Er ist kaum ein Jahr alt und schon ein ganz Großer: Am Mittwoch war der Audi A4 DTM neben seinen sechs Piloten der Star bei der Betriebsversammlung der AUDI AG. Und das aus gutem Grund, denn die spektakulärste Variante des Erfolgsmodells A4 hat in der populärsten Tourenwagen-Serie Europas einen Traumstart hingelegt: Beim Comeback der AUDI AG in der DTM gewann der rund 460 PS starke A4 DTM auf Anhieb alle Titel. „Besser“, sagt Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich stolz, „kann man es kaum machen.“
Mit dem Audi A4 DTM ist der rund 150-köpfigen Mannschaft von Audi Sport einmal mehr ein Meisterstück gelungen. Und das ist kein Zufall: Ob Audiquattro, Audi R8 oder nun der Audi A4 DTM: Seit mehr als zwei Jahrzehnten produziert Audi Sport in enger Zusammenarbeit mit der Technischen Entwicklung der AUDI AG Siegertypen für den Motorsport, von denen auch die Audi Kunden profitieren. quattro Antrieb und FSI Technologie sind nur zwei Beispiele eines gelungenen Technologie-Transfers zwischen dem erfolgreichen Motorsport-Engagement und der Serie. Beim Audi A4 DTM ist die Verwandtschaft zum Serienmodell selbst für Laien auf den ersten Blick erkennbar. Und dennoch ist das inklusive Fahrer 1080 Kilogramm schwere DTM-Fahrzeug ein reinrassiger Rennwagen, in den all jenes Know-how floss, das sich die Ingenieure der AUDI AG über viele Jahre angeeignet haben. In der DTM „Vorsprung durch Technik“ zu demonstrieren, ist dabei gar nicht so einfach. Chancengleichheit und Kostenbewusstsein sind in der Königsklasse der Tourenwagen das oberste Gebot. Die notwendigen Budgets sind daher überschaubar, der Spielraum für die Techniker gering. Doch gerade das macht es wieder interessant: In der DTM spielen schon die kleinsten Details eine entscheidende Rolle. Und so haben die Techniker von Audi Sport beim Audi A4 DTM zahlreiche innovative Detaillösungen präsentiert, die von der Konkurrenz zum Teil bereits im Laufe der Saison kopiert wurden und auch im nächsten Jahr Nachahmer finden dürften.
April in Hockenheim
Ein Meisterauto noch besser machen – vor dieser delikaten Aufgabe standen die Ingenieure und Techniker von Audi Sport, als es darum ging, die DTM-Rennversion des neuen Audi A4 zu entwickeln. Optisch ist dies definitiv gelungen: Der neue A4 DTM, der auf dem Automobilsalon in Genf erstmals öffentlich gezeigt wurde, wirkt spontan noch dynamischer als das erfolgreiche Vorgängermodell, mit dem Mattias Ekström im vergangenen Jahr den DTM-Titel gewann.
Der Audi A4 DTM der vierten Generation, der bei Audi Sport intern den Projektnamen „R14“ trägt, ist aber auch technisch progressiv. Mit Hilfe modernster CFD-Berechnungen (Computational Fluid Dynamics) wurde besonders intensiv an der Optimierung der Fahrzeug-Umströmung und -Durchströmung gearbeitet. „Wir haben dabei das abgeschlossen, was wir im Vorjahr bereits beim R13 begonnen hatten“, erklärt Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Wir sind überzeugt, im Rahmen des Reglements eine sehr konsequente Optimierung der Aerodynamik erreicht zu haben.“ Während der rund einjährigen Entwicklungszeit, die im März 2007 begann, entstand in Ingolstadt und Neckarsulm ein weitgehend neues DTM-Fahrzeug, das sich in vielen Details von seinem Vorgängermodell unterscheidet. „Große technische Innovationen auf dem Level wie quattro, FSI oder TDI kann es aufgrund des restriktiven Reglements nicht geben“, sagt Dr. Martin Mühlmeier, Leiter Audi Sport Technik. „Es geht in der DTM vielmehr um die konsequente Interpretation und Umsetzung der vorgeschriebenen Technik.“ Dabei gelang es, den Schwerpunkt des Fahrzeugs abzusenken und das Leergewicht weiter zu reduzieren. Das gibt den Renningenieuren mehr Flexibilität bei der rennstreckenspezifischen Abstimmung und Gewichtsverteilung. Auch beim vier Liter großen und rund 460 PS starken V8-Motor des Audi A4 DTM fanden die Techniker noch Entwicklungspotenzial. Die innere Reibung wurde weiter verringert, was der Leistungsentfaltung und dem Drehmomentverlauf zugute kam.
April wird bei Audi Sport und seinen DTM-Teams besonders fieberhaft gearbeitet. Nächster Termin im Kalender sind die offiziellen DTM-Testfahrten in Brands Hatch (England) von Montag bis Donnerstag kommender Woche. Bis dahin sollen alle zehn Audi A4 DTM einsatzbereit sein.
Die beiden neuen Audi Werksteams Phoenix und Rosberg und das Kundenteam von Dr. Colin Kolles können sich dabei auf Feintuning konzentrieren: Sie starten mit „Gebrauchtwagen“. Das Audi Sport Team Abt Sportsline tritt dagegen mit vier neu aufgebauten A4 DTM an, die beiden letzten werden gerade komplettiert. Für die Mechaniker vom Audi Sport Abt Sportsline bedeutet dies, dass sie gerade viel Zeit in Ingolstadt verbringen. Traditionell werden alle neuen Rennfahrzeuge bei Audi Sport aufgebaut. Die Mechaniker der jeweiligen Fahrzeugcrew sind am Aufbau beteiligt, denn so kennen sie das neue Auto in- und auswendig, noch ehe die Saison begonnen hat. Aus rund 4000 Teilen besteht ein Audi A4 DTM – Motor und Getriebe dabei nicht mitgerechnet. Liegen alle Teile inklusive der aus 28 Meter hochfestem Stahlrohr bestehenden Fahrzeugzelle bereit, dauert das Zusammensetzen des High-Tech-Puzzles rund 50 Stunden.
Im Rahmen der offiziellen DTM-Präsentation in Hamburg wird der Audi A4 DTM am Dienstag der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei zeigen die beiden Werksteams Audi Sport Team Abt Sportsline und Audi Sport Infineon Team Joest ihre neuen Einsatzfahrzeuge für die DTM 2004 (Deutsche Tourenwagen Masters) erstmals in den Farben ihrer Partner. Die beiden A4 DTM von Christian Abt und Tom Kristensen starten im typischen gelben Outfit der Hasseröder Brauerei. Die Fahrzeuge von Mattias Ekström und Martin Tomczyk sind metallic-blau lackiert und tragen die Logos von Red Bull und PlayStation 2. Die silbernen A4 des Audi Sport Infineon Team Joest von Frank Biela und Emanuele Pirro werben für die "S line" Sportpakete der quattro GmbH.
Obwohl das Technische Reglement der DTM den Technikern nur wenig Spielraum lässt, ist es Audi Sport gelungen, einen DTM-Tourenwagen zu entwickeln, der sich von den Fahrzeugen der Konkurrenz in vielen Details unterscheidet. Zudem gewann die Mannschaft von Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich den ersten Wettlauf gegen die Zeit: Der neue Audi A4 DTM absolvierte sein erfolgreiches Roll-out bereits kurz vor Weihnachten und damit früher als die Fahrzeuge der Wettbewerber. Dass der unter Leitung von Wolfgang Appel (Fahrzeugtechnik), Ulrich Baretzky (Motorentechnik) und Stefan Aicher (Technischer Projektleiter) entwickelte A4 DTM die nötigen Gene hat, um nahtlos an die Erfolge des Sportwagen-Projekts R8 anzuknüpfen, zeigte sich beim ersten Aufeinandertreffen mit der Konkurrenz: Am Ende viertägiger Testfahrten in Estoril (Portugal) führte der neue Audi Renntourenwagen die Zeitenliste an. "Wo wir wirklich stehen, werden wir allerdings erst beim Saisonauftakt am 18. April in Hockenheim wissen", schränkt Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich ein. Bei der Entwicklung des A4 DTM griffen die Techniker von Audi Sport auf ihre reichhaltige Erfahrung aus dem Tourenwagen-Sport zurück.
Zweiter Einsatz, zweiter Sieg – die Bilanz des Teams KMS Motorsport mit dem neuen Audi A4 in der Schwedischen Tourenwagen-Meisterschaft (STCC) kann sich sehen lassen.
In Mantorp Park verteidigte Audi Pilot Fredrik Ekblom mit einem zweiten Platz im Sprint und einem souveränen Sieg im Hauptrennen die Tabellenführung. Tobias Johansson und KMS-Teamchef Tommy Kristoffersson komplettierten die starke Vorstellung der Audi A4 mit den Plätzen drei und vier. „Der A4 ist einfach perfekt und das Team hat eine tolle Abstimmung gefunden“, schwärmte Kristoffersson, der im Hauptrennen nach einem Ausfall im Sprint (Kollision) vom letzten noch auf den vierten Platz nach vorne fuhr. „Ich habe fast das komplette Feld überholt. Unsere Autos waren über die gesamte Distanz konstant schnell.“ Ergebnisse Mantorp Park (S), 3. Lauf zur Schwedischen Tourenwagen-Meisterschaft (STCC), 18. Mai 1. Jan Nilsson (Volvo) 11 Runden 2. Fredrik Ekblom (Audi A4) + 0,432 Sek. 3. Tomas Engström (Honda) + 0,730 Sek. 4. Tommy Rustad (Opel) + 3,074 Sek. 5. Tobias Johansson (Audi A4) + 3,570 Sek. Mantorp Park (S), 4. Lauf zur Schwedischen Tourenwagen-Meisterschaft (STCC), 18. Mai 1. Fredrik Ekblom (Audi A4) 18 Runden 2. Jan Nilsson (Volvo) + 3,842 Sek. 3. Tobias Johansson (Audi A4) + 9,797 Sek. 4. Tommy Kristoffersson (Audi A4) + 13,056 Sek. 5. Tommy Rustad (Opel) + 13,071 Sek.
Kraftakt für Audi Sport Team Abt Sportsline und Audi Sport 16 Stunden Reparatur nach Unfall im Qualifying Audi Pilot Frentzen will seine Crew mit Pokal belohnen
Den ersten kleinen Sieg an diesem Wochenende haben die Mannschaften von Audi Sport und dem Audi Sport Team Abt Sportsline bereits errungen: Pünktlich zum Beginn des Warm-up in Brands Hatch stand der Veltins Audi A4 von Heinz-Harald Frentzen wieder völlig einsatzbereit auf seinen Rädern. In einem wahren Kraftakt, der insgesamt 16 Stunden dauerte, wurde das Fahrzeug nach dem Unfall im Qualifying fast komplett neu aufgebaut.
Das Team musste die kompletten Fahrwerksteile auf der linken Seite wechseln. Karbonschäden wurden akribisch repariert, zudem erhielt der Audi A4 DTM einen Rundumsatz neuer Karosserieteile. In mühsamer Kleinarbeit wurden zudem Staub und Steine aus dem Cockpitbereich entfernt. Kleine Steine aus dem Kiesbett, die beim Unfall in den Motor geraten sein könnten, waren es auch, die Audi Sport zunächst Sorgen bereiteten. Aus diesem Grund wurde das Triebwerk sorgfältig gecheckt. Um kurz nach neun Uhr am Sonntagmorgen lief der Motor wieder. Heinz-Harald Frentzen, der von Platz drei startet, weiß jetzt, um was es geht. „Die Jungs haben fantastisch gearbeitet. Es war toll zu sehen, wie jeder jedem geholfen hat“, sagte der ehemalige Formel 1-Pilot und kündigte an: „Eines ist klar: Wenn ich heute einen Pokal hole, dann wird er in der Werkstatt meines Teams stehen.“
Audi A4 (bis 2024)
Straffes Design, Top-Vernetzung, Elektrifizierung in der Breite – der Audi A4 repräsentiert wie kein anderes Modell die Marke mit den vier Ringen. Er ist deshalb ein wichtiges Spiegelbild dafür, wohin sich Audi entwickelt. Seine sportliche Linienführung und das innovative Bedienkonzept mit dem zentralen MMI touch-Display bedeuten ein echtes Upgrade. Fünf der acht Motorisierungen arbeiten mit Mild-Hybrid-Systemen (MHEV) zusammen – diese Breitenelektrifizierung kommt der Effizienz und dem Komfort zugute. In den beiden S-Modellen arbeitet jetzt ein 3.0 TDI mit 255 kW (347 PS) und 700 Nm – diese Kombination von Leistung, Drehmoment und Effizienz ist einzigartig im Segment. 2024 wurde die A4 Modellfamilie durch den Audi A5 abgelöst.
Zum aktuellen Audi A5
Hier gelangen Sie zu den aktuellen Modellen des Nachfolgers des Audi A4, dem Audi A5.
Audi Tradition
Informationen zu noch älteren Fahrzeugen der Audi Modellhistorie finden Sie unter: Dienstleistungen der Audi Tradition Oder wenden Sie sich per Mail direkt an die Experten der Audi Tradition unter: audi.tradition@audi.de
Der Vorgänger des aktuellen Audi A4 war einer der erfolgreichsten Super-Tourenwagen derWelt. Selbst acht Jahre nach seinem Debüt war er noch für einen Meistertitel gut: Der Italiener Roberto Colciago gewann 2002 im Audi A4quattro zum zweiten Mal in Folge die Schwedische Tourenwagen-Meisterschaft (STCC).
Nun steht der Nachfolger in den Startlöchern: die Rennversion des neuen Audi A4, die vom schwedischen Team KMS Motorsport mit Unterstützung der Audi Kundensportabteilung entwickelt wurde. In Schweden gilt in diesem Jahr ein neues Technisches Reglement. An die Stelle der Super-Tourenwagen treten die Super 2000-Fahrzeuge, wie sie auch in der FIA Tourenwagen-Europameisterschaft eingesetzt werden. „Wir waren also gezwungen, ein neues Auto zu entwickeln“, erklärt Teamchef Tommy Kristoffersson. „Wir arbeiten schon seit 1989 eng mit der Kundensportabteilung von Audi zusammen. Ohne das Know-how von Audi Sport hätten wir dieses ehrgeizige Projekt nicht in so kurzer Zeit realisieren können.“ Das vom schwedischen Audi Importeur unterstützte KMSTeam begann im Mai 2002 mit den ersten Zeichnungen des neuen Tourenwagens. Ende August wurde der Prototyp in Angriff genommen, Anfang März 2003 erfolgte das Roll-out. „In den letzten vier Jahren haben wir in Schweden dreimal den Titel gewonnen“, sagt Kristoffersson stolz. „2003 wird für uns jedoch ein Lehrjahr. Das Auto ist völlig neu, unser Ziel sind STCC zunächst einmal Podiumsplatzierungen. Schließlich müssen wir in diesem Jahr auch auf den lieb gewonnen quattro Antrieb verzichten.“ Das Super 2000-Reglement lässt ausschließlich Fahrzeuge mit Front- oder Heckantrieb zu. KMS kann dabei auf Erfahrungswerte zurückgreifen, die Audi Sport 1997 und 1998 mit dem frontgetriebenen A4 Super Touring sammelte. Das sequenzielle Getriebe stammt sogar aus dem Super-Tourenwagen. Von Anfang an will KMS zwei der rund 260 PS starken neuen Audi A4 an den Start bringen, die von Teamchef Tom Kristoffersson und Fredrik Ekblom pilotiert werden.