DTM 2004
Mattias Ekström auf dem Podium

Mattias Ekström hat seine Ankündigung wahr gemacht und auf dem Nürburgring für Audi die Führung in der DTM zurückgeholt. Vor einer Traumkulisse (103.000 Zuschauer am Wochenende) belegte der Schwede mit seinem Audi A4 DTM den zweiten Platz und hat in der Gesamtwertung nun fünf Punkte Vorsprung auf den bisherigen Tabellenführer Christijan Albers. Ekström war am Start zunächst auf Platz drei zurückgefallen, schob sich aber noch in der ersten Runde wieder auf Rang zwei nach vorne. Während der gesamten Distanz hielt sich der Audi Werksfahrer in Schlagdistanz zum späteren Sieger Gary Paffett, ging aber mit Blickrichtung auf die Gesamtwertung kein unnötiges Risiko ein. Ein starkes Rennen zeigte auch Tom Kristensen: Der Däne kämpfte sich mit seinem Audi A4 DTM vom neunten Startplatz auf Rang fünf nach vorne. Die anderen vier Audi Piloten wurden bereits in der Startrunde in Kollisionen verwickelt und so um alle Chancen gebracht.

Stimmen nach dem Rennen

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt / Audi A4 DTM #5)
2. Platz, + 2,190 Sek.

„Platz zwei im Rennen war zwar nicht perfekt. Ich denke, wir hätten hier gewinnen können, aber die Führung in der Meisterschaft ist viel wichtiger. Jetzt habe ich sogar fünf Punkte Vorsprung. Ich hoffe, das ist ein gutes Omen für die zweite Saisonhälfte. Das Rennen selbst war für mich nicht besonders aufregend. Ich wusste, dass der Start die beste Gelegenheit war, Gary (Paffett) zu überholen. Leider haben die Räder zu stark durchgedreht. In der ersten Kurve sah ich dann im Rückspiegel Dumbreck kommen. Ich hätte seinen Angriff leicht abwehren können, wollte aber kein Risiko eingehen. Drei Kurven später habe ich ihn wieder überholt. Ich kam dann immer näher an Paffett heran, aber nicht nahe genug.“

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt Sportsline / Audi A4 DTM #12)
5. Platz, + 24,722 Sek.

„An diesem Wochenende war ich ständig unter den schnellsten Drei – mit Ausnahme der Super Pole. Deshalb musste ich so weit hinten starten, und es war natürlich schwer, von meiner Startposition nach vorne zu kommen. Mein Team hatte aber eine tolle Strategie, ich konnte viele Plätze gutmachen. Wenn mir beim zweiten Boxenstopp nicht der Motor ausgegangen wäre, wäre sogar Platz drei möglich gewesen. Ich bin trotzdem zufrieden: Ich habe wertvolle Punkte geholt und wieder viel über die DTM gelernt.“

Emanuele Pirro (Audi Sport Infineon Team Joest / Audi A4 DTM #44)
11. Platz, + 40,122 Sek.

„Ich hatte von diesem Rennen wesentlich mehr erwartet, aber wir hatten mit unserer Strategie kein Glück. Ich bin mehrmals hinter langsameren Autos hängen geblieben. In der ersten Runde ging es drunter und drüber. Einige sind sich ohne Grund in die Autos gefahren. Leider konnte ich nicht davon profitieren, weil auch mein A4 beschädigt wurde. Ich habe Speed auf den Geraden verloren, und die Balance war nicht mehr perfekt.“

Christian Abt (Audi Sport Team Abt Sportsline / Audi A4 DTM #11)
13. Platz, + 1.15,514 Min.

„Der Start war okay, aber in der ersten Kurve ist mir gleich einer hinten rechts ins Auto gefahren. Dadurch hatte ich einen schleichenden Plattfuß und musste nach der ersten Runde an die Box. Nach dem tollen Trainingsergebnis bin ich total enttäuscht.“

Frank Biela (Audi Sport Infineon Team Joest / Audi A4 DTM #45)
Ausfall (Unfallfolgen)

„Der Start war gut, Turn 1 war gut, Turn 2 war gut, Turn 3 habe ich leider nicht mehr erlebt. Ich war in der Zange zwischen zwei anderen Autos. Beide haben rein gezogen und mich getroffen, wir sind dann gemeinsam in Turn 3 gerutscht und haben dann auch noch den armen Martin (Tomczyk) mitgenommen. Das war schade, aber ich hatte keine Chance, die Kollision zu verhindern.“

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt / Audi A4 DTM #6)
Ausfall (Unfallfolgen)

„Mein Start war super, ich war schon Fünfter, doch in der dritten Kurve habe ich plötzlich von hinten einen Schlag bekommen. Was genau passiert ist, muss ich mir erst einmal im Fernsehen anschauen. Mit einem so guten Auto in der ersten Runde auszufallen, ist natürlich eine riesengroße Enttäuschung.“

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): „Mattias ist wieder ein sensationelles Rennen gefahren. Schade, dass er am Start eine Position verloren hat. Das hat in der ersten Runde relativ viel Zeit gekostet. Und gegen einen Gary Paffett hat man keine Chance, wenn man Zeit verliert. Die beiden waren einmal mehr eine Klasse für sich. 23 Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten sagen alles. Gratulation an alle zwei!“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Infineon Team Joest): „Wenig Lohn für viel Arbeit: Nach der ersten Runde war das Rennen für uns eigentlich gelaufen. Frank hat sich beim Tohuwabohu nach dem Start einen Kühler beschädigt, deshalb musste er aufhören. Bei Emanuele hatten wir von Anfang an vor, ihn im ersten Stint möglichst lange draußen zu lassen. Auch er wurde in die Kollisionen verwickelt und war durch einen Schaden an der Frontpartie gehandicapt. Er hat sich mit dem demolierten Auto aber tapfer durchgebissen.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Wir haben leider sehr schnell drei Autos verloren. Die anderen haben dann allerdings wirklich das Beste gegeben. Mattias ist ein tolles Rennen gefahren. Tom ist von hinten auch sehr gut nach vorne gekommen. Wir haben zwar nicht das Rennen gewonnen, was unser Ziel war. Aber wir sind jetzt in der Meisterschaft wieder vorne, und damit können wir zufrieden sein.“