• Capello/Kristensen/McNish gewinnen Krimi
  • Audi R10 TDI bleibt beim 24-Stunden-Klassiker ungeschlagen
  • Achter Audi Sieg beim zehnten Start an der Sarthe
Le Mans 2008
Audi R10 TDI #2, Tom Kristensen

Der Audi R10 TDI bleibt bei den 24 Stunden von Le Mans weiter ungeschlagen: Auch bei seinem dritten Einsatz gewann der Diesel-Sportwagen den französischen Langstrecken-Klassiker. Bei der an Spannung kaum zu übertreffenden 76. Auflage des Rennens triumphierten Dindo Capello (Italien), Tom Kristensen (Dänemark) und Allan McNish (Schottland) am Steuer des Audi R10 TDI mit der Startnummer 2.

Das mit Spannung erwartete Duell zwischen Audi und Peugeot hielt, was es versprach: Vor einer Rekordkulisse von 258.500 Zuschauern lieferten sich die beiden Automobilhersteller mit ihren Diesel-Sportwagen einen packenden Schlagabtausch, den Audi am Ende mit einem Vorsprung von 4.31 Minuten für sich entschied.

Während der gesamten Renndistanz lagen der siegreiche Audi R10 TDI und der beste Peugeot 908 nie mehr als eine Runde auseinander. Nachdem Peugeot in der Anfangsphase das Tempo bestimmt hatte, setzte sich in der Nacht die Zuverlässigkeit und Effizienz des Audi R10 TDI durch. Nachdem es in Le Mans zu regnen begonnen hatte, übernahmen Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish um 5:17 Uhr die Führung und gaben diese bis zum Ziel um 15 Uhr nicht mehr ab.

Auf der regennassen Strecke konnten die Audi Piloten die Überlegenheit der Audi TDI Power voll ausspielen und eine Runde Vorsprung herausfahren. Zudem profitierten sie davon, dass das Audi Sport Team Joest mit einer Abstimmung ins Rennen gestartet war, die den besten Kompromiss für trockene und nasse Streckenbeläge darstellte. Während die Konkurrenz im Laufe des Rennens auf ein Regen-Setup umbaute, blieb es bei Audi bei Reifenwechseln.

Die erfolgten allerdings umso häufiger, da sich die Witterungsbedingungen in der zweiten Hälfte des Rennens permanent änderten. Slicks, Intermediates, Regenreifen – entscheidend war, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Reifenwahl zu treffen.

Das Audi Sport Team Joest und die Audi Piloten spielten dabei ihre Routine voll aus und agierten fehlerfrei. Einzige Schrecksekunde in der dramatischen Schlussphase war eine Kollision zwischen dem führenden Auto und einem Nachzügler, in die Tom Kristensen unverschuldet verwickelt wurde. Dabei zeigte sich auch die Robustheit des Audi R10 TDI, der während der gesamten 24 Stunden ohne das geringste technische Problem lief.

Für den Schotten Allan McNish war es der zweite Le Mans-Sieg nach 1998 und der erste mit Audi. Der Däne Tom Kristensen baute seinen Rekord auf acht Le Mans-Siege aus. Der Italiener Dindo Capello siegte nach 2003 und 2004 zum dritten Mal.

Für das Audi Sport Team Joest war es mit dem Audi R10 TDI der dritte Sieg in Folge. Damit gelang zum zweiten Mal nach 2000, 2001 und 2002 der Hattrick: drei Le Mans-Siege mit demselben Team. Der Le Mans-Wanderpokal geht damit in den Besitz der AUDI AG über.

Die beiden anderen Audi R10 TDI kamen auf den Plätzen vier und sechs ins Ziel. Die „Youngsters“ Lucas Luhr, Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller hatten bis kurz vor Rennende eine Chance auf einen Podiumsplatz und lagen zeitweise auf Platz drei. In der vorletzten Stunde musste jedoch der Ölfilter des V12 TDI-Motors gewechselt werden.

Pech hatten auch Frank Biela, Emanuele Pirro und Marco Werner: Die Sieger der Jahre 2006 und 2007 verloren die Chance auf ein besseres Ergebnis am Sonntagmorgen durch einen Kupplungswechsel in Folge eines Drehers und des anschließenden Anfahrens im zweiten Gang.

Beim zehnten Einsatz hat Audi die 24 Stunden von Le Mans zum achten Mal gewonnen. Seit 2000 ist Audi Technologie in Le Mans ungeschlagen.