• Fässler/Lotterer/Tréluyer schnellstes Audi-Fahrerteam
  • Im Qualifying lag Audi in der Saison 2013 fünf Mal vor Toyota
  • Optimale Reifennutzung wird am Samstag im Finale entscheidend
Audi startet in Bahrain aus Reihe zwei

Im letzten Qualifying der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2013 musste sich Audi in Bahrain geschlagen geben. Die Weltmeister-Mannschaft geht von den Positionen drei und vier ins Rennen.

Audi erlebte im abschließenden Training in Bahrain ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst gelang André Lotterer im Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer „1“ die Bestzeit, bevor seine Runde um nur 80 Hundertstelsekunden geschlagen wurde. Am Ende seiner beiden Runden belegte er den zweiten Platz vor Teamkollege Loïc Duval im Schwesterauto mit der Nummer „2“.

Marcel Fässler übernahm die Nummer „1“ von Lotterer, konnte auf gebrauchten Reifen das Tempo der beiden schnellsten Gegner aber nicht erwidern. Allan McNish, der Duval im Cockpit ablöste, lag in seinen beiden Runden etwa eine Zehntelsekunde hinter seinem Teamkollegen. So qualifizierten sich die beiden Hybrid-Sportwagen des Audi Sport Team Joest für die Startplätze drei und vier. In der Summe aller Qualifyings erreichte Audi in der Saison 2013 fünf Mal den besten Startplatz, Herausforderer Toyota drei Mal.

Bei Streckentemperaturen von 27 Grad Celsius wurde bereits im Zeittraining klar, dass der schonende Umgang mit den Pneus von Partner Michelin auf der 5,412 Kilometer langen Strecke am Samstag entscheidend sein wird. Die Zuschauer in Bahrain dürfen sich auf ein strategisch spannendes 6-Stunden-Rennen freuen, das bei Dunkelheit ab etwa 17:00 Uhr einen besonderen optischen Reiz verspricht.

Das Finale startet am Samstag um 15:00 Uhr Ortszeit (13:00 Uhr deutscher Zeit). Das Rennen ist im Internet als Livestream auf www.audi-motorsport.com und auf www.fiawec.com zu sehen. In Deutschland beginnt am Samstag um 18:00 Uhr auf Eurosport 2 eine einstündige Übertragung. Um 21:30 Uhr folgt auf Eurosport eine 45-minütige Zusammenfassung.


Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Das Qualifying spiegelt etwa unsere bisherigen Leistungen in den Trainingssitzungen wieder. Diese Strecke ist sicher nicht ideal für unser Auto, aber sie ist Teil dieser Weltmeisterschaft und wir werden das Beste daraus machen. Im Qualifying waren wir in den ersten Runden gleichauf mit Toyota. Danach allerdings bauten die Reifen auf unseren Fahrzeugen deutlich stärker ab. Deshalb steht Toyota in Reihe eins. Das ist sicher nicht das Wichtigste in einem 6-Stunden-Rennen, aber es ist ein kleiner Vorgeschmack auf den Samstag. Wir werden hart für ein gutes Ergebnis kämpfen.“

Chris Reinke (Leiter LMP): „Wir sind nach Bahrain gekommen, um eine sehr gute Saison erfolgreich zu beenden. Auch nach dem Qualifying halten wir an diesem Ziel fest. Natürlich ist das Ergebnis im Zeittraining etwas enttäuschend, aber uns war klar, dass uns der abrupte Rhythmus der Strecke nicht entgegenkommt. Trotzdem wollen wir im Rennen wieder um die Spitze fahren.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Es sah am Anfang gut aus, als André Lotterer sehr dicht auf Toyota folgte. Aber nach dem Fahrerwechsel haben wir auf den gebrauchten Reifen zu viel Zeit verloren. Jetzt stehen wir in der zweiten Reihe, was kein Drama ist. In diesem Rennen werden die Reifen entscheidend sein – ähnlich wie zuletzt in Shanghai. Dort hat es funktioniert, das hoffe ich nun erneut.“

Marcel Fässler (Audi R18 e-tron quattro #1): „André Lotterer hat zwei saubere und sehr konstante Runden gedreht. Mit meiner ersten Runde war ich zufrieden. Dann wollte ich mich noch etwas steigern, doch dann kam ich in den Verkehr. Wir müssen anerkennen, dass Toyota heute im Qualifying stärker war als wir. Ich bin sehr zufrieden mit der Balance unseres Autos, und eine weitere Stärke im Rennen ist unsere gute Mannschaft.“

André Lotterer (Audi R18 e-tron quattro #1): „In meinem ersten Anlauf auf neuen Reifen war es sehr knapp. Fast hätten wir vorn gelegen. Aber es sieht so aus, dass unsere Reifen schneller abbauen als die unserer Gegner, denn wir haben dann mehr Zeit verloren. Für das Rennen müssen wir also noch etwas tun. Aber es wird ein langes Rennen. In Shanghai sah es vor drei Wochen zunächst auch nicht so gut aus, doch dann konnten wir das Blatt noch wenden.“

Benoît Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro #1): „Die Strecke ist für uns nicht einfach. Wir haben gesehen, dass unsere Reifen nur zwei Runden lang Spitze waren und dann etwas nachließen. Das war für die zweiten Fahrer im Auto nicht ganz einfach, aber auch sie haben saubere Runden gedreht. Toyota war heute einfach stärker.“

Loïc Duval (Audi R18 e-tron quattro #2): „Das Freie Training auf gebrauchten Reifen war nicht leicht, denn ich konnte kein richtiges Gefühl für die Strecke entwickeln. Im zweiten Training ging es besser, im dritten habe ich viele Kilometer absolviert und ein besseres Gefühl bekommen. Im Qualifying waren wir nicht so konstant wie Toyota und konnten nicht richtig angreifen.“

Tom Kristensen (Audi R18 e-tron quattro #2): „In Bahrain herrschen in diesem Jahr ganz andere Temperaturen als bei der Hitze vor einem Jahr. Dadurch wird das Rennen körperlich nicht so anstrengend werden wie vor einem Jahr. Zwei Drittel der Distanz werden wir bei Dunkelheit bestreiten. Das wird ein schönes 6-Stunden-Rennen, das wir gerne gewinnen wollen.“

Allan McNish (Audi R18 e-tron quattro #2): „Vor einem Jahr ist uns in Bahrain ein Doppelsieg gelungen, aber schon damals haben wir gespürt, dass die Strecke unserem Gegner etwas besser entgegenkommt. Ich fuhr zwei saubere Qualifying-Runden. Leider waren wir nicht schnell genug für Startreihe eins. Insgesamt sind Tom, Loïc und ich aber inzwischen glücklicher mit dem Auto als in den Freien Trainings. Ich hoffe, dass wir am Samstag so wettbewerbsfähig wie die anderen sind.“


Ergebnis Qualifying

1. Lapierre/Nakajima/Wurz (Toyota) 1.42,449 Min.
2. Buemi/Davidson/Sarrazin (Toyota) 1.42,781 Min.
3. Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi R18 e-tron quattro) 1.42,976 Min.
4. Duval/Kristensen/McNish (Audi R18 e-tron quattro) 1.43,145 Min.
5. Beche/Belicchi/Prost (Lola-Toyota) 1.46,728 Min.
6. Kaffer/Minassian/Perez Companc (Oreca-Nissan) 1.50,941 Min.
7. Conway/Martin/Rusinov (Oreca-Nissan) 1.51,003 Min.
8. Brundle/Heinemeier Hansson/Pla (Morgan-Nissan) 1.51,718 Min.
9. Lancaster/Reip/Wirdheim (Zytek-Nissan) 1.51,841 Min.
10. Dolby/Giroix/Kerr (Oreca-Nissan) 1.52,133 Min.