• McNish und Capello bauen Meisterschaftsführung aus
  • Pirro/Werner komplettieren fünften LM P1-Doppelsieg
  • Beide Audi R10 TDI in Utah lange Zeit vorn
ALMS 2007
Audi R10 TDI #1 (Audi Sport North America), Dindo Capello

Dindo Capello/Allan McNish (Italien/Schottland) erzielten beim fünften Lauf der American Le Mans-Serie in Salt Lake City (US-Bundesstaat Utah) den zweiten Gesamtrang für den Audi R10 TDI und feierten gemeinsam mit ihren Teamkollegen Emanuele Pirro/Marco Werner (Italien/Deutschland) einen Doppelsieg in der LM P1-Kategorie.

Emanuele Pirro, der von der achten Position ins Rennen gegangen war, zog mit einem perfekten Start an sieben Autos vorbei und setzte sich noch vor der ersten Kurve an die Spitze des Feldes. Dindo Capello, der im Qualifying am Freitag den achten Rang belegt hatte, musste das Rennen aus dem hinteren Feld aufnehmen, da das Team nach seinem Dreher im Qualifying vor dem Rennen alle vier Reifen gewechselt hatte. Mit einem starken Start arbeitete sich auch Capello nach vorn und eroberte nach einer Gelbphase den zweiten Platz hinter Pirro.

Nach 22 Runden steuerte Pirro die Box an und übergab den Audi R10 TDI in Führung liegend an Marco Werner. Dindo Capello übernahm die Spitzenposition, legte aber wenig später ebenfalls einen Boxenstopp ein. Allan McNish ging nach den Stopps der Konkurrenz nach der Hälfte des 2:45 Stunden langen Rennens wieder in Führung. Beide Audi R10 TDI mussten später noch einmal zum Tanken und Reifenwechsel an die Box. Mit nur 9,9 Sekunden Rückstand auf den führenden Porsche der LM P2-Kategorie beendete Allan McNish das Rennen auf Gesamtrang zwei und baute damit zusammen mit Dindo Capello die Führung in der LM P1-Meisterschaft weiter aus. Marco Werner/Emanuele Pirro komplettierten mit Platz sechs den Audi Doppelsieg in der LM P1-Klasse.
Der nächste Einsatz für den Audi R10 TDI ist das 24 Stunden Rennen in Le Mans (16./17. Juni). Der sechste Saisonlauf der American Le Mans-Serie findet drei Wochen später, am 7. Juli, in Lime Rock statt.


Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Wir haben in Salt Lake City erneut gesehen, wie sehr das aktuelle Reglement die leichteren LM P2-Fahrzeuge bevorteilt. Die Differenz in den Rundenzeiten war im Qualifying in etwa so, wie wir sie in Ingolstadt mit Computersimulationen vorausberechnet hatten. Die Fahrer und das ganze Team haben einmal mehr das Maximum gegeben und einen weiteren Sieg in der LM P1-Klasse geholt. Nun freuen wir uns alle auf Le Mans, wo das Reglement des ACO gilt und die LM P1 das ist, was sie sein soll: die ‚Königsklasse‘ der Sport-Prototypen.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #1): „Ein großartiges Ergebnis für uns. Es war eine tolle Leistung von Allan, mir und der gesamten Audi Mannschaft von Fahrzeug #1. Nach den ersten Runden waren wir der Position, das Rennen zu gewinnen. Davon konnten wir nach dem Qualifying nur träumen. Einem Gesamtsieg so nahe gewesen zu sein, tut ein bisschen weh, doch unsere kleineren Tanks sind in diesem Jahr ein Nachteil. Während meines Stints war der Audi perfekt. Ich war lange Zeit hinter Emanuele, wenn ich an ihm vorbei gekommen wäre, hätte ich vielleicht siegen können.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #1): „Dindo hatte vom hinteren Feld einen super Start und fuhr nach einer Gelbphase bis auf den zweiten Platz vor. Schade für ihn, dass die Leistung beider Audi sehr eng beieinander lag und er Emanuele nicht überholen konnte, bis ‚EP’ an die Box fuhr. Ich habe das Rennen dann an fünfter Position aufgenommen, war zwölf Sekunden vor Marco und fuhr so schnell ich konnte. Der Audi war sehr gut und ich glaube, ich hätte heute nicht schneller sein können. Am Ende hat unsere Leistung nicht ganz für einen Gesamtsieg gereicht, aber realistisch gesehen war ein zweiter Platz viel mehr als wir erwartet hatten.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #2): „Es war ein Rennen mit zwei Seiten. Der Start war einfach toll. Das Timing hat perfekt gepasst, wir haben auf den ersten Metern viel Boden gutgemacht und die lange Gerade optimal ausgenutzt. Danach habe ich mir die Reifen eingeteilt und einen guten Vorsprung herausgefahren. Nach dem Boxenstopp lief es dann nicht mehr so gut und wir hatten nicht den Speed, um dieses Rennen zu gewinnen.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #2): „Ich weiß nicht, warum ich im ersten Stint so viel Zeit verloren haben. Obwohl ich nach dem Boxenstopp einen Reifensatz hatte, mit dem ich im Training nicht klar kam und mich gedreht hatte, fuhr ich mit diesen Reifen meine schnellsten Runden. Das Ergebnis ist besser als wir vor dem Rennen erwartet hatten. Trotzdem bin ich etwas enttäuscht.“

Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America): „Beide Audi haben heute sehr gute Leistungen gezeigt. Emanueles Start zählte zu den spektakulärsten, die ich je gesehen habe, er war atemberaubend. Ich glaube, ohne das Handicap des in dieser Saison von 90 auf 81 Liter verkleinerten Tanks hätten wir gesiegt. Aber nach dem Qualifying am Freitag ist das Rennergebnis ein unerwartetes Geschenk. Wie immer hat die Mannschaft sehr gut zusammen gearbeitet und einen super Job gemacht und damit Allan, Dindo, Emanuele und Marco erlaubt, so konkurrenzfähig auf der Strecke zu agieren.“


Das Ergebnis in Salt Lake City

1. Maassen/Briscoe (Porsche) 66 Rd.
2. Capello/McNish (Audi R10 TDI) + 9,932 Sek.
3. Bernhard/Dumas (Porsche) + 57,191 Sek.
4. Leitzinger/Wallace (Porsche) + 1.28,563 Min.
5. Smith/Dyson (Porsche) + 1.50,637 Min.
6. Pirro/Werner (Audi R10 TDI) + 1.57,262 Min.
7. Fernandez/Diaz (Acura/Honda) – 5 Rd.
8. Gavin/Beretta (Corvette) – 5 Rd.
9. Magnussen/O’Connell (Corvette) – 5 Rd.
10. Field/Field/Berry (Creation-Judd) – 6 Rd.