Seit der Saison 2013 setzt Audi Sport in der DTM auf das RS 5 Coupé. Die 2019er-Version ist der stärkste DTM-Audi aller Zeiten und in vielen Bereichen eine Neuentwicklung.

Mit dem neuen Class-1-Reglement, das ab 2020 weitgehend auch in der Japanischen Super-GT-Meisterschaft gelten wird, beginnt in der DTM 2019 technisch eine neue Ära. Die bisherigen V8-Saugmotoren werden von neu konstruierten Rennmotoren mit vier Zylindern, zwei Liter Hubraum plus Turbolader abgelöst, die eine gute Mischung aus Performance und Effizienz bieten. Bei Audi in der Serie sind gerade die Vierzylinder-Zweiliter-Turbomotoren weltweit wichtige Verbrennungsaggregate.

Die DTM erhält durch die Turbos nicht nur einen verstärkten Bezug zur Serie. Fans und Fahrer dürfen sich gleichzeitig über rund 100 PS Mehrleistung freuen.

Der TFSI-Motor des bei Audi intern „RC8“ bezeichneten Audi RS 5 DTM des Modelljahrs 2019 leistet über 610 PS. Mittels „Push-to-Pass“-Funktion kann die Motorleistung kurzfristig sogar noch um etwa 30 PS gesteigert werden.

Komplett überarbeitet wurde auch die Aerodynamik: Heckflügel, Unterboden, Front- und Heckdiffusor wurden per Reglement neu definiert. Gleichzeitig haben die Techniker den Vorderwagen an den kompakteren Turbomotor und dessen Kühlbedarf angepasst. Die deutlich geänderte Luftführung im Bereich der Frontpartie lässt den Audi RS 5 DTM vor allem von vorn noch aggressiver wirken als das erfolgreiche Vorgängermodell.

Markant sind die zusätzlichen Lufteinlässe für den Ladeluftkühler an der Frontpartie. Statt bisher zwei Luftauslässen auf der Motorhaube gibt es nun vier. Der Heckflügel besteht nur noch aus einem Blatt, ist aber 52 Zentimeter breiter als bisher. Per DRS (Drag Reduction System) kann er zum Überholen flachgestellt werden. In Kombination mit „Push-to-Pass“ erreicht der Audi RS 5 DTM je nach Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 300 km/h.

Der kompakte Vierzylinder-Turbomotor mit Benzindirekteinspritzung (TFSI) wiegt nur 85 Kilogramm und damit fast halb so viel wie der V8-Saugmotor, der bisher in der DTM zum Einsatz kam. Dadurch sank das Leergewicht des Audi RS 5 DTM auf unter 1.000 Kilogramm. Das Leistungsgewicht liegt nun bei rund 1,6 kg pro PS.

„Der breite Heckflügel und die Lufteinlässe an der Front lassen den neuen Audi RS 5 DTM aggressiv aussehen“, sagt DTM-Projektleiter Andreas Roos. „Die neuen Class-1-Autos sind sehr schnell und sollten richtig gutes Racing erlauben. Zudem klingen die neuen Turbomotoren toll.“

„Die Verbesserung des Leistungsgewichts ist mit bloßem Auge zu sehen“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Damit machen wir einen deutlichen Schritt zu dem von DTM-Chef Gerhard Berger gewünschten ‚Ritt auf der Kanonenkugel‘.“

Schon in der vergangenen Saison rückte der Fahrer durch eine einheitliche Aerodynamik und einer damit verbundenen Reduktion des Abtriebs von rund 25 Prozent und einem vereinfachten Fahrwerk mit nur noch einer Feder/Dämpfer-Einheit pro Rad stärker in den Mittelpunkt. Mit den neuen Turbomotoren und dem reduzierten Fahrzeuggewicht geht die DTM diesen Weg konsequent weiter.

Die aus Carbon gefertigte Kardanwelle des Audi RS 5 DTM wurde für die Mehrleistung und das höhere Drehmoment des Turbomotors modifiziert. Der Antrieb erfolgt wie bisher über die Hinterräder, das semiautomatische Sechsgang-Getriebe wird über Schaltwippen am Lenkrad bedient. Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle sind in der DTM traditionell verboten.

Für alle identisch sind die Reifen von Hankook, die gegenüber der Saison 2018 unverändert sind. Gutes Reifenmanagement durch den Fahrer war schon in den vergangenen beiden Jahren in der DTM sehr wichtig und wird durch die stärkeren Turbomotoren und die damit verbundene höhere Belastung eine noch größere Bedeutung bekommen.

Maßstäbe setzt die DTM schon seit vielen Jahren bei der Sicherheit: Die Fahrer sitzen im Audi RS 5 DTM in einem bei allen Class-1-Rennwagen identischen Monocoque aus Kohlefaser, das mit einem massiven Stahlkäfig kombiniert ist. CFK-Crashelemente an den Flanken sowie am Heck und an der Front absorbieren im Falle eines Unfalls Energie. Die Karosserie des Audi RS 5 DTM besteht aus Kohlefaser.
Von 2013 bis 2018 hat der Audi RS 5 DTM bei 93 Renneinsätzen in der international populären Tourenwagen-Rennserie 39 Siege sowie 29 Pole-Positions und 46 schnellste Rennrunden eingefahren.

Class-1-Rennwagen sind gezielt für den Rennsport entwickelte Prototypen, die optisch auf Serienmodellen basieren.