ALMS 2000
Podium in Silverstone: Rinaldo Capello, Allan McNish

Der erste Auftritt der American Le Mans-Serie (ALMS) in Europa war ein echter Krimi. In einem spannenden 500-Kilometer-Rennen holte Audi einen Platz auf dem Podium: Rinaldo Capello und Allan McNish wurden Dritte, Frank Biela und Emanuele Pirro erreichten Platz fünf in Silverstone.

Die Entscheidung im Rennen fiel erst kurz vor Ende der insgesamt 98 Runden. Nach einem furiosen Start, bei dem Allan McNish von Platz vier auf Rang drei und Emanuele Pirro von Position acht auf den fünften Platz fuhr, übernahm McNish in der 14. Runde die Führung. Während des zweiten Boxenstopps verloren beide Audi R8R jedoch Zeit und Positionen.

Wenige Runden vor dem Ziel erfuhr Rinaldo Capello, welche unerwarteten Zwischenfälle in einem drei Stunden langen Rennen passieren können: Nachdem die Radaufhängung als Folge einer Kollision zu Beginn des Rennens brach, fuhr Capello auf drei Rädern ins Ziel und holte den dritten Platz.

Stimmen nach dem Rennen

Rinaldo Capello (#77): “Um ehrlich zu sein: Ich wusste gar nicht genau, auf welchem Platz wir lagen, weil mein Funk nicht funktionierte. Ich habe nur gemerkt, dass etwas hinten am Fahrzeug nicht stimmte. Abgesehen davon fühlte sich das Auto wirklich gut an. Ich hatte nur zu Beginn meines Turns ein paar Schwierigkeiten. In den Rechtskurven war ich schnell, in den Linkskurven nicht. Aber nach zehn Runden hatte ich mich darauf eingestellt.“

Allan McNish (#77): “Das war eines dieser Rennen, die zuerst gut laufen, dann verloren scheinen und schließlich doch wieder gut ausgehen. Als Rinaldo am Ende die Boxen ansteuerte, war ich bereits auf dem Weg in den Truck, um mich umzuziehen. Der Platz auf dem Podium war eine große Überraschung – aber eine schöne.“

Frank Biela (#78): “Ich hätte nicht gedacht, dass das Rennen so spannend wird. Als ich von Emanuele übernahm, sagte er schon, dass wegen des lockeren Luftleitblechs das Auto schwieriger zu fahren ist. Er hatte recht: Auch ich musste mit Über- und Untersteuern kämpfen.”

Emanuele Pirro (#78): “Das Rennen fing besser an, als wir es vorher gedacht hatten. Aber dann löste sich vorne das Luftleitblech, und das Auto war plötzlich sehr schwer zu fahren – besonders, als die Reifen nachließen. Am Ende hatten wir sehr viel Glück.“

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Sportchef: “Zum Abschied der Vorjahresautos war das Rennen heute eine schöne Sache. Trotzdem bin ich ziemlich enttäuscht. Die Fehler, die wir in der Box gemacht haben, kann kein Fahrer auf der Strecke wieder aufholen. Daran müssen wir bis Le Mans unbedingt arbeiten.“

Reinhold Joest, Teamdirektor Audi Sport North America: “Das war ein spannendes und verrücktes Rennen. Am Ende hatten wir natürlich Glück. Aber ich denke, wir haben uns dieses kleine Geschenk redlich verdient, immerhin haben die Zuschauer eine tolle Show gesehen. Leider haben wir wertvolle Zeit bei den Boxenstopps verloren.“

Ergebnis

1. Lehto/Müller (BMW) 98 Runden
2. Brabham/Magnussen (Panoz) + 33.493 Sek.
3. Capello/McNish (Audi R8R) + 1.44,322 Min.
4. O´Connell/Katoh (Panoz) -1 Runde
5. Biela/Pirro/Alboreto (Audi R8R) - 1 Runde
6. Collard/Bernard (Cadillac) - 1 Runde
7. Clerico/Grouillard/Bourdais (Courage) - 4 Runden
8. Beretta/Wendlinger (Chrysler Viper) - 7 Runden
9. Donohue/Archer (Chrysler Viper) - 8 Runden
10. Gache/Formato (Courage-Judd) - 10 Runden