DTM 2004
Mattias Ekström, Audi A4 DTM #5 (Audi Sport Team Abt)

Schon im dritten Rennen feierte der neue Audi A4 DTM seinen ersten Sieg. In der Hitzeschlacht auf dem Adria International Raceway bei Venedig (Italien) behielt Mattias Ekström eiskalt die Nerven: Von der Pole Position aus setzte sich der 25-jährige Shooting-Star der DTM an die Spitze des Feldes, kontrollierte 47 Runden lang souverän das Tempo und sorgte für den ersten Sieg des Audi Werksteams in der DTM seit 1992. Für die anderen Audi Piloten verlief das Rennen turbulent: Tom Kristensen touchierte seinen Teamkollegen Martin Tomczyk und kassierte dafür genauso eine Drive-Through-Strafe wie Christian Abt für eine Berührung mit Heinz-Harald Frentzen und Emanuele Pirro für zu schnelles Fahren in der Boxengasse. Frank Biela musste aufgeben, weil beim Boxenstopp das linke Hinterrad nicht richtig befestigt war.

Stimmen nach dem Rennen

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt / Audi A4 DTM #5)
1. Platz, + 3,156 Sekunden

„Das Rennen kam mir unheimlich lang vor, weil es sehr heiß war und die Strecke so langsam ist. Wenn man überlegen führt, zählt man jede Runde. Wir wollten diesen Sieg unbedingt und haben ihn uns auch wirklich verdient. Audi war hier in allen Trainingssitzungen am Schnellsten, ich habe die Pole Position geholt und im Rennen das Tempo kontrolliert. Für mich war es ein perfektes Wochenende mit einem perfekten Auto und einem perfekten Team. So kann es weitergehen.“

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt / Audi A4 DTM #6)
8. Platz, + 35,301 Sekunden

„Heute war mehr drin als nur ein Punkt. Mein Start war sensationell. Ich hatte mit Mattias die Strategie ausgearbeitet, wie ich in den ersten Runden nach vorne komme. Das hat genauso so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt haben. Dann kam es zu Rangeleien mit den Mercedes-Fahrern und schließlich zur Kollision mit Tom. Das war schade, aber sicher keine Absicht von ihm. Er hat sich bei mir auch schon entschuldigt.“

Emanuele Pirro (Audi Sport Infineon Team Joest / Audi A4 DTM #44)
9. Platz, + 45,253 Sekunden

„Wir müssen anhand der Datenaufzeichnung herausfinden, warum es zur Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse kam. Die Drive-Through-Strafe hat uns um verdiente Punkte gebracht, denn der Renn-Speed war sehr gut. Auch die Boxenstopps waren toll. Jeder im Team gibt wirklich sein Bestes. Es ist schade, dass wir so knapp Punkte verpasst haben. Aber trotz des Ergebnisses glaube ich, dass wir wieder einen Schritt vorwärts gemacht haben.“

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt Sportsline / Audi A4 DTM #12)
10. Platz, + 58,130 Sekunden

„Die Kollision mit Martin war ganz klar mein Fehler, aber es war eine Situation, wie sie in einem Rennen immer wieder passieren kann. Ich hatte keine Chance, Martin auszuweichen. Obwohl ich versucht habe, ihn nicht zu treffen, habe ich ihn doch ganz leicht berührt. Diese kleine Berührung hatte große Folgen. Nach der Drive-Trough-Strafe war mein Rennen gelaufen.“

Christian Abt (Audi Sport Team Abt Sportsline / Audi A4 DTM #11)
Ausfall (Unfallfolgen)

„Mein Start war sehr gut. Ich konnte mich etwas nach vorne arbeiten, hing dann aber hinter Frentzen fest. Der war sehr langsam, als hätte er ein Problem mit seinem Auto. Hinter uns bildete sich schon eine Kette, deshalb wollte ich unbedingt vorbei. Ich habe ein Loch gesehen, doch das hat er zugemacht und ich habe ihn getroffen. Dass ich dafür bestraft würde, war mir im selben Moment klar. Das wäre alles noch nicht so schlimm gewesen, wäre mir nicht später ein anderes Auto ins Heck gefahren. Weil die Spur verzogen war, machte es keinen Sinn, weiterzufahren.“

Frank Biela (Audi Sport Infineon Team Joest / Audi A4 DTM #45)
Ausfall (Rad verloren)

„Was die Performance angeht, ist dieses Wochenende grundsätzlich besser gelaufen als die bisherigen. Ich hatte einen guten Start, kam einigermaßen durch die hektische erste Runde. Beim ersten planmäßigen Boxenstopp wurde aus irgendwelchen Gründen das linke Hinterrad nicht festgezogen. Damit war mein Rennen gelaufen. Wir müssen analysieren, was da passiert ist.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
„Ich bin überglücklich. Wir waren schon bei den ersten beiden Rennen ganz vorne dabei und auf dem Podium – jetzt haben wir endlich den verdienten Lohn unserer harten Arbeit eingefahren. Mattias war perfekt, seine beiden Boxenstopps vom Feinsten – und ich bin mir sicher, dass sich auch die Party heute Abend sehen lassen kann.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Infineon Team Joest):
„Was mit Frank passiert ist, ist echt schade, denn er lag gut im Rennen. Mir tun die Jungs leid, die sich nun selbst die allergrößten Vorwürfe machen. Wir werden herausfinden, was passiert ist und daraus lernen. Emanuele ist ein ganz starkes Rennen gefahren. Platz sechs wäre mindestens drin gewesen. Leider hat er das Speed Limit überschritten, dadurch waren die Punkte weg. Von Startplatz 16 auf Rang sechs nach vorne zu fahren, war eine Top-Leistung, die leider nicht belohnt wurde.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
„Mattias ist ein ausgezeichnetes Rennen gefahren und hat sich den Sieg gemeinsam mit seinem Team erkämpft. Die Boxenstopps waren toll, die Strategie hat gestimmt. Alles lief bei ihm optimal, bei den anderen leider nicht. Wir werden die Dinge besprechen und uns auf dieser Seite beim nächsten Mal verbessern. Insgesamt war es aber eine tolle Leistung, auf die wir stolz sein dürfen. Wir haben gesehen, dass der A4 DTM das, was man ihm von Anfang an zugetraut hat, auch wirklich umsetzen kann. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass es bei den nächsten Rennen entsprechend weitergeht.“