WEC Austin 2015
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef)

Der Audi-Motorsportchef nach dem zweifachen Podiumserfolg bei der FIA WEC in Austin.

Dr. Ullrich, beim fünften Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Austin standen zum ersten Mal in diesem Jahr beide Fahrermannschaften von Audi auf dem Podium. Wie bewerten Sie das Ergebnis?

Wir freuen uns, dass Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer in einem harten Rennen zehn Punkte Vorsprung in der Tabelle gewahrt haben. Schön ist auch der erste Podiumserfolg der Saison für Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis. Sie mussten in diesem Jahr mit vielen Rückschlägen klarkommen. Dabei haben sie in den Qualifyings und in den Rennen wiederholt gezeigt, dass viel mehr möglich ist. Insofern freue ich mich über das doppelte Podium. Allerdings mussten wir uns im Kampf um den Gesamtsieg zum ersten Mal bei einem FIA-WEC-Rennen in den Vereinigten Staaten geschlagen geben.

Die Bedingungen in Texas waren besonders hart. Worin lagen die Stärken von Audi?

In der Tat bedeuten 34 Grad Celsius Lufttemperatur und 42 Grad auf dem Asphalt die bislang härtesten Bedingungen in diesem Jahr. Unsere Stärken lassen sich an einem einfachen Detail ablesen: Wir waren der einzige Hersteller der LMP1-Klasse, der mit beiden Hybrid-Sportwagen auch die Ziellinie überquert hat. Diese Zuverlässigkeit, gepaart mit den fahrerischen Leistungen, erbrachte uns die Pokale. Auch wenn unser erster Trainingstag in Austin alles andere als optimal lief, haben unsere Fahrer und das Team unbeirrt gearbeitet und im Rennen einen kühlen Kopf bewahrt.

Wie arbeitsintensiv werden die nächsten Wochen?

Uns stehen jetzt die spannendsten Wochen der ganzen Saison bevor. Die FIA WEC und die DTM biegen auf die Zielgerade ein und in beiden Meisterschaften kämpfen wir um die Titel. Alle Mitarbeiter, die Fahrer und die Teams arbeiten auf diese Ziele hin. Zugleich entstehen schon die Rennwagen für die kommende Saison. Nicht vergessen will ich auch unsere Kunden im Rennsport: In Austin ist ein Audi-Kundensport-Team in der Tudor United SportsCar Championship bis auf einen Punkt an die Tabellenführung herangerückt, in weiteren GT-Rennserien geht es ebenfalls noch um Titel, und auch im Audi Sport TT Cup wird bald der erste Meister feststehen.