DTM 2004
Emanuele Pirro, Audi A4 DTM #44 (Audi Sport Infineon Team Joest)

Obwohl es bei den beiden je 30 Minuten langen Rennen in Shanghai nicht um Meisterschaftspunkte geht, möchte die Audi Werksmannschaft vor dem chinesischen Publikum einen guten Eindruck hinterlassen. Neben den sechs Audi Stammpiloten aus der DTM (Christian Abt, Frank Biela, Mattias Ekström, Tom Kristensen, Emanuele Pirro und Martin Tomczyk) starten auch Rinaldo Capello und Peter Terting. Der Italiener pilotiert einen zusätzlichen Audi A4 DTM, der von der Joest-Mannschaft betreut wird. Nachwuchspilot Terting sitzt in einem Abt-Audi TT-R aus der vergangenen Saison. Alle acht Audi Fahrer hatten nur zwei kurze Trainingssitzungen Zeit, um sich auf den neu gebauten Kurs einzuschießen. Emanuele Pirro über die 2,840 Kilometer lange Strecke.

Was ist Ihr erster Eindruck von dem Stadtkurs in Shanghai?
Emanuele Pirro:
„Ich habe einen sehr guten Eindruck. Die Veranstalter haben ein tolles Layout entworfen und sehr professionell gearbeitet – besonders, wenn man bedenkt, dass hier zum ersten Mal ein Rennen ausgetragen wird. Was das Fahren angeht, haben wir es natürlich schwer, weil es so gut wie keinen Grip auf der Strecke gibt. Deshalb haben wir nicht ganz so viel Spaß, wie wir auf diesem Kurs eigentlich haben könnten.“

Wie schwer ist es, einen neuen Kurs an nur einem Tag zu lernen?
Emanuele Pirro:
„Für mich ist das kein großes Problem. Um ehrlich zu sein, bevorzuge ich sogar neue Strecken, die noch kein Pilot kennt. So haben wir alle die gleichen Voraussetzungen. Natürlich muss man beim Lernen eines Stadtkurses viel vorsichtiger sein als sonst, denn schon der kleinste Fehler kann hier für dich das Ende des Rennwochenendes bedeuten.“

Was sind die kniffligsten Stellen der Strecke?
Emanuele Pirro:
„Es gibt eine ganze Reihe schwieriger Stellen. Aber da ist ein Punkt zwischen der zweiten und dritten Kurve, wo die Strecke sehr eng wird und im Belag eine extrem hohe Bodenwelle ist, die das Auto sogar ein wenig springen lässt. Man muss eigens für diese Bodenwelle bremsen, sonst wird es gefährlich – was ja gestern einige Fahrer am eigenen Leib erfahren haben.“

Gibt es Überholmöglichkeiten hier in Shanghai?
Emanuele Pirro:
„Das Überholen wird extrem schwierig, weil neben der Ideallinie viel Staub und Dreck liegt. Ich glaube, man braucht zum Überholen einen Fehler des Konkurrenten – und das passiert in der DTM ja nicht so oft.“

Es ist das heißeste DTM-Rennen des Jahres. Wie kommen Sie damit klar?
Emanuele Pirro:
„Die Hitze wird auf jeden Fall eine Rolle spielen, vor allem im zweiten Rennen. Ich hoffe, es wird keine entscheidende Rolle sein. Leider gibt es keinen Weg, sich darauf vorzubereiten – du musst einfach cool bleiben.“