• Audi erzielt Doppelsieg in LM P1-Kategorie
  • Emanuele Pirro verliert Führung durch Unfall
  • R10 TDI in der LM P1-Kategorie weiterhin ungeschlagen
ALMS 2007
Audi R10 TDI #2 (Audi Sport North America), Emanuele Pirro, vor Audi R10 TDI #1 (Audi Sport North America), Dindo Capello

Mit einem Doppelsieg in der LM P1-Kategorie baute Audi die Meisterschaftsführung in der American Le Mans-Serie (ALMS) weiter aus. Der Audi R10 TDI erzielte in Long Beach (US-Bundesstaat Kalifornien) den elften Erfolg in der LM P1-Kategorie in Folge. Auf dem Stadtkurs fuhren Dindo Capello/Allan McNish (Italien/Schottland) auf Gesamtrang sieben, ihre Teamkollegen Emanuele Pirro/Marco Werner (Italien/Deutschland) belegten Platz zwei in der LM P1-Kategorie und den neunten Rang in der Gesamtwertung. Vor den beiden Audi R10 TDI kamen lediglich die 150 Kilogramm leichteren LM P2-Fahrzeuge ins Ziel. Damit wurde der 650 PS starke Audi R10 TDI nach zehn Gesamtsiegen erstmals seit seinem Debüt vor 13 Monaten geschlagen.


Nach 45 Minuten des 1:40 Stunden langen Stadtrennens musste der Trainingsschnellste Dario Franchitti (Honda/Acura) die Führung an Emanuele Pirro im Audi R10 TDI abgeben. Doch zur Halbzeit wurde Pirro in einer Spitzkehre von einem anderen Fahrzeug im Heck getroffen und umgedreht. Mit einem Reifenschaden hinten rechts als Folge steuerte Pirro die Box an. Teamkollege Marco Werner übernahm mit einer Runde Rückstand das Steuer und beendete das Rennen auf Platz zwei der LM P1-Klasse.

Dindo Capello im Audi R10 TDI #2 legte bereits nach einer halben Stunde den Pflicht-Boxenstopp ein, da ein auf der Strecke aufgelesenes Trümmerteil die Bremsbelüftung verstopfte. Da es während des Rennens nur eine Safety Car-Phase gegeben hatte, musste Teamkollege Allan McNish in der Schlussphase nachtanken. Trotzdem fuhr der Schotte in der LM P1-Klasse zum Sieg.
Der nächste Einsatz des Audi R10 TDI ist bereits am kommenden Wochenende beim vierten Lauf der American Le Mans-Serie in Houston (US-Bundesstaat Texas).

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Nach den Erfahrungen aus St. Petersburg wussten wir vor diesem Rennen, dass wir es auf einem Stadtkurs bei dem aktuellen Reglement gegen die wesentlich leichteren LM P2-Autos extrem schwer haben würden. Zumal die Konkurrenz in der American Le Mans-Serie mit Acura/Honda und Porsche in diesem Jahr stärker als je zuvor ist. In der LM P1 war der R10 TDI aber auch in Long Beach unschlagbar – dass wir damit erneut die maximale Punktzahl geholt haben, ist mit Blickrichtung Meisterschaft sehr wichtig.“

Dindo Capello (Audi R10 TDI #1): „Es war wirklich kein angenehmes Rennen für mich, denn nach nur wenigen Runden hatte ich ein Bremsproblem – ein Trümmerteil hatte die Bremsbelüftung blockiert, als Folge überhitzten die Bremsen. Die Rennstrategie mit einem sehr frühen Boxenstopp war richtig, vor allem ermöglichte sie unserer Boxencrew, das Trümmerteil zu entfernen. Doch wir hatten auf eine zweite Gelbphase gehofft, um einen späteren Tankstopp im Rennen zu vermeiden. Trotzdem führen wir in der Meisterschaft und wir haben hoffentlich ein besseres Rennen in Houston.“

Allan McNish (Audi R10 TDI #1): „Wenn man nur das Rennen betrachtet, war das Gesamtergebnis enttäuschend. Aber nach dem Ergebnis der LM P2-Fahrzeuge von Acura und Porsche im Qualifying wussten wir, dass sie auch im Rennen ein schnelles Tempo gehen würden. Wir hatten gehofft, dass es heiß würde und die Haftung des Streckenbelags uns helfen würde, aber leider passierte das nicht. Wir müssen nun alle Daten analysieren und versuchen, die Situation für Houston zu verbessern. Doch wir haben wieder unsere Klasse gewonnen – das ist gut für die Meisterschaft.“

Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #2): „Wir haben nun ein Rennen verloren, dies ist etwas, das früher oder später passieren musste. Negativ ist, dass wir durch einen Unfall verloren haben, der sich komplett meiner Kontrolle entzogen hat. Ich wurde von einem GT3-Porsche in einer langsamen Kurve getroffen. Positiv war, dass wir das Potenzial gehabt hätten, das Rennen zu gewinnen. Denn unser Auto war stark, ich lag in Führung und hatte ein gutes Rennen.“

Marco Werner (Audi R10 TDI #2): „Das war nicht unser Wochenende. Emanuele ist ein super Rennen gefahren, hat aber eine Runde verloren, weil er durch ein anderes Fahrzeug am Heck berührt wurde und einen Reifenschaden hatte. Als ich übernahm, bin ich dann einfach mein Rennen gefahren und konnte nichts mehr machen.“

Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America): „Es gibt den Spruch ‚Nicht jeder Tag ist ein Sonntag’ und heute war genau einer dieser Tage. Der Audi #1 hatte einige Probleme mit den Bremsen und Reifen, der frühe Boxenstopp erforderte einen weiteren Stopp um Diesel nachzufüllen, da es keine weitere Gelbphase gegeben hatte. Unterdessen lief der Audi #2 sehr konkurrenzfähig, bis ein GT2-Fahrzeug in der Spitzkehre auf sein Heck auflief und hinten rechts einen Reifenschaden verursachte. Die phänomenale Siegesserie des Audi R10 TDI war immer gefährdet, vor allem auf einem Stadtkurs. Das hat sich jetzt bestätigt.“

Das Ergebnis in Long Beach

1. Bernhard/Dumas (Porsche) 74 Rd.
2. Maassen/Briscoe (Porsche) + 0,770 Sek.
3. Leitzinger/Wallace (Porsche) + 13,467 Sek.
4. Brabham/Johansson/Dayton (Acura/Honda) + 35,121 Sek.
5. Dyson/Smith (Porsche) + 48,391 Sek.
6. Herta/Franchitti (Acura/Honda) + 59,451 Sek.
7. Capello/McNish (Audi R10 TDI) + 1.04,315 Min.
8. Fernandez/Diaz (Acura/Honda) - 1 Rd.
9. Pirro/Werner (Audi R10 TDI) - 1 Rd.
10. Beretta/Gavin (Chevrolet) - 3 Rd.