• Audi R8 auf den Startplätzen drei, fünf und acht
  • Allan McNish schnellster Audi Pilot im Qualifying
  • Rekordkulisse und Hitzeschlacht erwartet
Le Mans 2005
Audi R8 #2 (Team ADT Champion Racing), Allan McNish

Trotz der vom Reglement auferlegten Handicaps macht der Audi R8 auch bei seinem sechsten und letzten Einsatz bei den 24 Stunden von Le Mans eine gute Figur. Audi Werksfahrer Allan McNish (Team ADT Champion Racing) fuhr im Qualifying am Donnerstagabend kurz nach 22 Uhr die drittschnellste Zeit. Damit startet der beste R8 beim Rennen am Samstag aus der zweiten Reihe. Formel 1-Testfahrer Franck Montagny sicherte dem Audi PlayStation Team ORECA beim ersten Einsatz mit einem Audi in Le Mans den fünften Startplatz. Der zweite „amerikanische“ R8 geht aus der vierten Reihe ins Rennen.

Regenfälle am Mittwoch sorgten dafür, dass sich die Startaufstellung für die 73. Auflage des französischen Langstreckenklassikers erst im Abschlusstraining am Donnerstagabend entschied. Obwohl alle drei Audi R8 bereits mit den Motoren bestückt waren, die im Rennen zum Einsatz kommen, verlor Allan McNish auf der 13,650 Kilometer langen Strecke lediglich 3,080 Sekunden auf die Pole Position – und damit weniger als erwartet. Beim Vortraining vor zwei Wochen waren die schnellsten Sportwagen der neuesten Generation, die Reglement-bedingt mit wesentlich mehr Motorleistung starten dürfen, noch fast sechs Sekunden schneller.

Weil sie sich aufgrund der Handicaps keine Chance auf die erste Startreihe ausrechneten und ihre Chance über die 24-Stunden-Distanz sehen, konzentrierten sich die Audi Teams im Qualifying ganz auf die Abstimmung für das Rennen, das am Samstag um 16 Uhr gestartet wird. Nachdem schon beim Abschlusstraining extrem viele Zuschauer an der Strecke waren, erwarten die Organisatoren am Wochenende eine Rekordkulisse. Die Audi Teams müssen sich zudem auf eine ähnliche Hitzeschlacht wie zuletzt im Jahr 2002 einstellen: Für Samstag und Sonntag sind in der Region Sarthe Temperaturen um die 30 Grad vorhergesagt. Eurosport überträgt fast zehn Stunden live aus Le Mans.

Stimmen nach dem Qualifying

Frank Biela (Team ADT Champion Racing Audi R8 #2):
„Für uns ist das Qualifying viel besser gelaufen, als wir es uns gedacht hatten. Dass wir nicht ganz vorne stehen würden, war uns von Anfang an klar, mit dem dritten Startplatz haben wir das Maximum herausgeholt. Nach einigen Änderungen an der Abstimmung sind wir jetzt für das Rennen gut aussortiert.“

Allan McNish (Team ADT Champion Racing Audi R8 #2): „Der dritte Startplatz ist ein Bonus für uns – ich habe ehrlich gesagt nicht erwartet, dass wir so weit vorne starten würden, wenn man das Zusatzgewicht und die Leistungsreduzierung mit einkalkuliert. Es war wichtig, einige Fahrzeuge hinter uns zu lassen, die uns im Rennen in der Anfangsphase hätten stören können.“

Emanuele Pirro (Team ADT Champion Racing Audi R8 #2): „Wir haben ein schnelles und – das ist besonders wichtig – komfortables Auto, das 24 Stunden lang leicht zu fahren ist. Es ist noch früh, aber ich bin sehr zufrieden. Allan hat einen tollen Job gemacht, indem er den dritten Platz geholt hat – das macht uns zuversichtlich. Aber noch wichtiger ist, dass unser Auto im Renntrimm in sehr guter Form ist.“

JJ Lehto (Team ADT Champion Racing Audi R8 #3): „Wir haben keinen wirklichen Qualifying-Versuch unternommen und sind trotzdem nicht weit von der Spitze weg – das stimmt uns hoffnungsvoll. Das Auto ist gut, und ich bin sehr zufrieden mit der Balance. Ich freue mich auf ein schönes Rennen. Es wird hart, aber ich bin guter Dinge.“

Tom Kristensen (Team ADT Champion Racing Audi R8 #3): „Wir haben schon beim Vortraining gesehen, dass wir hier nicht um die Pole Position kämpfen können. Aber wir sind viel näher dran als gedacht, das ist sehr gut. Wir wollten uns heute Abend eigentlich komplett auf die Abstimmung für das Rennen konzentrieren. Doch dann lief es so gut, dass ich noch einmal eine schnelle Runde versucht habe, ohne natürlich zuviel Risiko einzugehen. Ich fühle mich wohl im R8 und freue mich auf den Start.”

Marco Werner (Team ADT Champion Racing Audi R8 #3): „Ich habe bis zur letzten Minute versucht, unsere Zeit noch zu verbessern, bin dann aber leider mitten in den Verkehr geraten. Aber das ist nebensächlich, denn wir haben heute Abend einen riesigen Schritt nach vorne gemacht: Unser R8 fühlt sich viel besser an als gestern und heute zu Beginn des zweiten Qualifyings. Unsere Performance für das Rennen ist perfekt, ich bin absolut happy und weiß jetzt, was geht.”

Jean-Marc Gounon (Audi PlayStation Team ORECA Audi R8 #4): „Ich bin sehr glücklich, Franck hat eine tolle Runde hinbekommen. Wir sind nicht weit von unserer Referenz entfernt – das ist Allan McNish, der das Auto perfekt kennt. Wir konnten auch das Setup für die Nacht verbessern. Wir müssen für das Rennen nun nichts mehr ändern. Ich bin mit unserem Audi sehr zufrieden. Ich denke, es wird ein hartes, aber schönes Rennen.“

Franck Montagny (Audi PlayStation Team ORECA Audi R8 #4): „Ich hatte drei Versuche mit weichen Reifen, aber nur einer hat funktioniert. Die anderen beiden endeten im Verkehr. Meine beste Runde war die kurz vor Ende des ersten Teils des letzten Qualifyings, und es war ein schönes Gefühl, als Dr. Ullrich zu mir kam und ‚Bravo!’ sagte. Das Auto ist sehr gut, und wir haben all die Arbeit gemacht, die wir für das Rennen tun mussten.“

Stéphane Ortelli (Audi PlayStation Team ORECA Audi R8 #4): „Für uns zählte heute jede Runde. Wir haben nur ein Auto im Team, deshalb hatten wir nicht die Möglichkeit, mit einem Auto ein Renn-Setup zu erarbeiten und mit dem anderen auf Zeitenjagd zu gehen. Platz fünf ist eine gute Startposition. Und wir waren zudem in der Lage, für das Rennen zu arbeiten. Das Qualifying lief für uns traumhaft. Wir drei lieben den R8 und das Setup – deshalb versprechen wir uns viel vom Rennen.“

Dave Maraj (Teamdirektor Team ADT Champion Racing): „Champion Audi war am Mittwoch und am Donnerstag das beste Audi Team. Das ist ermutigend, aber bedeutet für das Rennen wenig. Ich bin überrascht, dass Allan den dritten Platz geholt hat – wir hatten mit Platz sechs gerechnet. Tom hatte das Pech, mit den weichen Reifen in Verkehr zu geraten. Le Mans zu gewinnen, wäre für mich die Erfüllung eines Lebenstraums.“

Hugues de Chaunac (Teamdirektor Audi PlayStation Team ORECA): „Wir hatten ausgerechnet, uns zwischen dem vierten und achten Platz zu qualifizieren, also war es ein gutes Qualifying. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, und das Auto hat eine sehr gute Balance. Zu sehen, wie zuverlässig der Audi ist, gibt dem gesamten Team enormes Selbstvertrauen. Es ist das erste Mal, dass ich in Sachen Zuverlässigkeit vor einem 24-Stunden-Rennen so entspannt bin. Es hat hier vom ersten Tag an nicht das geringste Problem mit dem R8 gegeben.“

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): „Alle drei Teams haben für das Rennen ein sehr gutes Setup erarbeitet. Die Fahrer sind durchgehend zufrieden. Die Long-runs, die in der Nacht gefahren wurden, waren recht ordentlich. Es geht im Rennen darum, dass man konstant schnell fährt und sich strategisch darauf einstellt, keine Risiken zu nehmen und gute Boxenstopps zu machen. Ich denke, wir können zumindest in der Nacht pro Stint zwei Runden mehr als die Konkurrenz fahren. Die Michelin-Reifen sollten in der Nacht für drei Stints am Stück gut sein. Es sieht für uns besser aus als beim Vortraining.“

Die Startaufstellung

1. Collard/Boullion/Comas (Pescarolo-Judd) 3.34,715 Min.
2. Loeb/Helary/Ayari (Pescarolo-Judd) 3.35,555 Min.
3. Biela/McNish/Pirro (Audi R8) 3.37,795 Min.
4. Michigami/Ara/Kaneishi (Dome-Mugen) 3.38,094 Min.
5. Gounon/Montagny/Ortelli (Audi R8) 3.38,281 Min.
6. Cochet/Nakano/Jouanny (Courage-Judd) 3.38,735 Min.
7. Minassian/Campbell-Walter/Wallace (DBA-Judd) 3.38,929 Min.
8. Kristensen/Lehto/Werner (Audi R8) 3.38,988 Min.
9. Short/Barbosa/Ickx (Dallara-Judd) 3.39,643 Min.
10. Hignett/Stack/Kurosawa (Zytek) 3.41,177 Min.