• Fernseh-Köchin Sarah Wiener verwöhnt DTM-Piloten
  • Wiener und Lohmeyer beeindruckt von Fahrt im Renntaxi
  • Großes Doppelinterview mit dem Star-Pärchen
DTM 2008
Peter Lohmeyer, Sarah Wiener, DTM Brands Hatch 2008

Die Fernsehköchin, Buchautorin und Restaurant-Besitzerin Sarah Wiener besuchte Audi zusammen mit ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Peter Lohmeyer („Das Wunder von Bern“), beim DTM-Wochenende in Brands Hatch. Dabei verwöhnte sie nicht nur die Audi Piloten Mattias Ekström, Markus Winkelhock und Mike Rockenfeller vor dem Rennen mit einem Fitness-Essen, sondern Wiener und Lohmeyer erlebten auch den Rausch der Geschwindigkeit am eigenen Körper im Renntaxi. Außerdem stand sie in einem Interview Rede und Antwort über die englische Küche, Fußball-Würstchen und gemeinsame Essens-Erlebnisse.

Sie sind beim DTM-Rennen in Brands Hatch zu Besuch, also in England, einem Land, das nicht als lukullisches Paradies gilt. Stimmt das Vorurteil von der schlechten britischen Küche?
Sarah Wiener: „Was die Profi-Köche betrifft, stimmt das Vorurteil sicher nicht, die sind weltweit ganz weit vorn. Was die breite Masse angeht, mag das anders sein. Das ist ein gewachsenes Problem. Oft ist die heimische Küche nur so gut, wie es die Vielfalt der lokalen Grundnahrungsmittel erlaubt. Und da ist die Auswahl in England schon wegen des Klimas eingegrenzt. Natürlich spielt auch die protestantische Tradition eine Rolle. Schlemmen wie in den katholischen Ländern war schlicht verpönt. Aber England ist auf dem besten Weg, die alten Kochgewohnheiten abzulegen.“

Aber das britische Frühstück mit Rührei, Speck und Bohnen ist immer noch ein Problem?
Wiener: „Für den Bergmann, für den das oft die einzige Mahlzeit am Tag war, mag das in Ordnung gewesen sein. Aber der Mensch verbrennt heute viel zu wenig Kalorien, von Leistungssportlern wie Rennfahrern mal abgesehen. Ganz schlimm ist natürlich der fettige Speck.“

Überhaupt gelten Sie nicht gerade als Fleisch-Fan?
Wiener: „Wir essen einfach zu viel davon. Das ist nicht unbedingt gut für unseren Körper und erst recht nicht für die Umwelt. Die industriemäßige Viehwirtschaft macht sehr viel in der Natur kaputt.“

Schmeckt dem Schalke-Fan Peter Lohmeyer die Stadion-Bratwurst trotzdem noch?
Peter Lohmeyer: „Natürlich feiere ich mit einer Bratwurst, wenn Schalke 2:0 gewinnt. Aber grundsätzlich habe ich schon immer darauf geachtet, was ich esse, und nicht blind reingeschaufelt. Essen hat mit Bewusstsein zu tun, aber immer auch ein bisschen mit Sünde. Trotzdem greife ich lieber zur Bio-Bratwurst, wenn ich kann. Auch wenn es vielleicht komisch klingt: Ich finde es beruhigend, wenn ich weiß, dass das Schwein ein glückliches Leben gehabt hat, zumindest bis zu seinem Tod.“

Wie steht es eigentlich um Ihre Kochkunst?
Lohmeyer: „Noch nicht so berauschend, aber ich übe gerade, weil ich jemanden kennengelernt habe, der gut kochen kann …“

Apropos kennengelernt. Es gibt das Gerücht, es habe zwischen Ihnen beim Essen gefunkt ...
Wiener: „Das kann niemand wissen, denn wir haben es noch niemandem gesagt.“
Lohmeyer: „Es bleibt also ein Gerücht, dass wir uns bei einem Essen während einer Buchmesse kennengelernt haben.“

Wie wichtig ist denn gemeinsames Kochen und Essen für ein harmonisches Zusammenleben?
Lohmeyer: „Ich finde es sehr wichtig. Zusammen zu essen ist immer ein Grund zu kommunizieren.“
Wiener: „Richtig. Außerdem tut man dem anderen mit einem leckeren Essen auch etwas Gutes. Ich sehe dabei auch etwas Philosophisches: Wenn man etwas mit Hingabe zubereitet hat, isst der andere sozusagen auch immer Liebe mit.“
Lohmeyer: „Genau deswegen will ich auch, dass Sarah für Schalke 04 kocht, aber so weit sind wir noch nicht ...“

Wie beurteilt denn der Erfolgsschauspieler Peter Lohmeyer die TV-Arbeit von Sarah Wiener als Fernsehköchin für den Sender Arte?
Lohmeyer: „Sie macht ihre Sache ausgesprochen gut. Sie ist natürlich und locker. Entsprechend positiv kommt Sarah an. Das wissen wir, weil das kritische Arte-Publikum sehr konkrete Beurteilungen abgibt. Ich persönlich mag die Idee der kulinarischen Entdeckungsreisen sehr, das Format passt auch viel besser zu ihr als eine der üblichen Kochshows.“

Schauspieler auf der einen Seite, Fernsehköchin auf der anderen. Bei der Schnittmenge bietet sich ein gemeinsames Projekt geradezu an. Wann stellen sich Lohmeyer und Wiener zusammen an den Herd?
Wiener: „Da sind wir schon dabei, allerdings nur zu Hause ohne Fernsehen.“
Lohmeyer: „Geplant ist – zumindest zunächst – auch nichts anderes.“

Also beruflich erst einmal getrennte Projekte. Welche denn?
Wiener: „Ich komme gerade von Dreharbeiten von neuen Folgen meiner Kochsendung. Diesmal führt uns die kulinarische Abenteuerreise durch Italien. Parallel entsteht ebenfalls für Arte eine Kochsendung für und mit Kindern, die Ostern 2009 ausgestrahlt werden soll. Außerdem bringe ich ein neues Kochbuch heraus, ‚Frau am Herd‘.“
Lohmeyer: „Ich spiele ab dem 24. Oktober in Hamburg das Stück ‚Happy End‘ von Jérôme Savary im St. Pauli Theater. Darauf freue ich mich schon sehr.“

Sie wohnen ja auch zusammen in Hamburg. Wie stehen Sie zum Labskaus, dem eher unappetitlich aussehenden Leibgericht der Hanseaten?
Wiener: „Als Wienerin fragen sich mich das besser nicht.“
Lohmeyer: „Ich finde es okay. Überhaupt mag ich regionale Küche. Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen, da gab es viel Sauerkraut. Wenn ich heute irgendwo hinfahre, bevorzuge ich einheimische Kost. In München gibt’s dann eben Weißwurst. Aber natürlich nicht nur. Abwechslung muss schon sein.“

Frau Wiener, Sie sollen mehrfach vom Auto überfahren worden, einmal fast ertrunken, in Thailand beinahe an der Ruhr gestorben und in einem brennenden Hotel fast verbrannt sein. All das hat Sie nicht geschockt. Wie war denn die Fahrt im DTM-Renntaxi?
„Schnelles Auto fahren ist eigentlich nicht mein Ding, da ich einen Sehfehler habe und selbst entsprechend eher vorsichtig unterwegs bin. Daher hatte ich schon Respekt. Mein erster Gedanke vor dem Einsteigen: Hoffentlich musst du dich nicht übergeben. Zum Glück blieb das mir und dem Auto erspart. Die Fahrt war einfach beeindruckend. Mir fehlen die Worte, das zu beschreiben. Achterbahn hoch drei.“

Und bei Ihnen, Herr Lohmeyer?
„Als wir die Einladung von Audi zum Besuch in Brands Hatch und der Taxifahrt im A4 DTM bekommen haben, rief ich gleich meinen Schauspielkollegen Richy Müller an, der ja selbst schon Rennen gefahren ist. Er hat mir gesagt, ich solle mich auf einiges gefasst machen. Das habe ich auch. Aber das Erlebte hat meine Erwartungen noch übertroffen. Einfach geil.“