheim: Beim türkischen Gastspiel in Istanbul blieb Titelverteidiger Mattias Ekström im Audi A4 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline nach einer Kollision in der Startrunde erstmals in dieser Saison ohne Punkte. Bester Audi Pilot im Regenrennen war sein Teamkollege Tom Kristensen, der sich bei schwierigen Bedingungen vom zehnten auf den fünften Platz nach vorne kämpfte. In der Herstellerwertung fiel Audi auf den zweiten Platz zurück.

Auf der regennassen Strecke hatte sich Mattias Ekström mit einem Blitzstart noch vor der ersten Kurve vom fünften auf den dritten Platz nach vorne geschoben. Am Ende der ersten Runde wurde er jedoch von einem Konkurrenten angerempelt. Von diesem Moment an kämpfte der Schwede mit Handlingproblemen, die im Laufe des Rennens immer gravierender wurden. Nachdem er im ersten Renndrittel auf einem sicheren sechsten Platz lag, fiel Ekström in der Schlussphase bis auf Rang zwölf zurück.

Bester Fahrer eines Vorjahres-A4 des Audi Sport Team Joest war Frank Stippler auf Rang 13. Der Deutsche kam nach einem seiner gewohnt guten Starts als Zehnter aus der ersten Runde zurück und konnte sich Hoffnungen auf Punkte machen. Auf dem zweiten und dem dritten Reifensatz kämpfte der Audi Pilot jedoch mit einem schwierig zu fahrenden Fahrzeug.

Pierre Kaffer (Dreher), Christian Abt (Kollision) und Dindo Capello (Elektronik) schieden aus. Martin Tomczyk musste seinen Audi A4 DTM eine Runde vor Schluss abstellen, weil der Kühllufteinlass durch Gras verstopft war. Allan McNish kam auf Platz 15 ins Ziel.

Stimmen nach dem Rennen

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt #5)
5. Platz, + 30,889 Sek.

„Das war ein Rennen unter sehr schweren Bedingungen mit viel Aquaplaning und schlechter Sicht in der Anfangsphase. Unsere Strategie und die Boxenstopps waren sehr gut. Bei Duellen mit Spengler und Manuel Reuter, der mit Mattias (Ekström) kämpfte, habe ich etwas Zeit verloren. Die Spitze war dann leider schon zu weit weg. Wenn man von Platz zehn startet, kann man nicht viel mehr erwarten.“

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline #1)
12. Platz, + 58,189 Sek.

„Der Start war gut, die Mercedes waren aber schneller. Auch meine beiden Boxenstopps waren nicht perfekt. Beim ersten habe ich den Motor abgewürgt, auch der zweite Stopp war zu langsam. Der letzte Reifensatz hat überhaupt nicht funktioniert, deshalb fiel ich immer weiter zurück. Natürlich bin ich enttäuscht, denn gleich nach dem Start sah es echt gut aus. Nachdem mich Green getroffen hatte, war das Auto jedoch nicht mehr dasselbe.“

Frank Stippler (Audi Sport Team Joest #19)
13. Platz, + 1.08,087 Min.

„Das Auto war sehr gut, mein Start auch, ich war am Anfang schneller als die Leute vor mir. Da schielte ich schon auf die Top Ten, doch auf der abtrocknenden Strecke wurde das Auto nahezu unfahrbar. Deshalb bin ich auf Platz 13 durchgereicht worden. Zufrieden bin ich damit, dass ich bei diesen schwierigen Bedingungen keinen Fehler gemacht habe. Auch die Boxenstopps waren perfekt. Es war ein gutes Wochenende mit einem mageren Ergebnis.“

Allan McNish (Audi Sport Team Abt #6)
15. Platz, + 1.12,520 Min.

„Der Start war sehr schwierig für uns, ich habe versucht, mich aus allem raus zu halten. Jedoch hat mich Alex Margaritis mehrere Male als seine Bremse missbraucht. Wir haben dann einen relativ frühen ersten Stopp gemacht, danach hatte ich freie Fahrt mit einem sehr schön ausbalancierten Auto. So konnte ich viel Zeit gutmachen. Nach dem zweiten Reifenwechsel hat das Auto jedoch stark übersteuert. Meine Rundenzeiten waren auf einen Schlag drei bis vier Sekunden langsamer – das war sehr seltsam.“

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline #2)
16. Platz, - 1 Rd.

„Ich bin auf die Wiese geraten, deshalb mussten wir den ersten Stopp vorziehen, um den Kühler vom Gras zu befreien. Das hat Zeit gekostet. Danach bin ich immer besser in Schwung gekommen, es lief richtig rund. Doch dann wurde ich in die Wiese gedrückt. Das war keine Absicht, Frank (Stippler) hatte mich nicht gesehen. Ich musste eine Runde vor Schluss aber erneut an die Box, damit war das Rennen für mich gelaufen.“

Dindo Capello (Audi Sport Team Joest #18)
Ausfall (Elektronik)

„Das war ein kurzes Rennen für mich, es gab Probleme mit der Elektronik, die durch den Regen nass geworden ist. Als der Motor nicht mehr die volle Leistung abgab, haben wir uns entschieden, aufzuhören. Es machte keinen Sinn, weiterzufahren.“

Pierre Kaffer (Audi Sport Team Joest Racing #15)
Ausfall (Dreher)

„Am Anfang war es ein gutes Rennen, ich lag schon auf Platz zehn. Doch beim ersten Boxenstopp hat irgendetwas geklemmt. Deshalb hatte ich nichts mehr zu verlieren und habe mit vollem Risiko auf Slicks gesetzt. Es war aber noch zu nass, und ich habe mich ins Kiesbett gedreht.“

Christian Abt (Audi Sport Team Joest Racing #14)
Ausfall (Unfall)

„Der Start war nicht so schlecht, ich lag auf Position 15. Die Bedingungen waren schwierig. Trotzdem wollte ich natürlich bis zur Zielflagge kämpfen, aber da hat mir Heinz-Harald (Frentzen) einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Er hat sich wohl verbremst. Auf jeden Fall war mein Rennen beendet, nachdem er mich am Heck getroffen hat.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Das war nicht unser Tag heute. Man konnte sehen, dass das Auto von Mattias (Ekström) nach dem Kontakt mit Jamie Green nicht mehr fahrbar war. Wir müssen analysieren, was da passiert ist, er konnte es einfach nicht mehr in der Balance halten. So war sein Rennen im Prinzip in der ersten Runde beendet. Es tut mir leid für Mattias, aber nun werden wir alles tun, um in Hockenheim vielleicht doch noch einmal alles umzudrehen.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Das war kein gutes Rennen für uns. Einzig Frank (Stippler) hätte wohl in die Punkte fahren können, jedoch waren seine Reifen nach den Stopps nicht optimal. Nun schauen wir nach vorne und wollen im Finale noch einmal angreifen.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Mit diesem Ergebnis können wir natürlich nicht zufrieden sein – vor allem im Hinblick auf die Meisterschaft. Wir hatten nach dem Qualifying keine gute Ausgangsposition, und auch das Rennen lief nicht nach unseren Vorstellungen. Wir müssen analysieren, woran es lag. Das Auto von Mattias (Ekström) war nach der Attacke von Jamie Green, die für meinen Geschmack unnötig hart war, nicht mehr richtig fahrbar. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als das Auto ins Ziel zu schleppen. Tom (Kristensen) hat sich noch vom zehnten Startplatz auf Platz fünf vorgekämpft. Heute ging viel schief. Doch auch so einen Tag muss man wegstecken können, und wir sind nun alle besonders motiviert für Hockenheim. Wir werden zurückschlagen.“