DTM 2004
Mattias Ekström, Audi A4 DTM #5 (Audi Sport Team Abt)

Mattias Ekström hat auf dem EuroSpeedway für Audi die Führung in der DTM erkämpft. 74.000 Zuschauer erlebten ein Tourenwagen-Rennen der Extraklasse, in dem sich der Schwede einen packenden Schlagabtausch mit der Konkurrenz lieferte. Schon in der ersten Kurve nach dem Start ging Ekström mit dem Audi A4 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline außen am bisherigen Tabellenführer Christijan Albers vorbei. In der Schlussphase attackierte der Niederländer vehement, doch der Audi Pilot verteidigte seine Position erfolgreich und zog damit an der Tabellenspitze mit Albers gleich. Nachdem Ekström und Albers als Zweite und Dritte über die Ziellinie gefahren waren, rückten sie nachträglich je einen Platz auf, weil der ursprüngliche Sieger aus der Wertung genommen wurde.

Emanuele Pirro holte trotz Fiebers und einer Startkollision, die ihn ans Ende des Feldes zurück warf, Platz sechs und damit drei weitere Punkte für das Audi Sport Infineon Team Joest. Christian Abt, Tom Kristensen, Frank Biela und Martin Tomczyk belegten die Ränge neun, zehn, zwölf und 14. Gegen Kristensen wurde eine Drive Trough-Strafe verhängt, nachdem sich ein Mechaniker in der Startaufstellung eine Hand unter dem Auto eingeklemmt hatte und sein A4 deshalb noch einmal angehoben werden musste. Unbelohnt blieb auch die eindrucksvolle Aufholjagd von Martin Tomczyk, der sich von Startplatz 21 schon in der ersten Runde auf Rang zwölf nach vorne kämpfte und auf Rang sieben lag, ehe er kurz vor Rennende von einem Konkurrenten umgedreht wurde.

Stimmen nach dem Rennen

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt / Audi A4 DTM #5)
1. Platz

„Als ich Christijan Albers und Bernd Schneider im Rückspiegel sah, wusste ich, dass ich hart um meinen zweiten Platz würde kämpfen müssen. Die Duelle mit Albers waren hart, aber fair – wir haben jede Menge blauen und silbernen Lack ausgetauscht. In der DTM geht es um Millimeter. Wer da ganz vorne sein will, der muss hart und am Limit fahren. Ich glaube, wir haben den Zuschauern heute eine tolle Show geboten – auch wenn es meine Mannschaft an der Box vielleicht einige Nerven gekostet hat. Ich muss fairer Weise sagen, dass auf der Strecke heute Gary Paffett gewonnen hat. Aber sein Team hat offenbar einen Fehler gemacht.“

Emanuele Pirro (Audi Sport Infineon Team Joest / Audi A4 DTM #44)
6. Platz, + 28,625 Sek.

„Ich freue mich sehr über das Ergebnis, denn vor dem Start wusste ich nicht, ob ich durchhalten würde. Ich habe Fieber und musste Medikamente nehmen. Das Rennen war hart und es fing auch noch schlecht an, weil ich in der ersten Kurve umgedreht wurde. Dann habe ich aber einen guten Rhythmus gefunden und konnte Platz um Platz gut machen. Das Joest-Team hat toll gearbeitet. Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Wir verbessern uns von Rennen zu Rennen.“

Christian Abt (Audi Sport Team Abt Sportsline / Audi A4 DTM #11)
9. Platz, + 41,665 Sek.

„Mein Auto war sehr gut, vor allem in den Kurven. Auf den Geraden fehlte etwas Speed, daran müssen wir arbeiten. Für mich war es heute wichtig, das Rennen durchzufahren, das ist mir gelungen. Es wären sogar Punkte möglich gewesen, wenn ich nicht beim ersten Boxenstopp den Motor abgewürgt hätte. Das tut mir Leid für mein Team, denn der Boxenstopp war richtig schnell – ich hätte mit einem Schlag mehrere Autos überholt. Trotzdem bin ich nicht unzufrieden. Und jetzt kommt der Norisring, meine Lieblingsstrecke.“

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt Sportsline / Audi A4 DTM #12)
10. Platz, + 41,976 Sek.

„Wenn man als 18. startet und dann auch noch eine Drive Trough-Strafe bekommt, kann man nicht mehr erwarten. Mein A4 war sehr gut, ich hätte Audi und dem Team gerne die Punkte geholt, die sie heute verdient gehabt hätten. Ohne die Drive Trough-Strafe, für die ich relativ wenig Verständnis habe, wäre ich locker in die Punkte gefahren. Aber ich muss die Strafe akzeptieren.“

Frank Biela (Audi Sport Infineon Team Joest / Audi A4 DTM #45)
12. Platz, + 48,656 Sek.

„Ich habe das Rennen zumindest zu Ende gefahren. Das Auto war recht gut fahrbar, ich konnte das Tempo meiner Vorderleute mitgehen. Zu überholen, ist allerdings ein ganz anderes Thema, zumal noch immer etwas an Performance fehlt. Ein paar Positionen habe ich verloren, als ich beim zweiten Stopp den Motor abgewürgt habe. Das war natürlich schade.“

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt / Audi A4 DTM #6)
14. Platz, + 1.07,612 Min.

„Jeder hat heute gesehen, was ich kann. In der ersten Runde von Startplatz 21 auf Rang zwölf nach vorne zu fahren, war einfach traumhaft. Beim ersten Boxenstopp habe ich etwas Zeit verloren, aber das hätte mich nicht daran gehindert, Siebter zu werden. Leider fahren einige nicht ganz so sauber, wie sie es tun sollten.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Das war ein weiteres Top-Rennen von Mattias. Er hat aus dem Audi alles herausgeholt, was heute möglich war. Wir wussten, dass es am EuroSpeedway aufgrund der Streckencharakteristik nicht leicht werden würde. Trotzdem wäre der Sieg im Rennen möglich gewesen. Am wichtigsten war heute aber, dass wir uns in Blickrichtung Meisterschaft sehr gut verkauft haben.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Infineon Team Joest): „Ich freue mich, dass wir nach dem für uns schwierigen Adria-Wochenende eine solide Leistung gezeigt haben. Emanuele ist am Start angeschubst worden, war vorübergehend Letzter und ist mit Fieber trotzdem noch in die Punkte gefahren – das war eine grandiose Leistung. Glückwunsch an Emanuele und vielen Dank an das ganze Team. Die Boxenstopps waren gut, die Strategie hat gestimmt. Die Leistung motiviert uns für den Norisring zusätzlich.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Was man hier gesehen hat, spricht Bände: Das war einfach ganz toller Motorsport. Mattias hat es geschafft, gegen drei Konkurrenten, die heute auf den Geraden die etwas schnelleren Autos hatten, bis zum Schluss hart, aber fair zu kämpfen. Die Tabellenführung hat sich Mattias verdient erarbeitet. Das Nachspiel war natürlich nicht so erfreulich. Aber auch wir haben in diesem Jahr schon mehrfach zu spüren bekommen, wie hart in der DTM durchgegriffen wird. Das zeigt die Strafe, die heute gegen Tom Kristensen ausgesprochen wurde. Er hatte ebenfalls keinen Wettbewerbsvorteil. Unabhängig davon ist es phantastisch, dass wir nun als Führende der DTM zum Norisring kommen. Dort werden wir alles daran setzen, dass Mattias an der Spitze nicht mehr ganz so alleine ist.“